Qualität von Schweißgeräten

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Knopf
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Knopf »

so, ich kram mal den ollen fred hier raus,
nachdem mich mein schweiss scheissgerät (einhell, über 20 jahre alt) grad im stich lässt :motz: ,
und der elektro- und spulenwicklerheini in der nachbarschaft meint, dass da nix mehr zu machen wär...

gibts irgendwelche "neuen" erfahrungen mit schutzgas-schweissgeräten, die was taugen,
und die sich für so´n mondschein-restaurator wie mich auch halbwegs rechnen vom preis-leistungs-verhältnis?

jörn und andy, ihr seid doch glaub ich die oberchecker auf diesem gebiet oder?
sacht mal was, gern auch per pn, danke!
gruss, gary

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...der unterschied zwischen theorie und praxis ist in der praxis grösser als in der theorie...
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Harald
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Harald »

... vielleicht nicht wirklich dienlich, aber mal ein Tip: Ich meine, vor ein oder zwei Jahren war entweder in der Oldtimer-Markt oder -Praxis ein Test. Lies sich super und war auch (wie in den beiden Heften meiner Meinung nach grundsätzlich) sehr aufschlußreich.

Vielleicht kann Dani*8 mal gucken, der kommt doch bestimmt an das Verzeichnis heran.

Mich hatte damals der Testsieger beeindruckt: War ein Gerät, daß sich schultern (!) ließ, damit würde sich klasse im Bus rumturnen lassen, Flasche war über nen Schlauch angeschlossen.

Grüße,
Harald
der heute Abend nochmal mit der besten Beifahrerin von allen wegen ihrer Neigung, alle Zeitschriften wegzuwerfen, sprechen muß
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Inox
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Inox »

Ja, die Schweißgeräte :wink:
Industriegeräte sind mit Baumarktmaschinen nicht zu vergleichen. Die Kennlinien, die bei Industrieanlagen hinterlegt sind, steuern den Lichtbogen optimal und unterstützen die Zündung, steuern den Schweißprozess und regeln den Drahtrückbrand.
Wer mal eine Industrieanlage im Vergleich zum Baumarktgerät geschweißt hat, der weiß was ich meine.
Diese Stotterei und Spritzerei, die viele Baumarktgeräte produzieren... :dagegen:

Das nächste Problem ist die Ersatzteilversorgung. Steuerplatinen Antrieb usw.
Die verbauten Komponenten kommen oft von weit her und wenn man was braucht, dann weiß keiner mehr, das in den Monaten da rein gesteckt wurde. 3 Modellwechsel pro Jahr sind da keine Seltenheit... muss ja auch irgendwie noch billiger gehen.

So, jetzt habe ich mich schon wieder voll in Rage geschrieben :banned:

Aus Erfahrung schlage ich Geräte von LORCH vor. Werden in Deutschland gebaut und sind Qualitativ TOP-Standard.
Leider ist die neueste Generation inzwischen so hoch entwickelt, dass selbst die (kleinste) 170Amp.-Anlage für unsere Zwecke nicht mehr erschwinglich ist.

Ich würde nach einer gebrauchten M 2040 oder M 2060 suchen.
Diese Geräte kann man wahlweise an 230V und 400V betreiben. Die Drahtgeschwindigkeit stellt sich automatisch auf den gewählten Schweißstrom ein, kann aber von Hand nachgeregelt werden. Die Punktschweißzeit kann natürlich auch eingestellt werden.

Wem 140 Amp. reichen, kann auch die M2020 suchen. Ist ein reines Lichtstromgerät mit guter Einschaltdauer. (Lorch gibt die Einschaltdauer bei 40°C an, bei Raumtemperatur ist sie höher)

Leider werden diese Geräte aber kaum gebraucht angeboten, weil man die nicht wieder hergibt :wink:

Die alten Dalex CGL 152 sind auch unverwüstlich, brauchen aber Kraftstrom. Aufgrund der Insolvenz von DAlex vor 6 Jahren wird es hier aber mit der Ersatzteilversorgung etwas dünner. Normalerweise halten die aber bei häufiger Nutzung ca. 30 Jahre, bevor mal ne Platine aufgibt. Die sind aber recht übersichtlich und einfach zu reparieren.

Namhafte und gute Industrieanlagen wurden auch gebaut von: Kemppi, Migatronic, ESS, Cebora,D+L, Rehm, usw. um nur einige zu nennen.

Ist halt wie mit vielen Dingen...

