Stroboskop zu dunkel

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Wolfgang T2b *354
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Stroboskop zu dunkel

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Moin Moin,

ich habe seit meinem ersten Auto ein Bosch-Stroboskop im Einsatz. So ein richtig altmodisches (ETZ 003), wo der Zündimpuls noch direkt vom Kabel abgenommen wird, nicht durch eine induktive Klemme. Das hat immer wunderbar funktioniert, doch jetzt hat die Blitzhelligkeit ziemlich abgenommen.

Ich habe deshalb das Gerät aufgemacht, aber innen sieht alles tip top aus. Keine kalten Lötstellen, keine Bauteile mit Hitzestress. Ich werde also jetzt experimentieren und probieren müssen, um den Fehler zu finden (Zündkondensator? Röhre? Transistor?). Ich bin zwar Maschinenbauer und habe auch eine Stromervergangenheit, doch wenn es in den kV-Bereich geht, werde ich seeehr vorsichtig. Das ist eher was für richtige Fachleute. Da der Zündkondensator ordentlich Dampf hat, werde ich da auf Abstand bleiben.

Meine Frage an Euch: wie kann ich das Stroboskop auf der Werkbank testen? Ich müsste sonst nämlich für jeden Test zu Freunden fahren, um die Funktion an deren Auto auszuprobieren.

Der 12V-Anschluss ist klar, doch wie wird der Zündimpuls getriggert. Ich nehme den ja normalerweise direkt am Zündkerzenkabel ab, also kV. Funktioniert der Blitz auch mit niedrigeren Trigger-Spannungen? Oder muss ich mir mit einer Zündspule und einem Taster eine Mini-Zündanlage basteln?

Vielleicht habt Ihr ja auch aus eigener Erfahrung eine Idee, was eine typische Ursache für einen schwächer werdenden Blitz sein könnte?

Bin für jeden Hinweis dankbar, vielleicht kann ich das Schätzchen ja noch retten.

Vielen Dank und schöne Grüße

Wolfgang
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Norbert*848b
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Re: Stroboskop zu dunkel

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Wolfgang,
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 29.04.2025 23:09 ich habe seit meinem ersten Auto ein Bosch-Stroboskop im Einsatz. So ein richtig altmodisches (ETZ 003), wo der Zündimpuls noch direkt vom Kabel abgenommen wird
So etwas kenne ich auch noch, hab seinerzeit so ein Teil damals bei Neckermann erstanden.

Dann hatte ich mir auch einmal so ein Teil im "Taschenformat" für unterwegs nachgebaut gehabt. Da gab es einen Plan aus der damaligen Zeitschrift "Elektor".
Im Prinzip war das ein "Sperrschwinger" der die 12 V "zerhackte und über einen Trafo mit anschließender Gleichrichtung die benötigte Anoden / Kathodenspannung erzeugte. Die Triggerung musste man direkt vom Hochspannungskabel vom 1. Zylinder "abzwacken".

quote="Wolfgang T2b *354" post_id=329649 time=1745960967 user_id=242]
... doch jetzt hat die Blitzhelligkeit ziemlich abgenommen.[/quote]
Ich hatte einmal deswegen eine neue Röhre eingesetzt gehabt, ohne vorher großartig zu messen.
(Man könnte aber schon einmal sicherstellen, dass die Betriebsspannung (Anode / Kathode) passt.)
Händlerbeispiel: https://www.ltt-versand.de/licht/leucht ... spEALw_wcB
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 29.04.2025 23:09 doch wie wird der Zündimpuls getriggert.
Das hängt jetzt auch ein wenig von der Röhre ab, lt. Google-Suche also mind. 0,5 kV bis 25 kV.
Das passt ja an der oberen Grenze mit der Hochspannung vom Zündkabel überein.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: 29.04.2025 23:09 Oder muss ich mir mit einer Zündspule und einem Taster eine Mini-Zündanlage basteln?
Das wäre zumindest eine überschaubare Messeinrichtung, 0,22 Mikrofarad (400 V Ausführung) bzw. "normaler" Zündkondensator parallel zum Taster nicht vergessen. Naja ein Stückel Zündkabel und 'ne Kerze halt auch noch, sonst weiß ja die Hochspannung nicht wohin.

Vielleicht noch interessant am Beispiel eines Lichtblitzstroboskops:
https://asset.conrad.com/media10/add/16 ... -230-v.pdf
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
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Wolfgang T2b *354
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Re: Stroboskop zu dunkel

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Norbert,

danke für Deine ausführlichen Erläuterungen.
Norbert*848b hat geschrieben: 30.04.2025 00:30 So etwas kenne ich auch noch, hab seinerzeit so ein Teil damals bei Neckermann erstanden.
Meins ist auch von Neckermann. Schon erstaunlich, dass die damals richtig gutes Werkzeug hatten. Vermutlich haben wir es sogar im gleichen Kaufhaus gekauft. Osterstraße?
Norbert*848b hat geschrieben: 30.04.2025 00:30 Ich hatte einmal deswegen eine neue Röhre eingesetzt gehabt, ohne vorher großartig zu messen.
(Man könnte aber schon einmal sicherstellen, dass die Betriebsspannung (Anode / Kathode) passt.)
Händlerbeispiel: https://www.ltt-versand.de/licht/leucht ... spEALw_wcB
Ja, ‘ne neue Röhre ist eine Option. Und gar nicht mal teuer. Der Kondensator wäre für mich ein anderer Kandidat.

Jetzt werde ich erstmal eine Zündanlage basteln. Den Kondensator hätte ich natürlich vergessen – und mich über verschmorte Kontakte gewundert.

Schöne Dank und Grüße nach Algermissen
Wolfgang
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