Öldruck und extreme Schräglagen

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boggsermodoa
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von boggsermodoa »

Ich kann hierzu nach wie vor meine "Bimmel" empfehlen. (Hab' die schon ein paarmal vorgestellt und gerade eben diesen Thread durchflogen: Hier noch nicht.)
Die Bimmel ist ein ganz einfacher Summer, den man mit ein bisschen Glück in der Autoabteilung des Baumarkts, auf jeden Fall aber Conrad o.ä. für zweiMarkfuffzich oddaso kaufen kann. Der soll mir was auf's Ohr geben, wenn der Öldruck zusammenbricht. Nach meiner Erfahrung hat man nämlich in Situationen, in denen das passiert, keinen Mann frei, um auf irgendwelche abgelegene Funzelchen oder auch stolz auf dem Armaturenbrett positionierte Instrumente zu achten. Man sieht immer erst nach der Kurve den Zeiger wieder steigen, ich habe ihn aber noch kein einziges Mal beim Runterfallen beobachtet.
Wenn man nun den Summer parallel zur Kontrollleuchte anschließt, quiekt das Ding jedesmal rum, wenn man die Zündung einschaltet, quiekt weiter, bis der Motor anspringt und quiekt dann immer noch, bis sich endlich ein Öldruck aufgebaut hat. Enormes Nervpotential, insbesondere für jemand, dessen größtes Hobby Musik ist.
Deshalb habe ich ihn zwischen Öldruck- und Ladekontrollleuchte (Klemme 61, blau) gehängt, damit er bei Spannungsdifferenz zwischen beiden Anschlüssen Alarm schlägt. Damit ist Ruhe, wenn man die Zündung einschaltet, Ruhe beim Anlassen und dann ertönt ein kurzes, schüchternes "Quiek!" (Funktionskontrolle), weil Öldruck und Bordspannung sich etwas zeitversetzt einstellen. Wenn er jedoch beim Kurvenfahren Alarm schlägt, während du hochaufmerksam den Straßenverlauf abscannst und das Popometer die vier Radlasten, Schräglaufwinkel und die Seitenneigung zum Hirn funkt, dann fährt dir der Schreck durch die Glieder und du bist schneller auf der Kupplung, als die Geiß tritt.
Theoretisch müßte er auch einen gerissenen Keilriemen anzeigen (keine Praxiserfahrung in dieser Beziehung), was beim Typ1-Motor ja evtl. ebenfalls von gesteigertem Interesse sein könnte. Summa summarum habe ich keinerlei negative Erfahrungen (war anfangs etwas unsicher, ob DF deswegen verfälschte Werte bekommen könnte) und würde das heute immer wieder so - und nur so und nicht anders machen. Alternative wäre eine 21W-Ölkontrollleuchte (2CV-Blinker), wie man sie in Rallye-Autos häufig sieht. Da weiß ich aber nicht, was der TÜV dazu sagt und auch ohne TÜV wäre mir das Risiko der Eigenblendung nachts zu hoch. Einen Öldruckmesser hatte ich jedoch in den letzten beiden Bullis keinen mehr drin.
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Wolfgang T2b *354
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Clemens,

interessante Idee!!! Und das zu so später Stunde! Bei mir ist's präsenile Bettflucht, aber bei Dir :wink:?

Ich werd' mir Deinen Vorschlag noch mal durch den Kopf gehen lassen. Klingt überzeugend. Und ist einfach zu realisieren. Ich hab' meinen Öldruckzeiger nämlich auch noch nicht runter gehen sehen, immer nur auf dem Rückweg. Ich habe sowieso 'ne Baustelle mit der Ladekontrolllampe (schaltet sehr/zu spät aus), da kann ich nebenbei doch gleich eine kleine Flüstertüte anschließen.