...Lieber alt und gut, als neu und billig zusammengehauen

VG
Jörn


Ps. Finger weg von alten Messer-Griesheim Anlagen. Es gibt keine Teile und keinen Service mehr und Reparaturen sind bei der Elektronik kaum möglich.

Edith sagt noch: Bei älteren Anlagen darauf achten, dass schon ein Zentralanschluss für das Schlauchpaket vorhanden ist. Dieser ermöglicht den schnellen Wechsel von defekten Schlauchpaketen, oder evt. Wechsel auf Pakete mit günstigen Verschleißteilen.
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Cartel
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Cartel »

Harald hat geschrieben:Ich meine, vor ein oder zwei Jahren war entweder in der Oldtimer-Markt oder -Praxis ein Test.
Ich hab mich in letzter Zeit auch mal etwas informiert und bin auf den Test gestoßen.

hier

Müsste der sein...oder? (konnte irgendwie keinen Link setzen)

Grüße, Fritz
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Harald
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Harald »

Genau Fritz!

Ich finde den Test gut - wäre mal Interessant, was die Profis hier im Forum zu dem sagen. Link geht

so

auch nicht, keine Ahnung, woran das liegt. Also bitte kopieren und in Browser einfügen:

http://www.rowi.de/data/_rowifiles/pres ... 0Markt.pdf

Grüße,
Harald
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Andi
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Andi »

Darf ich hier hin verweisen? :-)

http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f= ... 691#p35691

Ich bin aber immer noch auf der Suche, und auf der Suche nach jemandem der mir das mal an einem Nachmittag zeigt :-).
Gruß
Andreas
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Knopf
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Knopf »

danke euch erstmal soweit.
und danke jörn, für deinen "hingebungsvollen" vortrag, hilft mir auf jeden fall erstmal weiter! :gut:
werde am samstag mal ein 2060 "probeschweissen", auch wenn ich´s mir net leisten kann... :?
werd meinen papi mitnehmen, der kennt sich da besser aus.
der muss immer an die kniffligen sachen ran, wenn der bub mal net weiterkommt mit seinem 2-wochen-schweisskurs,
den er 1988 als azubi bei fichtel & sachs gemacht hat. :oops:

gebraucht siehts in der tat sehr dünn aus auf diesem sektor!
hab mir deswegen mal das rehm synergic 182 ins auge gefasst, das krieg ich für ca. nen 1000er netto,
das sollte reichen für meinen gebrauch, ...und vor allem auch vom geld her! :cry: :heul:
gruss, gary

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Inox
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Inox »

Es wird nicht besser :heul:

Dieser Bericht ist in einigen Punkten schlecht recherchiert und teilweise auch einfach nur falsch. :verweis:

Zitat:
Durch die Bank alle elf Geräte sind sowohl MAG- als auch MIG-tauglich, sodass mit Metall-Inert-Gas normale und Edelstähle geschweißt werden können und mit Metall-Aktiv-Gas Aluminium.

Au :evil:
MAG Gase sind Gase oder Gasgemische, die direkten Einfluss auf den Schweißprozess nehmen und ihn unterstützen z.B. Einbrand fördern.
MIG Gase sind reine Inert-Gase (Edelgase wie Argon oder Helium) die nicht direkt den Schweißprozess unterstützen.



Wichtige Materialien und benötigte Schweißgase:

MAG:
Stahl : Mischgas aus 82% Argon und 18% Co2. (Vorteil: Wenig Spritzer, guter Einbrand)
Stahl : reines Co2: sehr guter Einbrand, Sauberkeit der Schweißstelle ist nicht vorrangig. (Gut bei rostigen Stellen)

Edelstahl: Mischgas aus 98% Argon und 2 % Co2. Früher wurde oft reines Argon verwendet, der Einbrand ist dann aber sehr schlecht und die Naht legt sich nur auf.

MIG:
Aluminium: wird mit reinem Argon verschweißt.

Die Möglichkeit das Schlauchpaket abzunehmen ist sehr wichtig, einmal für den einfachen Wechsel der Drahtführungspiralen, aber auch für die einfache Verwendung von verschiedenen Schlauchpaketlängen. Ein sehr langes Schlauchpaket ist manchmal nötig, aber nicht immer sinnvoll. Bei schwachen Drahtvorschubmotoren und Antrieben hakt der Draht in langen Paketen immer wieder aufgrund der höheren Reibung.

