Amoklauf!

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Peter E.
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Re: Amoklauf!

Beitrag von Peter E. »

Die Frage ist doch nicht, wie man verhindern kann, dass ein verzweifelter Mensch anderen Schaden zufügt, sondern, was man unternehmen kann damit so eine Verzweiflung gar nicht erst ensteht.

Und da sind die Antworten doch ganz einfach:

Seid nett zueinander, versucht nicht euer Ego damit zu stärken, andere kleinzumachen, und denkt nicht immer nur an euch selbst...

was mich natürlich genauso betrifft. :unbekannt:
Zuletzt geändert von Peter E. am 13.03.2009 21:11, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss von Peter aus dem Schwentinental
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FW177
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Re: Amoklauf!

Beitrag von FW177 »

Peter E.*142 hat geschrieben:Die Frage ist doch nicht, wie man verhindern kann, dass ein verzweifelter Mensch anderen Schaden zufügt, sonder, was man unternehmen kann damit so eine Verzweiflung gar nicht erst ensteht.

Und da sind die Antworten doch genz einfach:

Seid nett zueinander, versucht nicht euer Ego damit zu stärken, andere kleinzumachen, und denkt nicht immer nur an euch selbst...

was mich natürlich genauso betrifft. :unbekannt:
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boggsermodoa
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Re: Amoklauf!

Beitrag von boggsermodoa »

Seid nett zueinander, versucht nicht euer Ego damit zu stärken, andere kleinzumachen, und denkt nicht immer nur an euch selbst...
Jau Peter, so einfach wäre das.

Aber jetzt halte mal die Schulrealität dagegen! Was geschieht da? Doch genau das Gegenteil! Das soll jetzt weder davon ablenken, daß ich persönlich ein zugegebenermaßen gestörtes Verhältnis zu dieser Institution habe (obwohl ich nie eine leergeballert habe), noch davon, daß der Täter von Winnenden seine Schulzeit ja offenbar ganz erfolgreich gemeistert hatte. Woher kommt dieser Haß?

Wieso hat eigentlich noch nie ein ehemaliger Lehrling in seinem Ausbildungsbetrieb rumgeballert, obwohl dort mehrheitlich pädagogische Analphabeten und Grobmotoriker mit der Ausbildung ihrer Schutzbefohlenen betraut sind? Da muß man doch mal ins Grübeln kommen!
Der erste Unterschied, der ins Auge springt, ist die Tatsache, daß im Lehrbetrieb nicht auch der Lernerfolg geprüft und bescheinigt wird. Das erfolgt bei einer übergeordneten Institution, nämlich der Handwerks- oder Industrie- und Handelskammer. Der Lehrmeister im Betrieb darf sich also genau so wenig seine eigene Arbeit gutheißen, wie du dir nach erfolgter Restauration deines VWs den TÜV-Stempel aufs Nummernschild bäppen darfst. Deswegen ist der Lehrmeister bemüht, seinen eigenen Betrieb innerhalb der Kammer möglichst gut aussehen zu lassen und deshalb kümmert er sich auch bevorzugt um die Schwachen und käme nie auf die Idee, einen Lehrling hinten runter fallen zu lassen. Deshalb ist auch die Lehrwerkstatt stets eine verschworene Gemeinde, in der alle die gleichen Interessen haben, alle am gleichen Strang ziehen und alle sich gegen die Konkurrenz der übrigen Lehrbetriebe behaupten wollen. Das sind alles feindliche Schiffe und sie müssen im Wettbewerb gegen diese bestehen. In solch einem System kommt überhaupt niemand auf die Idee, irgendwen vor die Hunde gehen zu lassen. Jeder einzelne ist wichtig, keiner wird aufgegeben und jeder wird mitgezogen und irgendwie durch die Prüfung gehievt. Solidarität, Empathie, gegenseitige Verantwortung. Mobbing wird rigide unterbunden, falls es wirklich mal dazu kommen sollte.

