Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Hallo!
Inspiriert durch die "Welches Werkzeug / Welche Ersatzteile sollten mit auf Tour" Threads kam mir gerade die Idee, hier vielleicht noch einen über Improvisations-Tricks einzureihen, wenn das richtige Teil oder Werkzeug vielleicht gerade nicht aufzutreiben ist...
Spontan fällt mir da schonmal ein:
Antriebswellengelenk: wenn ein Gelenk anfängt, komische Knackgeräusche von sich zu geben, kann man die betroffene Welle zunächst einmal umdrehen und verkehrt herum wieder einbauen, sodass die Gelenke sich entgegen ihrer bisherigen Drehrichtung bewegen. Damit lassen sich (angeblich) auch schonmal mehrere tausend Störungsfreie Kilometer erreichen, bevor das Gelenk den Geist aufgibt. Bei mir hat´s zumindest für einige hundert gereicht, dann hab ich ein neues Gelenk eingebaut, ohne das das Umgedrehte irgendwelche Mucken gemacht hätte...
Manche Dichtungen bzw. Papierdichtungen lassen sich provisorisch aus einer alten Milchtüte/Tetrapack ausschneiden.
Benzinpumpe: in einem Beitrag war zu lesen, dass man bei defekter Benzinpumpe diese auch überbrücken kann, da die Schwerkraft bei vollem Tank bis etwa halbvollem Tank ausreicht, um das Benzin in die Vergaser zu bekommen. Weiß da jemand noch was genaueres drüber...?
Jetzt bin ich auf die schrillsten und nützlichsten Tricks gespannt ...
Grüße,
phil
Inspiriert durch die "Welches Werkzeug / Welche Ersatzteile sollten mit auf Tour" Threads kam mir gerade die Idee, hier vielleicht noch einen über Improvisations-Tricks einzureihen, wenn das richtige Teil oder Werkzeug vielleicht gerade nicht aufzutreiben ist...
Spontan fällt mir da schonmal ein:
Antriebswellengelenk: wenn ein Gelenk anfängt, komische Knackgeräusche von sich zu geben, kann man die betroffene Welle zunächst einmal umdrehen und verkehrt herum wieder einbauen, sodass die Gelenke sich entgegen ihrer bisherigen Drehrichtung bewegen. Damit lassen sich (angeblich) auch schonmal mehrere tausend Störungsfreie Kilometer erreichen, bevor das Gelenk den Geist aufgibt. Bei mir hat´s zumindest für einige hundert gereicht, dann hab ich ein neues Gelenk eingebaut, ohne das das Umgedrehte irgendwelche Mucken gemacht hätte...
Manche Dichtungen bzw. Papierdichtungen lassen sich provisorisch aus einer alten Milchtüte/Tetrapack ausschneiden.
Benzinpumpe: in einem Beitrag war zu lesen, dass man bei defekter Benzinpumpe diese auch überbrücken kann, da die Schwerkraft bei vollem Tank bis etwa halbvollem Tank ausreicht, um das Benzin in die Vergaser zu bekommen. Weiß da jemand noch was genaueres drüber...?
Jetzt bin ich auf die schrillsten und nützlichsten Tricks gespannt ...
Grüße,
phil
- boggsermodoa
- Wohnt im T2!
- Beiträge: 7150
- Registriert: 22.12.2003 09:53
- IG T2 Mitgliedsnummer: 0
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Hallo Phil,
so'n ähnlichen Thread hatten wir schon mal hier.
Sei's drum: Eine Räuberpistole, die ich bislang glaub' ich noch nicht erzählt habe, ist der Seilzugstarter:
Heimreise von der Türkei, letzter Tag irgendwo in Jugoslawien. Nach 'ner Übernachtung im Wald und dem Frühstück verzögert sich die Abfahrt, weil der Anlasser heute offenbar keine Lust hat auszurücken. Rumdöppern am Magnetschalter führt zu nix und um das Ding auszubauen und wieder gangbar zu machen, habe ich auch keine Lust. Was tun? Anschieben unmöglich, wir stehen wirklich auf feuchtem Waldboden auf knackenden Ästen. Keiner da, der mich anschleppen könnte. Was ich jedoch dabei habe, ist ein 20m langes Seil. Also linkes Vorderrad mit ein paar Holzstücken blockiert, rechtes Hinterrad hochgehoben und dann das Seil im Uhrzeigersinn fünf - sechsmal um den Reifen geschlungen. Am Vergaser zweimal gepumpt und mit der Stufenscheibe die Drosselklappe etwas geöffnet. Zündung ein und dann mit dem Seil über der Schulter und raushängender Zunge in den Wald gerannt. Beim dritten oder vierten Mal isser angesprungen - und den Rest des Tages wieder problemlos mit dem Anlasser.
