hilfe, wo kommt der ganze rost her?

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jackinthebox
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hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von jackinthebox »

heiho,
bin jetzt ein jahr in besitz eines postapokalytpischen (zumindest vom lack her) bullis und wäre über
ein paar tipps zur instandhaltung sehr dankbar! mein vorbesitzer hat da an einigen stellen
gespachtelt/grundiert, leider ist seitdem neuer rost aufgetaucht... hab ein paar bilder gemacht:

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am dach sieht man, dass der ursprüngliche lack orange war (steht auch im typenschein). der bus war
im besitz der firma agfa, was man an der zum größten teil abgeblätterten blauen raute sieht:

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detailaufnahmen der grundierten (?) stellen, mit neu aufgetauchtem rost:

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wäre es jetzt ratsam, den rost zu schleifen?

freue mich auf eure antworten, gute nacht :D

-jakub
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Sgt. Pepper
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Hi,

du das sieht eigentlich völlig normal aus, wenn man nur grundiert. Soweit ich weiß ist Grundierung, Wasser bzw. Feuchtigkeitsdurchlässig, wesshalb man grundierte Stellen auch zumindest mit einem Decklack behandeln sollte.

Genauso sah es an meinem Bus auch aus...

Jetzt abschleifen ist eine gute Idee, weil noch keine allzugroßen Rostpickel im Blech sind. Zumindest Temporär kannst du dann grundieren und einfach einen Decklack drüber sprühen. Dann hast du zumindest an der Stelle wieder ruhe bis zur endgültigen Lackierung. Dazu muss die Grunddierung sowieso komplett entfernt werden.

Ich gehe zumindest mal davon aus, dass du den so nicht fährts :wink:

Wie soll dein Bus eigentlich werden, wenn er fertig ist? Camper oder Fensterbus?

Gruß Stephan
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Harald
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von Harald »

Sgt. Pepper hat geschrieben:Jetzt abschleifen ist eine gute Idee, weil noch keine allzugroßen Rostpickel im Blech sind. Zumindest Temporär kannst du dann grundieren und einfach einen Decklack drüber sprühen.
Schließe mich Stephan mit einer Ergänzung an:

Wenn Du den vorhanden "Mist" auf´s Blech runtergeschliefen hast, dann hast Du die aus meiner Sicht einzig zulässige Stelle für den Rostumwandler Fertan vor Dir. Pinsel damit dann das vermeintlich blanke Blech ein, laß es entsprechend Gebrauchsanweisung wirken und was dann den Rest ab. Anschließend grundieren und lackieren.

Das Fertan geht in die feinen Poren, die Du kaum sehen kannst, und wandelt da die definitiv noch vorhandenen Rostparktikel in irgendwas Nichtrostendes um.

Zur Klarstellung: ansonsten mag ich Fertan nicht - aber genau da macht es Sinn.

Grüße,
Harald
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bigbug
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von bigbug »

Uii.. das war mal n Doppelschiebtürvollkasten!

Das mit der Rostdurchlässigkeit der Grundierung ist bekannt. Wie schon von Stephan gesagt: gleich handeln, entrosten, frisch grundieren und mit Lack schützen.

Bin mal gespannt was draus wird. Schick, aber auch aufwändig wäre die Rückversetzung in den Originalzustand. Also Fenster raus und Löcher schließen, damit entgehst du auch die Versorgungsprobleme der Fensterdichtungen, oder weißt du wo die Dichtungen und Fenster her sind?
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FW177
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von FW177 »

Jau!
Abschleifen, Fertan aufsprühen, 24h einwirken lassen, abwaschen (ja mit Wasser), direkt trocknen (beiheizte Garage o.ä.), grundieren, lackieren, wachsen. Feertich ;-)

@bigbug
die Schiebetür hat aber das normale Fenster. Wenn das auf der anderen Seite auch drin ist, ist's nen halbkasten ;-) vorrausgesetzt hinten wär zu.
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bigbug
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von bigbug »

FW177 hat geschrieben:
@bigbug
die Schiebetür hat aber das normale Fenster. Wenn das auf der anderen Seite auch drin ist, ist's nen halbkasten ;-) vorrausgesetzt hinten wär zu.
Ist dir aufgefallen daß die Dichtung in der Schiebetüre plan auf dem Blech aufliegt? Das Fenster müßte, bei originaler Verbauung ca 8-10 mm tiefer in der Türe sitzen, dann sitzt auch die Dichtung im Rahmen und nicht außen drauf.
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schiebetüre.jpg
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kutscher-uli
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von kutscher-uli »

Wenn ihr Fertan so verarbeitet, dann kann es auch nicht wirken! Das Zeug funktioniert gut, aber wenn man vor der Anwendung das entfetten vergisst, dann wird das nichts!