Merci und gute Nacht

Wolfgang
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boggsermodoa
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von boggsermodoa »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 31.03.2017 01:44 interessante Idee!!! Und das zu so später Stunde! Bei mir ist's präsenile Bettflucht, aber bei Dir :wink:?
Bei mir war's biorhythmische bzw. "gefühlte" 23:15 Uhr, ganz gleich, was die Uhr sagt. :wink:
Außerdem ist die Idee ja nicht neu, sondern schon über 30 Jahre alt. Bin anfangs immer auf den Arm genommen worden mit meiner Quietscheente, aber dann kam die zweite oder dritte Generation des VW-Passat auf den Markt und hatte genau das serienmäßig an Bord. Ab dann war's plötzlich akzeptiert. :stupid:

BTW: Ein Geschäftskollege hat sich irgendwann mal einen funkelniegelnagelneuen Sharan gekauft und dann mit seiner Gattin einen Fahrsicherheits- ähm -"sicher heiz" -kurs belegt, um ihr die Angst vor dem hochbeinigen Auto zu nehmen. Beim Kreisfahren ging da irgend so'n Piepser los, den beide nicht einordnen konnten. "Och, fahr weiter! Alles gudd!" Nach drei Runden ging der Motor fest. :thumb:
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von GoldenerOktober *001 »

Wir lernen: Sharan ist nix fürs Parkhaus - zumindest nicht, wenn unten nix mehr frei ist...
Der Golf 2 hatte (bei mir hat) auch so ne Fiepe.
Gruß Torsten
Mit dem Bus da steckenbleiben, wo die Anderen erst gar nicht hinkommen...
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Matthias S.
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von Matthias S. »

Das Teil ist aber schon ein wenig komplizierter und nennt sich dynamische Öldrucküberwachung. Bei meinen Passat 32b gibt es daher zwei Öldruckschalter, einen Öffner mit 1,6 bar Schaltpunkt am Ölfilter und einen Schließer mit 0,35 bar am Zk. Die Elektronik dazu sitzt hinter dem Tacho und rechnet die Drehzahl dazu, erst jenseits der 2000 hupt es dann auch.
Ein Diesel T3 hatte ich auch mal der hat dann bei Hitze an der Ampel gehupt und geleuchtet.
Aber Clemens Vorschlag ist eine super Idee zum nachrüsten bei Fahrzeugen die das nicht ab Werk mitbringen.
Grüße, Matthias
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schrauberger
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von schrauberger »

boggsermodoa hat geschrieben: 31.03.2017 01:15 Ich kann hierzu nach wie vor meine "Bimmel" empfehlen. (Hab' die schon ein paarmal vorgestellt und gerade eben diesen Thread durchflogen: Hier noch nicht.)
Die Bimmel ist ein ganz einfacher Summer, den man mit ein bisschen Glück in der Autoabteilung des Baumarkts, auf jeden Fall aber Conrad o.ä. für zweiMarkfuffzich oddaso kaufen kann. Der soll mir was auf's Ohr geben, wenn der Öldruck zusammenbricht. Nach meiner Erfahrung hat man nämlich in Situationen, in denen das passiert, keinen Mann frei, um auf irgendwelche abgelegene Funzelchen oder auch stolz auf dem Armaturenbrett positionierte Instrumente zu achten. Man sieht immer erst nach der Kurve den Zeiger wieder steigen, ich habe ihn aber noch kein einziges Mal beim Runterfallen beobachtet.
Wenn man nun den Summer parallel zur Kontrollleuchte anschließt, quiekt das Ding jedesmal rum, wenn man die Zündung einschaltet, quiekt weiter, bis der Motor anspringt und quiekt dann immer noch, bis sich endlich ein Öldruck aufgebaut hat. Enormes Nervpotential, insbesondere für jemand, dessen größtes Hobby Musik ist.
Deshalb habe ich ihn zwischen Öldruck- und Ladekontrollleuchte (Klemme 61, blau) gehängt, damit er bei Spannungsdifferenz zwischen beiden Anschlüssen Alarm schlägt. Damit ist Ruhe, wenn man die Zündung einschaltet, Ruhe beim Anlassen und dann ertönt ein kurzes, schüchternes "Quiek!" (Funktionskontrolle), weil Öldruck und Bordspannung sich etwas zeitversetzt einstellen. Wenn er jedoch beim Kurvenfahren Alarm schlägt, während du hochaufmerksam den Straßenverlauf abscannst und das Popometer die vier Radlasten, Schräglaufwinkel und die Seitenneigung zum Hirn funkt, dann fährt dir der Schreck durch die Glieder und du bist schneller auf der Kupplung, als die Geiß tritt.
Theoretisch müßte er auch einen gerissenen Keilriemen anzeigen (keine Praxiserfahrung in dieser Beziehung), was beim Typ1-Motor ja evtl. ebenfalls von gesteigertem Interesse sein könnte. Summa summarum habe ich keinerlei negative Erfahrungen (war anfangs etwas unsicher, ob DF deswegen verfälschte Werte bekommen könnte) und würde das heute immer wieder so - und nur so und nicht anders machen. Alternative wäre eine 21W-Ölkontrollleuchte (2CV-Blinker), wie man sie in Rallye-Autos häufig sieht. Da weiß ich aber nicht, was der TÜV dazu sagt und auch ohne TÜV wäre mir das Risiko der Eigenblendung nachts zu hoch. Einen Öldruckmesser hatte ich jedoch in den letzten beiden Bullis keinen mehr drin.

