Harald hat geschrieben:
Was hast Du gegen die? Geht doch ganz geschmeidig - solange man nicht "draufdrückt".
Yup! Aber eine normale Mutter kannst du nach dem Lösen bequem mit der Hand weiterdrehen, während du dir bei der selbstsichernden jede halbe Umdrehung mit dem Schraubenschlüssel erarbeiten mußt. Beim Typ4-Motor nicht wirklich ein Problem, aber beim Typ1 schubst man dabei schon öfters mal den Schraubenkopf über die Kante und muß ihn dann entweder mit drei Ellbogen wieder an seinen Platz locken oder aus dem Motorraum raus und unters Auto kriechen, um ihn mit drei Handgelenken wieder in Position zu manövrieren.
Mit "Laschen" meinst du wohl die Flachsenkungen unter den Schraubenköpfen und Muttern. Die fertigt man an Gußgehäusen grundsätzlich an, um sicher zu stellen, daß man eine wirklich rechtwinklige Anlagefläche hat und nicht etwa die Schraube beim Anziehen verbiegt. Die Bearbeitungsriefen verlaufen dabei optimal konzentrisch zur Bohrung, was beim Setzen der Schraubenverbindung von Vorteil ist. Bei kritischen Verbindungen (z.B. Bremssättel) ist das häufig vorgeschrieben, auch wenn man z.B. die Fläche billiger überfräsen könnte. Jedenfalls brauchst du keine Angst davor zu haben, daß sich die Verschraubung der Kupplungsglocke selbsttätig löst, auch wenn du keine selbstsichernde Muttern verwendest. Neue Schrauben und Muttern darfst du natürlich hübscher finden als ranzige alte, du wirst es aber nicht erleben, daß dir so 'ne Schraube abrostet, auch wenn sie 20 Jahre Dienst im Gezeitenkraftwerk von St.Malo schieben muß. Was wirklich passiert und was ich schon gesehen habe ist, daß unter der Schraube oder Mutter das Aluminium elektrochemisch wegkorrodiert. Das passiert v.a. vorne an der Getriebenase und kann wirklich enorme Ausmaße annehmen, bis schießlich die halbe Mutter im Freien steht und darunter noch zwei, drei Gewindegänge des Stehbolzens sichtbar werden. Das kann man nur vermeiden, in dem man die unterschiedlichen Materialien galvanisch voneinander trennt - und zwar nicht mit der populären Kupferpaste, die ja noch ein drittes Metall ins Spiel bringt, sondern durch einen metallfreien Festschmierstoff, wie z.B. Weicon AntiSeize High Tech. Alternativ könnte man natürlich den Unterboden nach salzreichen Wintern auch mal waschen.
Gruß,
Clemens