Gruß,
Clemens
PS: Der Tip mit dem Überbrücken der Benzinpumpe stammt von mir. Das haben wir an einem T1 mal so gemacht und müßte beim T2 genauso funktionieren - und zwar bis das Spritniveau im Tank auf die Höhe des Schwimmerniveaus gesunken ist.
so'n ähnlichen Thread hatten wir schon mal hier.
Sei's drum: Eine Räuberpistole, die ich bislang glaub' ich noch nicht erzählt habe, ist der Seilzugstarter:
Heimreise von der Türkei, letzter Tag irgendwo in Jugoslawien. Nach 'ner Übernachtung im Wald und dem Frühstück verzögert sich die Abfahrt, weil der Anlasser heute offenbar keine Lust hat auszurücken. Rumdöppern am Magnetschalter führt zu nix und um das Ding auszubauen und wieder gangbar zu machen, habe ich auch keine Lust. Was tun? Anschieben unmöglich, wir stehen wirklich auf feuchtem Waldboden auf knackenden Ästen. Keiner da, der mich anschleppen könnte. Was ich jedoch dabei habe, ist ein 20m langes Seil. Also linkes Vorderrad mit ein paar Holzstücken blockiert, rechtes Hinterrad hochgehoben und dann das Seil im Uhrzeigersinn fünf - sechsmal um den Reifen geschlungen. Am Vergaser zweimal gepumpt und mit der Stufenscheibe die Drosselklappe etwas geöffnet. Zündung ein und dann mit dem Seil über der Schulter und raushängender Zunge in den Wald gerannt. Beim dritten oder vierten Mal isser angesprungen - und den Rest des Tages wieder problemlos mit dem Anlasser.
Gruß,
Clemens
PS: Der Tip mit dem Überbrücken der Benzinpumpe stammt von mir. Das haben wir an einem T1 mal so gemacht und müßte beim T2 genauso funktionieren - und zwar bis das Spritniveau im Tank auf die Höhe des Schwimmerniveaus gesunken ist.
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Mir fällt da ganz spontan der gerissene Gaszug oder Heizzug ein den ich immer mit einer normalen Lüsterklemme zusammenbinde. Ich glaub bei einem Heizzug hält das schon seit 11 Jahren
Dann ist da so ein kleines Rostloch (2 Euro Stck. groß), da ist seit langer Zeit ein Aufkleber drüber. Der TÜV hats noch nicht bemerkt.
Bei meinem ersten Bulli (1988) hatte ich die Rostlöcher in den Seitenschwellern mit Schnellzemet zugegossen, hat auch keiner gemerkt.
Das mit der defekten Benzinpumpe ist mir auch schon unterwegs passiert(Portugal 1995) 6.300km ohne funktionierende Benzinpumpe
2003 auf Korsika habe ich auf dem Campingtisch unter Palmen
den Starter mitsamt dem Magnetschalter auseinandergenommen, gereinigt und irgendwie wieder zusammengesteckt. Hält und funktioniert bis heute.
........ und deswegen liebe ich meinen Bulli so.........
Dann ist da so ein kleines Rostloch (2 Euro Stck. groß), da ist seit langer Zeit ein Aufkleber drüber. Der TÜV hats noch nicht bemerkt.
Bei meinem ersten Bulli (1988) hatte ich die Rostlöcher in den Seitenschwellern mit Schnellzemet zugegossen, hat auch keiner gemerkt.
Das mit der defekten Benzinpumpe ist mir auch schon unterwegs passiert(Portugal 1995) 6.300km ohne funktionierende Benzinpumpe
2003 auf Korsika habe ich auf dem Campingtisch unter Palmen
den Starter mitsamt dem Magnetschalter auseinandergenommen, gereinigt und irgendwie wieder zusammengesteckt. Hält und funktioniert bis heute.
........ und deswegen liebe ich meinen Bulli so.........
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
[quote="boggsermodoa"]Hallo Phil,
so'n ähnlichen Thread hatten wir schon mal hier.
Sei's drum: Eine Räuberpistole, die ich bislang glaub' ich noch nicht erzählt habe, ist der Seilzugstarter:
Heimreise von der Türkei, letzter Tag irgendwo in Jugoslawien. Nach 'ner Übernachtung im Wald und dem Frühstück verzögert sich die Abfahrt, weil der Anlasser heute offenbar keine Lust hat auszurücken. Rumdöppern am Magnetschalter führt zu nix und um das Ding auszubauen und wieder gangbar zu machen, habe ich auch keine Lust. Was tun? Anschieben unmöglich, wir stehen wirklich auf feuchtem Waldboden auf knackenden Ästen. Keiner da, der mich anschleppen könnte. Was ich jedoch dabei habe, ist ein 20m langes Seil. Also linkes Vorderrad mit ein paar Holzstücken blockiert, rechtes Hinterrad hochgehoben und dann das Seil im Uhrzeigersinn fünf - sechsmal um den Reifen geschlungen. Am Vergaser zweimal gepumpt und mit der Stufenscheibe die Drosselklappe etwas geöffnet. Zündung ein und dann mit dem Seil über der Schulter und raushängender Zunge in den Wald gerannt. Beim dritten oder vierten Mal isser angesprungen - und den Rest des Tages wieder problemlos mit dem Anlasser.
ich stell mir das grade Bildlich vor..... köstlich.....
so'n ähnlichen Thread hatten wir schon mal hier.