Die Geräte sind ja fahrbar, weil man sie an unterschiedlichen Stellen braucht. Wenn man jetzt mit so einer schmalen hochbeinigen Kiste, auf der am Ende noch eine 1m hohe Gasflasche steht über einen nicht ganz ebenen Hallenboden schiebt, wo vielleicht auch noch das ein oder andere Kabel oder Blechteil oder Werkzeug liegt, dann glaubt man gar nicht wie schnell so ein Teil auf die Seite kippt. Dann ist der Druckminderer hin und das Gerät hat auch ne dicke Beule. (im günstigsten Fall)
Beispiel: Ich liege unter dem Auto und erreiche die Schweißstelle nicht. Ich ziehe am Schlauchpaket und schon kippt das Gerät und haut mir in die Tür :evil:
(Ich weiß: Macht man nicht, aber wer hat noch nie das Schweißgerät am Schlauchpaket zu sich hingezogen?)

Ich weiß jetzt nicht wie das mit Güde ist, aber wer schon mal bei EINHELL 20 Minuten in der kostenpflichtigen Hotline verbracht hat um ein Ersatzteil zu bestellen und dann aufgrund der fragwürdigen Kompetenz der Telefonseelsorger es dann doch lieber lässt, der sollte sich fragen, ob dies Art der Geräte auf Dauer glücklich machen.

Ein Fachbetrieb, der diese Geräte repariert, muss anschließend Garantie auf die verbauten Teile und die Reparatur geben. Er kann dann unter Umständen ebenfalls für eventuelle Personenschäden haftbar gemacht werden. Unser Betrieb lehnt aufgrund der Qualität dieser Geräte und Ersatzteile solche Reparaturen ab. Mir sind auch keine Fachwerkstätten bekannt, die solche durchführen.
Haftung und genannte Schwierigkeiten in der Ersatzteilbeschaffung führen so oft zu einem schnellen Aus.

So, jetzt bin ich warm... ich geh jetzt kochen :fastfood:

so long

Jörn
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boggsermodoa
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von boggsermodoa »

Inox hat geschrieben: MIG:
Aluminium: wird mit reinem Argon verschweißt.
Jedds mol Budder bei die Fisch:

Wer hat denn schon mal mit seiner MIG/MAG-Brutzel Aluminium geschweißt?
Klappt das?


Gruß,

Clemens

(der angenehm überrascht war, als sein ESS-Bratgerät nach jahrelanger Nichtbeachtung neulich noch anstandslos funktioniert hat - jedenfalls deutlich besser als die Schweißkünste seines Besitzers :oops: )
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Inox
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Re: Qualität von Schweißgeräten

Beitrag von Inox »

Das Schweißen von Aluminium ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn alle Voraussetzungen passen.

Alu ist ein sehr guter Wärmeleiter, daher muss der Schweißstrom höher gewählt werden, als bei Stahl.
Für die meisten Anlagen bedeutet das: Es können meistens nur Materialien zwischen 2 und 8mm verschweißt werden.
Ein gerissener Kopf scheidet damit schon mal aus :wink:

Viele Druckgusslegierungen sind auch gar nicht schweißbar.

Die Naht wird mit recht hoher Drahtgeschwindigkeit geschweißt, daher entstehen oft Probleme mein Zünden des Lichtbogens.
Bei guten Anlagen wird der Draht langsam an das Werkstück herangeführt und erst wenn der Lichtbogen gezündet hat, schaltet der Drahtvorschub auf die für die Naht eingestellte höhere Geschwindigkeit.

Ein guter Allrounddraht ist der AlMg4.5, da er aufgrund der Legierung recht hart ist, und damit besser durch den Antrieb und das Schlauchpaket läuft.
Eine Teflon-Drahtführung und reines Argon sind dann natürlich auch noch nötig...

Wenn dann aber alles passt, ist das Schweißen dem Stahlschweißen recht ähnlich.

Es ist nur deutlich heller, aufgrund der Reflektion und des höheren Schweißstroms.

Da fällt mir noch ein, dass die Automatik-Schweißschirme im Markt-Bericht erwähnt wurden.
Bei den Helmen ist auf eine schnelle Schaltzeit zu achten. Innerhalb von 8 Milli-Sekunden sollte es duster sein, sonst können Netzhautschäden entstehen.
Blöderweise merkt man das nicht gleich. Irgendwann verzichtet man dann aber freiwillig auf Nachtfahrten :dagegen:

Es kommt da seit einiger Zeit eine Menge aus China auf den Markt. Also Augen auf :wink:
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