ich habe neulich zwei meiner Felgen gestrahlt und gleich noch vermessen, weil sie ja frei von Rost und Farbe waren. Ich wusste, dass die eine etwas weniger Einpresstiefe hat. Es sind exakt 3 mm (ET 38 statt ET 41).
Das hat mich in der Vergangenheit nicht sonderlich gestört. Doch dann fiel mir ein, dass wir ein paar Mal ein einseitiges Ziehen an der Vorderachse hatten, was nach einem Radwechsel wieder verschwunden war. Ich hab‘s immer auf unterschiedliche Reifen geschoben, doch jetzt kam mir Verdacht, dass das eventuell von dieser Felge verursacht sein könnte. Deshalb habe ich mich ein wenig tiefer in das Thema hineingegraben. Der Reifen läuft 3 mm weiter außen. Ok. Der Lenkrollradius verändert sich 3 mm Richtung positiv. Auch ok.
Und was mach’ ich mit dieser Erkenntnis

Wenn der Reifen 3 mm weiter außen steht, wirkt der Rollwiderstand an einem längeren Hebel. Das heißt, der Wagen zieht ein wenig in die Richtung der Felge, was zu meinen Erinnerungen passt. Aber würde ich den Effekt überhaupt bemerken?
Bleibt noch der Lenkrollradius. Ich vermute, dass wir einen positiven haben, denn die Achskonstruktion stammt ja noch aus den 60er Jahren. Ich las, dass der Golf Mitte der 70er Jahre das erste Großserienfahrzeug mit negativem Lenkrollradius war. Mein positiver Radius wird also um 3 mm größer. Und wieder dieselbe Frage: merke ich das?
Sollte sich herausstellen, dass unterschiedliche Einpresstiefen tatsächlich spürbaren Einfluss auf das Fahrverhalten haben, dann sehe ich keine simple Lösung. Eine andere Felge ist nicht zu bekommen. Ich könnte auf der gegenüberliegenden Seite eine 3 mm Unterlage zwischen Felge und Radnabe legen. Dann hätte ich den gleichen „Fehler“ auf beiden Seiten. Aber so richtig glücklich wäre ich damit nicht (z.B. wg. Länge der Radbolzen). Oder ich benutze die Felge möglichst nur noch auf der Hinterachse. Das sagt mir im Augenblick am meisten zu. Oder: wenn schon vorn montiert, dann rechts, da wir durch die Straßenneigung ohnehin eine Drift nach links haben.
Mich würde sehr interessieren, was die Fahrwerksfachleute unter uns dazu sagen? Sind 3 mm ET-Unterschied an der Vorderachse tatsächlich spürbar? Auch für Leute, die kaum auf Autobahnen, sondern eher auf Rumpel-Pumpel-Strecken unterwegs sind?
Danke und schöne Grüße
Wolfgang