Clemens Warnbimmelidee ist klasse, aber dafür müsste der Summer in Beide Richtungen funktionieren. Ich such mir nen Wolf nach solch einem Summer.
Alle Summer die ich bisher gefunden habe müssen polrichtig angeschlossen werden, weil verpolt bleiben die stumm.
Ich habe auch schon den Support von Conrad und Völkner bemüht.
Gleichlautende Antwort: Solch einen Summer ham wa nich.

Es ist zum Verrückt werden ich habe auch schon in einem anderen Fred nach dem Summer gefragt.
Wenn mir jemand eine Bezugsquelle nennen könnte wäre das wirklich Sahne.

VG Ralph
Schöne Grüße von der Baar

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Ralph,
2 Summer willst Du ja nicht wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Dann schalte doch einfach ein Sub-Min-Relais (Händlerbeispiel: https://www.reichelt.de/?ARTICLE=79356& ... gJ3j_D_BwE)
in den Steuerkreis (Öldruck- und Ladekontrollleuchte). Dem Relais ist das schließlich egal von welcher Seite der Strom kommt,
es zieht dann eben an wenn Spannung egal welcher Polarität anliegt. :wink:
Der Lastkreis schaltet Dir dann im Fehlerfall Klemme 15 auf den (polaritätsrichtig!) angeklemmten Piezo-Summer. :thumb:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
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aircooled68
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von aircooled68 »

oder n gleichrichter :schlaumeier:
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bugster_de
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von bugster_de »

Übrigens wenn ihr da schon am Bauen seid. der originale Öldruckgeber schaltet bei 0,3 Bar (oder waren es sogar nur 0,2 bar?) durch bis die Lampe angeht. Das ist ein bisschen wenig. Der Geber, der im VDO Öldrucksensor mit drin ist schaltet bei 0,7 bar durch, da ist mehr Reserve.
Es gibt auch Geber für den Golf etc. die bei 0,7 bar oder sogar mehr schalten. Die gehen aber genau andersrum wie die Lufti-Geber: Kontakt auf bei Null Öldruck und Kontakt zu bei Öldruck. Geht also nicht.

Ansonsten meine ich mich dunkel zu erinnern, dass der Widerstand der Glühbirne der LiMa Lampe passen muß, damit der LiMa Regler auch bei Standgas schon ans arbeiten kommt. Ich hatte mal irgendwann versucht am Käfer die LiMa Lampe durch eine LED zu ersetzen, aber damit kam die LiMa nicht ans Laden. Erst als ich einen Widerstand parallel geschaltet habe hats geklappt. Und je nach Widerstandswert musste ich erstmal ordentlich Drehzahl haben, bis der Regler regelte. Keine Ahnung ob das relevant ist, wenn man einen Summer parallel schaltet, aber bevor ihr euch den Wolf sucht...

Achso: für diejenigen, mit denen ich schon mal am goldenen Oktober war: vielleicht habt ihr bemerkt, dass ich meinen Bus morgens immer 10 Minuten warm laufen lasse, bevor ich mehrere Kilometer im Schiebbetrieb den Berg runterschurbele. Hat schon seinen Grund ....
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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Sgt. Pepper
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Re: Öldruck und extreme Schräglagen

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

also ich sehe da keinen großen sinn drin, da einen Geber einzubauen der schon bei 0,5 oder sogar 0,7 bar anfängt zu piegen und summen. Das sind doch regionen in denen ein heißer Motor im Sommer schon mal kommt. Irgendwann geht es einem auf den Keks und man ignoriert es mit dem Erfolg, dass es in einer wirklich kritischen Situation nicht mehr auffällt.
Dann lieber ne Anzeige die wirklich nur dann auf sich aufmerksam macht, wenn es notwendig ist.

Für den Summer ist es übrigens völlig unerheblich ob der parallel zu einer LED oder dem normalen Birnchen gegen Masse geschaltet ist.

Grüße,
Stephan
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