Daß der Lehrer, der dem Schüler eine Sechs gibt, damit auch sein eigenes Versagen manifestiert, das zu erkennen - behaupte ich mal - fehlt ihm die Intelligenz! Würde der Schüler hingegen an einer übergeordneten Stelle mit der gleichen Note bewertet, stünden die Chancen, daß der Lehrer mal über seine eigenen Leistungen ins Grübeln geraten würde m.E. deutlich besser. Und er würde wahrscheinlich Tod und Teufel anstellen und sich ins Zeug legen, um zu vermeiden, daß eines seiner Schäflein eine Sechs abliefert. Dann hätte man genau die Situation wie in den Lehrbetrieben. Keine Schule würde im Vergleich mit anderen Schulen unangenehm auffallen wollen, keine Klasse innerhalb der Schule und kein Lehrer innerhalb einer Klasse. Übrigens auch kein Schüler innerhalb einer Klasse. Aber ein Schüler kann doch niemals Vertrauen zu einem Lehrer fassen, wenn dieser letzlich über das Gewähren oder Versagen von Lebenschancen entscheidet. Die Kids sind doch nicht doof!
Also weg mit dieser Selektionsfunktion! Das wäre die erste und wichtigste Maßnahme. Was die Kids in der Schule gelernt haben, wird woanders geprüft. Die Schule darf weiterhin Klassenarbeiten schreiben, aber deren Ergebnis dient nur der eigenen Lernzielkontrolle und ist fürs Zeugnis nicht relevant. Nur so kann ein vertrauensvolles Miteinander entstehen, eine wirkliche Klassengemeinschaft, ein verschworener Haufen, in dem jeder sein Bestes gibt, einschließlich der Lehrer, in dem am gemeinsamen Strang gezogen und keiner ausgegrenzt wird. Das würde auch für die Qualität der Ausbildung mehr bringen als all das hohle Gewäsch und dieser plan- und ziellose Aktionismus nach dem PISA-Schock, das Rumfummeln an Lehrplänen nur um des Rumfummelns willen und um zu dokumentieren, daß man was tut.

So, genug davon, sonst reg' ich mich noch auf!
Wo sinn mei Drobbe?
:wink:

Gruß,

Clemens


http://de.wikipedia.org/wiki/Schulmassa ... _Littleton
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FW177
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Re: Amoklauf!

Beitrag von FW177 »

boggsermodoa hat geschrieben:
Seid nett zueinander, versucht nicht euer Ego damit zu stärken, andere kleinzumachen, und denkt nicht immer nur an euch selbst...
Jau Peter, so einfach wäre das.

Aber jetzt halte mal die Schulrealität dagegen! Was geschieht da? Doch genau das Gegenteil! Das soll jetzt weder davon ablenken, daß ich persönlich ein zugegebenermaßen gestörtes Verhältnis zu dieser Institution habe (obwohl ich nie eine leergeballert habe), noch davon, daß der Täter von Winnenden seine Schulzeit ja offenbar ganz erfolgreich gemeistert hatte. Woher kommt dieser Haß?

Wieso hat eigentlich noch nie ein ehemaliger Lehrling in seinem Ausbildungsbetrieb rumgeballert, obwohl dort mehrheitlich pädagogische Analphabeten und Grobmotoriker mit der Ausbildung ihrer Schutzbefohlenen betraut sind? Da muß man doch mal ins Grübeln kommen!
Der erste Unterschied, der ins Auge springt, ist die Tatsache, daß im Lehrbetrieb nicht auch der Lernerfolg geprüft und bescheinigt wird. Das erfolgt bei einer übergeordneten Institution, nämlich der Handwerks- oder Industrie- und Handelskammer. Der Lehrmeister im Betrieb darf sich also genau so wenig seine eigene Arbeit gutheißen, wie du dir nach erfolgter Restauration deines VWs den TÜV-Stempel aufs Nummernschild bäppen darfst. Deswegen ist der Lehrmeister bemüht, seinen eigenen Betrieb innerhalb der Kammer möglichst gut aussehen zu lassen und deshalb kümmert er sich auch bevorzugt um die Schwachen und käme nie auf die Idee, einen Lehrling hinten runter fallen zu lassen. Deshalb ist auch die Lehrwerkstatt stets eine verschworene Gemeinde, in der alle die gleichen Interessen haben, alle am gleichen Strang ziehen und alle sich gegen die Konkurrenz der übrigen Lehrbetriebe behaupten wollen. Das sind alles feindliche Schiffe und sie müssen im Wettbewerb gegen diese bestehen. In solch einem System kommt überhaupt niemand auf die Idee, irgendwen vor die Hunde gehen zu lassen. Jeder einzelne ist wichtig, keiner wird aufgegeben und jeder wird mitgezogen und irgendwie durch die Prüfung gehievt. Solidarität, Empathie, gegenseitige Verantwortung. Mobbing wird rigide unterbunden, falls es wirklich mal dazu kommen sollte.

