Warum klappert der Typ 4 ?

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Inox
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von Inox »

Ich habe die Kante hier noch mal in scharf.
P1080824.JPG
Sie ist aber nur sehr schmal.

Gruß
Jörn
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boggsermodoa
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von boggsermodoa »

Bingo! :thumb:

Das ist die nun etwas stumpf gewordene Schneide, die dir die "Saftrille" in den Nocken geschabt hat. Vor einer starken Lampe kannst du diesen Rand bestimmt so in den Graben auf dem Nocken legen, daß kein Licht mehr durchfällt.
Wegen der Ersatzteilbeschaffung: Falls die Welle neu nicht mehr auftreibbar ist, telefonier doch mal bei den Tunern rum. Die müssen doch in Originalnockenwellen rumwaten, weil bei jedem gemachten Motor eine übrigbleibt. Es sollten aber auch gescheite Stößel dazuverbaut werden. Entweder die, mit denen die Welle gelaufen ist (unwahrscheinlich), oder neue oder deine überschliffen.

Gruß,

Clemens
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honz
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von honz »

Hi clemens,

ich habe mich noch nicht wirklich mit Nockenwellenkonturen besonders nicht bei der Paarung mit Tassenstösseln beschäftigt, aber du hast letztens so schön geschrieben wir sollen uns nicht von den Gurus die Zunge verbieten lassen, deshalb wollte ich mal meine Gedanken zu der Sache hier dazuschreiben
.
Ich würde daher gern mal in Frage stellen was hier der Auslöser des Nockenwellenlagerschaden war.Es könnte ja vielleich auch so sein, dass das Lager vom Streifen der Nockenwelle am Stößel kaputt gegangen ist und nicht andersrum.
Ich habe gedacht:
Wenn der Stößel in der Stößelführung Spiel bekommen hat, und somit die Stößellagerung leicht oval ist, sodass der Stößel beim Anlaufen der Nockenwelle anfängt zu kippen und die Nockenwelle sich in den Stößel reinarbeitet. Weiterhin könnte durch die hohe stoßartige Belastung auf die Nockenwelle da ja jetzt der Stößelrand getroffen wird, das Lager so stark belastet werden, dass der Schmierfilm abgerissen ist und das Lager sich zerrieben hat.

Nur mal so ein Gedankeneinwurf von mir. Miss vielleicht mal die Ovalität der Stößelführungen oder schau einfach mal ob der Stößel Spiel hat.

Kann meine Gedankengänge leider nicht auf jahrelange Erfahrungen stützen und weiß daher nicht, ob es unrealistisch wäre, dass eine Stößelführung ausgeschlagen ist etc, daher nur eine rein theoretische Überlegung!!

mfg Peter
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Schaut mal vorbei!!
http://www.peterbendix.magix.net

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boggsermodoa
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von boggsermodoa »

honz hat geschrieben: ... weiß daher nicht, ob es unrealistisch wäre, dass eine Stößelführung ausgeschlagen ist ...
Hallo Peter,

ich weiß nicht, wie's beim VW ist, aber bei den alten BMW-Boxern gibt's das durchaus. Ich finde nur grad keinen Grund, weswegen davon das Nockenwellenlager kaputt gehen sollte.
... aber der Nocken sollte dadurch noch nicht überbelastet sein, besonders wenn es die weniger Stark belasteten Einlassventile sind, die ja nicht entgegen dem Verbrennungsrestdruck im Brennraum öffnen müssen ...
noch kurz dazu: Die Auslaßventile haben natürlich einen anstrengenderen Job als die Einlaßventile. Letztere sind aber größer und damit schwerer.

Gruß,

Clemens
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Dani*8
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von Dani*8 »

boggsermodoa hat geschrieben:Bingo! :thumb:

Wegen der Ersatzteilbeschaffung: Falls die Welle neu nicht mehr auftreibbar ist, telefonier doch mal bei den Tunern rum. Die müssen doch in Originalnockenwellen rumwaten, weil bei jedem gemachten Motor eine übrigbleibt. Es sollten aber auch gescheite Stößel dazuverbaut werden. Entweder die, mit denen die Welle gelaufen ist (unwahrscheinlich), oder neue oder deine überschliffen.