Also alles runterschleifen und dann mit richtig heißen Wasser und Spülmittel gründlich abwaschen, dann klar nachspülen und als nächsten Schrtt das Fertan aufpinseln. Wenn es kpl. angetrocknet ist kann man es noch einmal mit klarem Wasser aus der Blumenspritze anfeuchten. Dann mit Wasser abwaschen und fertig. Alle stellen die sich jetzt nicht verfärbt haben waren nicht richtig entfettet und müssen nochmal bearbeitet werden.

Wer es nicht glaubt oder sich gründlich informieren will, der sollte sich unter http://www.fertan.de kostenlos die Broschüre "Infos Für Oldtimerfreunde" bestellen. Einfach unter dem Button Infos & Hilfe nachschauen. Wenn man sich daran hält , dann klappt es auch.

Es gibt Grundierung und Rostschutzgrundierung, die letztere ist die bessere Wahl wenn man nicht sofort Endlackieren will. Das hält auch eine zeitlang ohne Decklack, bei vernünftiger Qualität. Ich lasse mir die immer vom Lackfinger meines Vertrauens in ein Dose abfüllen, denn dann verträgt sich die Grundierung später auch mit den Materialien die er für den Lackaufbau verwendet!

Und alles aus der Spraydose ist für einen Autolackierer sowieso ibäääh!!
„Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“
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FW177
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von FW177 »

Bin kein Autolackierer deswegen ist Spühdose bei mir momentan das Mittel der Wahl ;-)
Entfetten geht doch auch mit bremsenreiniger.
Hab extra deswegen ne Kiste gekauft 24stk. oder so :mrgreen:
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Sgt. Pepper
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Hi,

also wenn man geschweißt hat, und die geschweißten Stellen erst mal soweit vor Rost schützen will, bis das Fahrzeug endgültig Lackiert wird, dann reicht es völlig aus, das mit der Spraydose zu grundieren und ggf. danach Lack als "Versiegelung" draufzusprühen.

Was ich niemals machen würde ist selber zu spachteln. Ist nett gemeint, die Arbeit mit Spachteln und Schleifen hätte ich mir selber aber ersparen können, weil der Lackierer sowieso alles bis auf nackte Blech wieder herunterschleift.

Übrigens sollte man keinen Bremensenreiniger verwenden zum entfetten, sondern Silikonentferner.
Die Erfahrung habe ich selber schon machen müssen, dass Bremsenreiniger absolut nicht taugt. Meine Vermutung ist, dass Bremenreiniger das Fett in die Ritzen und Spalten spühlt, die unweigerlich beim Schleifen entstehen.

Gruß Stephan
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kutscher-uli
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Re: hilfe, wo kommt der ganze rost her?

Beitrag von kutscher-uli »

Und wenn du Grundierung auf die Nähte sprühst, insbeondere auf überlappende Schweißnähte, dann ist der neue Rostherd schon vorprogrammiert!

Da ist man besser bedient, wenn man das mit einem Pinsel richtig zustreicht und die Naht kpl. mit einer guten Rostschutzgrundierung "verfüllt".

Selber spachteln lohnt sich wirklich nicht, wo ich Stunden dran arbeite, da ist der Lackierer ruckzuck mit fertig und wie schon vorher beschrieben: Er ist nie mit deiner/meiner Arbeit zufrieden.

Entfetten mit Bremsenreiniger ist tatsächlich umstritten, nimm wirklich heisses Wasser + Spülmittel, so heiß das du dir fast die Finger verbrennst und arbeite damit gründlich. Fertan mag übrigens einen feuchten Untergrund, da muss man nicht erst wieder trocknen.

Gruß Uli
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