Bei Robert Lembke hätt's da wohl für jede Antwort zweiMarkfuffzich gegeben!

Also grundsätzlich bremst eine Trommelbremse auch - und die 40-Tonner sind m.W. bis heute damit zufrieden.
Vorteile der Trommelbremse:
- Unter'm kaufmännischen Gesichtspunkt dürfte die Trommelbremse besser abschneiden, als die Scheibenbremse.
- Sie ist weitgehend gekapselt, hat also wenig Kummer mit Regenwasser, Salz etc.
- Sie hat eine höhere Belagfläche, kommt folglich mit niedrigeren Drücken aus und verschleißt langsamer.
- Sie ist selbstverstärkend, was die Betätigungskräfte herabsetzt, aber die Dosierung erschwert. (M.W. gibt's - von Nutzfahrzeugen abgesehen - nirgendwo ein ABS zusammen mit Trommelbremsen.)
Nachteile der Trommelbremse:
- Sie wird ihre Wärme nur schlecht los und neigt deshalb bei Dauerbeanspruchung zur Überhitzung (Fading, Verglasen der Beläge, Sieden der Bremsflüssigkeit).
- Sie weist i.d.R. die höhere ungefederte Masse auf. (Das ist einer der Gründe, weswegen die Bremse gelegentlich innen, am Differential angeordnet wird.) Beim Motorrad ist es jedoch meist umgekehrt. Da ergibt die Trommelbremse insgesamt meist das leichtere Rad.
- Sie neigt bei ungleichem Verschleiß zum Schiefziehen oder zum Unrund-werden (Rubbeln).
- Wegen der Wärmedehnung ist die Verschraubung der Felge häufig problematisch (sich lösende Radbolzen). Analog dazu abnehmende Speichenspannung beim Motorrad mit Drahtspeichenrad.
Vor- und Nachteile der Scheibenbremse entsprechend umgekehrt. Das verzögerte Ansprechen bei nasser Scheibe hat man heute dadurch gut im Griff, daß sich die Beläge sehr schnell aufheizen und das Wasser verdampfen. Die Betätigungskräfte und die Bremsleistung sind abhängig von der Dimensionierung und von den Materialpaarungen. Da schenken sich beide Systeme nichts.
Und was das H-Kennzeichen anbelangt: Das H steht nun mal für "historisch". Wann immer man zugunsten des praktischen Nutzwertes (wozu auch die aktive und passive Sicherheit zählt) ein historisch korrektes Teil in die Tonne tritt, um es durch was moderneres zu ersetzen, ist man auf den guten Willen des Graukittels angewiesen, wenn man das H-Kennzeichen dennoch behalten will. Ein Ford Model T wäre mit Niederquerschnittsreifen, innenbelüfteten Scheibenbremsen, volleinstellbaren Stoßdämpfern, Schalensitzen, Überrollkäfig und sieben Airbags ganz gewiß sicherer als im Originalzustand. Ein H-Kennzeichen möchte ich dann aber trotzdem keins mehr dran sehen.
Mal ganz davon abgesehen habe ich Schwierigkeiten, mir diese Adapterplatte vorzustellen. Wie soll den da der Lenkrollradius beibehalten werden, ohne daß die Radbolzen mit dem Bremssattel kollidieren. Liefert das Ding zuuufällig auch noch 40mm Spurverbreiterung?

Gruß,
Clemens