Dann mache ich mal den Anfang mit der sicher noch einsetzenden Bilderflut.
Vielen Dank an Kai und Mani für die umfangreichen Planungen, sogar mit Roadbook und Schnapsglas! Es war eine tolle Tour!
Wir sind seit Sonntag wieder zurück, alle 10 Fahrzeuge und ihre Besatzungen sind nach 4 Wochen und ohne größere Schäden wieder zuhause angekommen.
Die eindrucksvollsten Bilder gab es auf der Rommelpiste und Umgebung, grandios!
Nachtplatz unterm Himmel
"Camping" Platz unter Dattelpalmen
Bereits am ersten Tag habe ich Alleingänge unternommen, um meinem Hobby nachzugehen, dem Erforschen von alten Bergwerken
Neben den üblichen Gefahren im Altbergbau hatte ich in Afrika Skorpione und Schlangen auf dem Schirm, statt dessen stieß ich nach 20 Minuten Marsch darin auf ein stinkendes Matratzenlager, erst später im Gespräch mit einem Einheimischen wurde klar dass sich Flüchtlinge aus Zentralafrika in den alten Bergwerken einnisten.
Kleine Grubenbahnen wie wir sie kennen gibt es fast gar nicht zu entdecken, hier mal als Denkmal
Grubenbahnen sind in Tunesien Meterspurig und führen durchs ganze Land zur Aufbereitungsanlage nach Gabes am Mittelmeer, dort werden jeden Tag 14000 Tonnen cadmiumlastige Flotationsabfälle ins Meer geleitet, dementsprechend ist dort im weiten Umkreis alles im Meer tot.
Grubenbahn-Fahrdienstleiterhäuschen aus der frühen Kolonialzeit:
Ungebetener Polizeikonvoi um die IS Terroristen Hochburg Kasserine.
Dadurch fielen einige meiner geplanten Altbergbau Ziele ins Wasser.
Immer an den Bezirksgrenzen mussten wir auf die nächsten zuständigen Polizei warten.
Sogar in Gafsa beim Einkaufen gab es Begleitschutz, wir versuchten sie abzuhängen indem wir einzeln abfuhren, wurden jedoch an der Stadtgrenze wieder "eingefangen". Erst nach einer harschen Ansage meinerseits an den Polizisten mit den meisten Abzeichen durften wir endlich unbehelligt weiterziehen.
Je nach Bezirk geleiteten uns ordentliche Polizeiautos
oder wie hier ein verbeulter Hilux mit eingeschlagenen Rücklichtern
und hinten noch ein zweiter...
Wanderung auf der Grubenbahntrasse von Metlaoui, 10 Km durch Schluchten und Tunnel bis zum Phosphatabbaufeld, und das obwohl die Bahn in Betrieb ist. Wenn ein Zug gekommen wäre hätten uns die verbleibenden 70cm daneben reichen müssen. Der Rest der Gruppe hat nach 5 Km in der Gluthitze gestreikt und ist umgedreht, also bin ich allein weiter.
Die Mondlandschaften des Phosphatabbau erstrecken sich über weite Gebiete und haben immer wieder untertägige Anlagen angeschnitten, sehr interessant aber wieder von Flüchtlingen besetzt.
Durchquerung des Salzsees Chott el Gharsa
Noch sind alle guter Dinge.
Nach 10 Km haben sich da vorne die Ersten festgefahren.
Nichts geht mehr nach einem harten Aufschlag, ich hatte zuviel Schwung da ich mich nicht auch festfahren wollte.
Die Gruppe hat in solchen Fällen immer super zusammengeholfen. Nach einer Stunde lief er wieder.
Weitere Richtarbeiten im Schatten einer Filmkulisse. Das zerdrückte Unterbodenblech kollidierte mit der Lenkung beim Linkseinschlag. An den meisten Fahrzeug musste nach dem Ritt etwas repariert oder gerichtet werden, der Platz war heiß begehrt.
Ein Salz-Sandsturm kommt auf uns zu. Wir schaffen es gerade noch, alles einzupacken und die Autos mit dem Heck zum Sturm zu drehen. Es folgen 1,5 Stunden in den unerträglich aufgeheizten Autos mit vor Staub flimmernder Luft im Innenraum.
Aufbruch in die Sahara, von der Wüstenstadt Douz zur Oase Ksar Ghilane war der Plan. Vier aus der Gruppe nahmen die alternative Asphaltstraße 130 Km außen rum.
Die harten Jungs und Mädels wollten den direkten Weg auf einer ca 100km Piste nehmen, die allerdings nach 40 Km immer wieder von Sanddünen verweht ist. Es war von Anfang an klar, dass es eine Herausforderung wird. Wir warteten Sandstürme und Mittagshitze ab, dann ging es los.
Erster Nachtplatz in der Sahara.
Aufstellung zur Mad Max Formation, einige Kilometer fühlten wir uns wie im Film Fury Road.
Die Autospuren führen überall hin, die Sandverwehungen ändern sich ständig und man muss sich den besten Weg nach den GPS Punkten suchen. Das haben Tanja und Thomas akribisch vorbereitet und umgesetzt
Wir mussten vorher die Erfahrung machen, elektronische Geräte wie Handys schalten sich bei 44°C einfach ab.
Das über die Dünen fahren hatten wir schnell drauf, gefährlich ist nur wenn diese senkrecht abfallen, da man ja mit Schwung darüber muss ist jeder Bus auch mal mit der Front aufgeschlagen.
Die Ausweichmanöver bei zu steil abfallenden Dünen endeten meist so:
Nach 80 Kilometer brachen wir ab, ein 300m langer Dünenwall schien mir unseren Autos nicht zumutbar und die Mehrheit schloss sich an, obwohl der 80 Kilometer lange Rückweg auch wieder nicht leicht wird.
Der Landrover, der Bremach und der rote T2a mit Sperrdifferntial kämpften sich allerdings über die Passage

, während wir schon wieder die Piste nach Douz zurück hoppelten und dort ziemlich erschöpft am Abend ankamen, zum Schluss fuhren wir wieder im leichten Sandsturm. Zwischendurch wollte der 4x4 Sprinter nicht mehr anspringen - Elektronik... Am nächsten Tag nahmen wir auch die Asphaltstraße nach Ksar Ghilane um den Rest der Gruppe wieder einzuholen.
Wir freuen uns nach einem tollen Abenteuer wieder in Europa zu sein, genießen die grünen Landschaften, vollen Supermärkte mit hygienischen Lebensmitteln, sauberes Trinkwasser, kein Staub und überall verteilter und verwehter, stinkender Müll mehr, keine freundlichen, aber aufdringlichen, distanzlosen, bettelnden Menschen mehr, keine offensichtlich gequälten Tiere mehr, keine muslimisch erzogenen Jungs, die Steine nach unseren Autos werfen, auf das fahrende Auto einschlagen, auf die Stoßstange springen um mitzufahren und Katzen die Schwänze brechen.
Viele Grüße, Matthias