Daß der Lehrer, der dem Schüler eine Sechs gibt, damit auch sein eigenes Versagen manifestiert, das zu erkennen - behaupte ich mal - fehlt ihm die Intelligenz! Würde der Schüler hingegen an einer übergeordneten Stelle mit der gleichen Note bewertet, stünden die Chancen, daß der Lehrer mal über seine eigenen Leistungen ins Grübeln geraten würde m.E. deutlich besser. Und er würde wahrscheinlich Tod und Teufel anstellen und sich ins Zeug legen, um zu vermeiden, daß eines seiner Schäflein eine Sechs abliefert. Dann hätte man genau die Situation wie in den Lehrbetrieben. Keine Schule würde im Vergleich mit anderen Schulen unangenehm auffallen wollen, keine Klasse innerhalb der Schule und kein Lehrer innerhalb einer Klasse. Übrigens auch kein Schüler innerhalb einer Klasse. Aber ein Schüler kann doch niemals Vertrauen zu einem Lehrer fassen, wenn dieser letzlich über das Gewähren oder Versagen von Lebenschancen entscheidet. Die Kids sind doch nicht doof!
Also weg mit dieser Selektionsfunktion! Das wäre die erste und wichtigste Maßnahme. Was die Kids in der Schule gelernt haben, wird woanders geprüft. Die Schule darf weiterhin Klassenarbeiten schreiben, aber deren Ergebnis dient nur der eigenen Lernzielkontrolle und ist fürs Zeugnis nicht relevant. Nur so kann ein vertrauensvolles Miteinander entstehen, eine wirkliche Klassengemeinschaft, ein verschworener Haufen, in dem jeder sein Bestes gibt, einschließlich der Lehrer, in dem am gemeinsamen Strang gezogen und keiner ausgegrenzt wird. Das würde auch für die Qualität der Ausbildung mehr bringen als all das hohle Gewäsch und dieser plan- und ziellose Aktionismus nach dem PISA-Schock, das Rumfummeln an Lehrplänen nur um des Rumfummelns willen und um zu dokumentieren, daß man was tut.

So, genug davon, sonst reg' ich mich noch auf!
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:wink:

Gruß,

Clemens


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Sehe ich nicht ganz so.
Denke nicht das es an den Lehrern liegt. Die sehen nicht was in den Pausen oder Vor- und Nach- der Schule im Bus auf dem Schulweg etc. passiert.
Das kann schon an reinen Psychoterror gehen was Kinder da machen und teilweise geht´s auch drüber hinaus. Ich mein Kinder sind manchmal grausam. Da ist mopping fast nen scheiß gegen was da so teilweise läuft und betrachten wir es doch mal so wie es ist. Es wird sich meist von einem Redelsführer nen schwächerer oder zumindest einer mit wehr wenig Freunden rausgepickt (da is am wenigsten gegenwehr) und dann fängt erst der eine und anschließend die ganze Gruppe an auf ihn bei jeder gelegenheit rumzuhacken oder lächerlich zu machen. Dieses brauch auch ohne jegliche körperliche Gewalt sein. Haben übrigens die Mädchen genau so gut drauf wie die Jungs, nur nach meiner Erfahrung hören die irgendwann mal auf. Die Jungs nicht.
Klar das keiner was mit dem zu tun haben will der immer nutr geärgert wird, sonst werd ich ja hinterher auch geärgert.
Das schafft jede Menge Agression, bis hin zu einem gestörten Gesellschaftsbild. In einigen Fällen sollten die Lehrer schon was mitkriegen, ob sie´s nicht können oder wollen weiß ich nicht.
Ungefähr so hat es sich bei meinem Patenkind zugetragen, dem wurde sogar versucht Nahrungsmittel in den Mund zu stecken wo gegen er HÖCHST Allergisch reagiert. Mit den Worten: "Wenn du das isst, stirbst Du!" Ja dieser kleine Ars... hatte es gewusst und fand es lustig ihn das in den Mund zu stopfen. Die Mutter von dem Ars... reagierte nur typisch. Nein unser kleine Ars... doch nicht!