Gruß,

Clemens
Hallo Clemens,

Der Tuner-Tipp steht bereits ein paar Postings weiter oben... 8)

Nur "rumwaten" tut keiner der Herren in den Serien-Nockenwellen. Was meinste, wie die aussehen, wenn sie aus eingelieferten Gebrauchtmotoren ausgebaut werden?
Eine Nockenwelle, die gerade so fühlbare Kerben hat, ist OK; Verfärbungen auch, das kann man läppen. Und dazu - wie hier richtig vorgeschlagen wird - die originalen Stößel (solange sie auch noch rund sind) überschleifen. Eine stark "eingekerbte" Welle (Bilder?) sollte man nicht mehr verbauen, sie tut weder den Stößeln noch der Motorleistung gut.

Gruß
Daniel

...der jetzt dank eines Urlaubstages den zweiten Typ4-Motor innerhalb von 5 Tagen in einen Bus einbaut.
P1040604.jpg
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Roman
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von Roman »

boggsermodoa hat geschrieben:...Ein anderes Beispiel dafür war auch Roman mit seinem gelegentlich stotternden Motor. Da denkt doch jeder "Hmm, Roman? Mit irgendwelchen Basics brauche ich da nicht zu kommen. Die wird er alle schon selbst gecheckt haben." ...
Danke, ich fasse das mal als großes Lob auf! Problem war ein defektes Kabel von der Batterie zum Anlasser. Meist denkt man zu kompliziert und kommt auf die einfachsten Sachen nicht drauf :unbekannt: - daher bin ich keineswegs beleidigt, wenn jemand mit den Basics anfängt, im Gegenteil! Meist sind es die kleinen Dinge, die das Leben interessant oder den Motor kaputt machen :D

Grüße,
Roman
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Inox
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von Inox »

Vielen Dank für eure rege Anteilnahme und die vielen Tipps. :)

Bilder der Welle werden folgen, sobald ich sie zurück habe. Ich gehe aber davon aus, dass die recht tiefe Kerbe in den Einlassnocken einen weiteren Betrieb kaum zulässt.

Ich muss mich wohl damit abfinden die Welle und die Stößel zu erneuern.

Eine schlechte Repro-Welle möchte ich natürlich nicht verbauen um nicht in 3 Jahren wieder vor dem gleichen Problem zu stehen.
Mit Tuningwellen habe ich keine Erfahrung, aber ich gehe mal davon aus, dass sich mit geänderten Steuerzeiten nicht nur die Leistung erhöht, sondern dafür sich an anderer Stelle Nachteile ergeben. (Langlebigkeit, Verbrauch, Laufkultur usw.) Ich hatte auch nicht vor, die Vergaser dann anders zu bedüsen oder gar auf Weber umzurüsten.

Es soll ja auch alles noch bezahlbar und überschaubar bleiben.

Habt ihr konkrete Erfahrungen, mit welchen Nockenwellen oder Herstellern ich da noch eine vernünftige Standfestigkeit erreiche, bzw. ich auf Nummer sicher gehe?

Viele Grüße

Jörn
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boggsermodoa
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von boggsermodoa »

Inox hat geschrieben: Habt ihr konkrete Erfahrungen, mit welchen Nockenwellen oder Herstellern ich da noch eine vernünftige Standfestigkeit erreiche, bzw. ich auf Nummer sicher gehe?
Ich kann dir noch nicht mal die Steuerzeiten der Originalwelle nennen. :oops:

Konkrete Erfahrungen haben die Tuner und bei denen würde ich mich beraten lassen. Bei irgendwelchen Recherchen im Netz mußt du darauf achten, bei welchem Ventilspiel die jeweiligen Kenngrößen gemessen wurden. Betriebsventilspiel (meistens) oder 1mm Prüfventilspiel. Glaub keinem Steuerdiagramm, das du nicht selbst aufgenommen hast. :wink:
Wenn du sonst am Motor nix ändern willst, solltest du dich nicht allzuweit von den Serienwerten entfernen. Die supergrimmige Sportnockenwelle kostet dich untenrum Drehmoment und obenrum funktioniert sie nur, wenn auch ein entsprechend größerer Schlund zum Ansaugen vorhanden ist. Die wichtigste Größe - sogar wichtiger als der Gesamtöffnungswinkel - ist der Einlaßschluß. Je später, desto weniger Bums bei niedrigen Drehzahlen. Der Öffnungswinkel ufert bei OHV-Motoren immer nur deswegen aus, weil man nur so die Ventilbeschleunigung auf einem erträglichen Maß halten kann, wenn man trotzdem etwas Hub und Drehzahlfestigkeit erreichen möchte. Ein Vierventil-DOHC-Motor hat i.d.R. knappere Öffnungswinkel bei deutlich schrofferer Ventilbeschleunigung - und dreht höher und leistet mehr.
In Deutschland kommen/kamen Nockenwellen fast immer von Schleicher (heute auch auch von Schrick). Früher hat man die Erhebungskurven mit Rechenschieber, Winkelmesser und Kurvenlineal konstruiert - und zumindest aus der BMW-Szene weiß ich, daß diese Nocken niemals neu berechnet wurden, nachdem Computer verfügbar wurden. Das ist und war bis zum Schluß immer noch der alte Ramsch und z.B. kein bisschen ruckfrei. Heute werden dort mit viel Tamtam "asymmetrische Nockenwellen" von Tunern dem motorradfahrenden Volk als bahnbrechende Neuentwicklungen verkauft, die bei Licht betrachtet nur den Einlaßnocken einer uralten Schleicher-Welle mit dem Auslaßnocken einer anderen uralten Schleicher-Welle kombinieren. :shock: Technischer Stand von 1970, nur neu angerührt und mit einer griffigen Marketing-Vokabel versehen.
"Made in Germany" ist in dem Fall also nicht unbedingt ein Garant für bedingungslose Qualität. In der VW-Szene haben Nockenwellen aus den USA (Engle, Pauter) bei den Tunern (damit meine ich Motorenpraktiker - nicht die Kistenschieber) offenbar einen guten Ruf.

Wenn du übrigens einen gut eingerichteten Motorenbauer zur Hand hast, dann kann der deiner verschlissenen Nockenwelle am Grund des Grabens mal auf den Zahn fühlen und die Härte messen. Die Nockenwelle besteht aus Hartguß, der beim Abkühlen an der Oberfläche ein hartes Gefüge bildet, während er im Inneren duktil bleibt. Wenn die Härteschicht noch nicht durchgeschrappelt ist, kann man die Welle auch nachschleifen - auch mit veränderten Steuerzeiten und auch ruckfrei.

zum Guru geht's hier lang


Gruß,

Clemens
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B.C.
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von B.C. »

Pauter-Wellen haben einen guten Ruf. Es gibt sie bei CSP. Ich glaube aber nicht, das Du eine Pauter-Welle mit den orig. Steuerzeiten bekommst. Ruf da mal an, der Chef hat da ziemlich Erfahrung, wie ich hörte.
Ansonsten orig. Welle läppen (wenn vertretbar) u. evtl. neu Härten.

Grüsse

Björn

P/S: habe die Steuerzeiten gerade nicht zur Hand, aber als Hinweis > die CU-Wellen haben andere Steuerzeiten! (hatte ich vor Jahren mal verglichen)
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burger
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Re: Warum klappert der Typ 4 ?

Beitrag von burger »

Hey Jörn also ich hab noch ne gute Nocke (es geht doch um diese oder) vom 2ltr-Motor liegen.
Kannst du für 35€ haben.

Gruß Markus
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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