Sei's drum: Eine Räuberpistole, die ich bislang glaub' ich noch nicht erzählt habe, ist der Seilzugstarter:
Heimreise von der Türkei, letzter Tag irgendwo in Jugoslawien. Nach 'ner Übernachtung im Wald und dem Frühstück verzögert sich die Abfahrt, weil der Anlasser heute offenbar keine Lust hat auszurücken. Rumdöppern am Magnetschalter führt zu nix und um das Ding auszubauen und wieder gangbar zu machen, habe ich auch keine Lust. Was tun? Anschieben unmöglich, wir stehen wirklich auf feuchtem Waldboden auf knackenden Ästen. Keiner da, der mich anschleppen könnte. Was ich jedoch dabei habe, ist ein 20m langes Seil. Also linkes Vorderrad mit ein paar Holzstücken blockiert, rechtes Hinterrad hochgehoben und dann das Seil im Uhrzeigersinn fünf - sechsmal um den Reifen geschlungen. Am Vergaser zweimal gepumpt und mit der Stufenscheibe die Drosselklappe etwas geöffnet. Zündung ein und dann mit dem Seil über der Schulter und raushängender Zunge in den Wald gerannt. Beim dritten oder vierten Mal isser angesprungen - und den Rest des Tages wieder problemlos mit dem Anlasser.
ich stell mir das grade Bildlich vor..... köstlich.....
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
... das mit dem Drehen der Antriebswellen hab ich mir auch schon hundert Mal überlegt, bin aber immerwieder zum Schluß gekommen, daß man die beiden Wellen gegeneinander tauschen muß, damit die Kräfte jeweils in die andere Richtung wirken... oder nicht...?!
Gruß,
Micha
Gruß,
Micha
- boggsermodoa
- Wohnt im T2!
- Beiträge: 7150
- Registriert: 22.12.2003 09:53
- IG T2 Mitgliedsnummer: 0
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Richdich!
Wenn man sie nur rumdreht, ändert sich zwar ihre Drehrichtung, nicht aber ihre Lastrichtung.
Wenn man sie nur rumdreht, ändert sich zwar ihre Drehrichtung, nicht aber ihre Lastrichtung.
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Hmmm... was ist denn die Lastrichtung? Und was bewirkt die? Ergebnis eines einfachen Umdrehens der gesamten Welle auf einer Seite war jedenfalls bei mir, dass die fiesen Knackgeräusche erstmal für ein paar hundert Kilometer verschwunden waren, bis dann ein neues Gelenk drin war. Zumindest psychologisch auf Reisen nicht zu verachten
Grüße,
phil
Grüße,
phil
- boggsermodoa
- Wohnt im T2!
- Beiträge: 7150
- Registriert: 22.12.2003 09:53
- IG T2 Mitgliedsnummer: 0
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Na, eben die Richtung, in der das Bauteil belastet wird. Mach doch mal einen wagemutigen Selbstversuch und wring ein nasses Handtuch aus. Wenn du's "bis zum Anschlag" tordiert hast, drehst du's um, sodaß das Ende, das du eben noch in der rechten Hand gehalten hast, nun in der linken liegt. Und dann tordierst du es weiter mit der selben Bewegung wie vorher. --> Wie du siehst, bist du immer noch am Anschlag. Um das Handtuch wieder aufzudröseln, müßtest du in der umgekehrten Richtung drehen, egal wie rum du es hältst.Phil hat geschrieben:Hmmm... was ist denn die Lastrichtung?
Gruß,
Clemens
PS: Wenn kein nasses Handtuch verfügbar, kannst du auch 'ne Schraube und 'ne Mutter nehmen.
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
...lässt sich die Schraube denn auch auswringen und wie kräftig mußt du dann sein ?boggsermodoa hat geschrieben: PS: Wenn kein nasses Handtuch verfügbar, kannst du auch 'ne Schraube und 'ne Mutter nehmen.
72`er T2 a/b mit Metallschiebedach und Westfalia Campingausstattung gepaart mit Eigenkreation!
- Roman
- Wohnt im T2!
- Beiträge: 1494
- Registriert: 14.02.2008 15:37
- IG T2 Mitgliedsnummer: 0
- Kontaktdaten:
Re: Improvisierte Reparatur-Tricks auf Tour
Zündkondensator defekt: Eine Kartoffel oder ein ähnliches Gemüse nehmen, Kabel vom Kondensator reinstecken und die Kartoffel auf Masse legen. Funktioniert, aber nur so lange bis die Kartoffel ausgetrocknet ist.
Viel Erfolg!
Roman
Viel Erfolg!
Roman