Dies meine Erfahrung über Erziehung und Blagen!
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Re: Amoklauf!

Beitrag von MichaB »

Ne Florian

du bist bei den Symptomen nicht bei den Ursachen.

Ars.. ist nur ein Produkt dieses Systems das Clemens so trefflich beschrieben hat.
Ein System das es sich seit Jahren leistet sein Bildungssystem verkommen zu lassen.
Seit Jahrzehnten wird Jahr für Jahr immer mehr an der Bildung und Erziehung gespart.
Manche Schulen sollten eigentlich aus hygienischen und bautechnischen Gründen geschlossen werden.

Und dann die Pisa Studie "Schock", großes Aufheulen !

Und die Reaktion ? Lehrpläne aufstocken und die Schulzeit verkürzen.
Tolle Logik. Noch mehr Stoff in kürzerer Zeit.
Da wird mit dem Rasenmäher selektiert. Keine Zeit für Versager.
Nix Good Time for Loosers, wer nicht mitkommt ist raus.

Wenn Dir als Kind jeden Tag eindeutig vorgeführt wird das Du in diesem
System keine Chance hast, dann ist irgendwann halt Schluß mit lustig.
Und gerne wird übersehen das dies an Schulen nicht die Ausnahme sondern eher die Regel ist.

Und wenn Forderungen nach mehr Geld für die Bildung gestellt werden entblöden sich unsere
Finanzexperten in der Regierung mit der Bemerkung das hierfür kein Geld da sei.

Diese Schulden kann man nicht machen, weil ja sonst unsere Kinder noch dafür zahlen ?
Welche Kinder sind denn da gemeint ? Die heutigen ? Die zahlen doch gerade schon !

Nein, nicht mit Geld, mit Ihrer Zukunft !!!!

Mir ist schon klar das man nicht Blöd sein muß um Politiker zu werden,
aber es erleichtert die Sache offensichtlich doch sehr.

Und diese Miesere scheint einem gesamten Berufsstand offensichtlich am Rektus vorbeizugehen.
Nein, diesmal meine ich nicht die Politiker, ich meine die Lehrer.

Wenn die sich nämlich mal weigern würden dieses System weiter zu stützen, dann wäre
sogar eine geringe Hoffnung auf Änderung möglich. Die könnten echt ihre Arbeitsbedingungen
verbessern.

Und wenn Lehrer nicht wissen was in den Pausen auf dem Schulhof abgeht ?
Ich reib mir gerade die Augen.
Frag die mal nach dem Tilgungsplan Ihres Einfamilienhauses, den kennen die auswendig.

Am Schluß sind dann die Eltern schuld die vor den Hausaufgaben Ihrer Kinder sitzen die
sie gar nicht verstehen.

Ich söck jetz och ens ming Droppe.

#micha#
Allergikerinfo: Meine Beiträge können Spuren einer Meinung enthalten.
Risiken und Nebenwirkungen sind nicht generell auszuschließen.

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Peter E.
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Re: Amoklauf!

Beitrag von Peter E. »

Ihr habt sicher recht, dass unser Bildungssystem dringend überarbeitet werden muss, aber wer soll das machen, in einem Land, in dem Industriekonzerne regieren?
Man kann ja mit Initativen, oder alle 4 Jahre mit einem Kreuzchen versuchen, etwas zu verändern, aber die Erfolgsaussichten sind da doch eher bescheiden.

Den eigenen Nachwuchs und vielleicht noch das ein oder andere Nachbarskind stärken, damit es mit dem System besser zurecht kommt, scheint mir da sehr viel effektiver.
Gruss von Peter aus dem Schwentinental
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