Bugradhalter, was sagt ihr dazu

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Harald
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von Harald »

Morgen die Herren,

erstmal vielen Dank für die konstruktiven (im Doppelsinne!) Beiträge (naja, Dachträger ist nicht sooo konstruktiv :roll: ). Ich will mal versuchen, bei der Leichtbauvariante zu bleiben. Hintergrund ist, daß ich gar nicht vorhabe, ständig nen Ersatzrad zu fahren. Die einzigen Platten, die ich bei der "artfremden Haltung" (und ich darf jetzt gar nicht an die ganzen Muddies aus meiner Gegend denken, die ihren SUV für Kindergartentouren einsetzen!) in den letzten Jahren erzielt habe waren die durch die Spaxschrauben, die mir als Reste meines Neubaus in der Kiesauffahrt nicht aufgefallen waren :roll: Grundsätzlich möchte ich daher nur die Sprayversion mitführen. Von der halte ich zwar auch nix - aber das Gewissen ist vielleicht etwas beruhigt.
boggsermodoa hat geschrieben: Donnere doch die oberen Befestigungsschrauben wie gehabt durch's Frontblech, aber an Stellen, die normalerweise vom Sheriffstern abgedeckt werden.
Ich werd´s mal ranhalten - tippe aber auf zwei Probleme: zum einen ist das Zeichen schon ziemlich dünn - oben nur M4 wäre vielleicht etwas zu filigran ;-) . Zum anderen scheuert bei der Version ja der Reifen wieder an der Front - da kann ich dann ja auch gleich "richtig".
boggsermodoa hat geschrieben:Also führ doch dort ein gescheites Rohr hoch bis etwa zum Äquator und schaff dort eine gescheite Verbindung zur anderen Seite. Das dürfte die "Eigensteif-"Variante ergeben, bei das Rad den geringsten Abstand zur Front hat. Die günstigste Breite dürfte ungefähr beim Felgendurchmesser liegen, bzw. ein bisschen enger.
Habe noch mal meine "Pommes"-Bilder durchgeschaut: hier mal von der Seite
GrößenänderungP1020832.JPG
Aufgrund von dem Clemens seiner Darstellung da oben versteht man ja auf einmal, was man da sieht! Der Belschier hat die Tragenden, vertikalen (Flach-)Stützen ja auch schön weit auseinander gezogen. Bei dem gehen die offenbar an den Radflanken hoch.

Dann oben dieses auch auf dem Bild zu erkennende Quer"blech" aus L-Profil (was ja wieder gegen eine Verwindung wirkt) mit zwei Schrauben fixieren. Habe extra ´n "Ersatz-Lüftungsgitter", an dem ich rumschnibbeln kann.

In die Richtung will ich mal weiter denken.

Falls Jemandem noch einfällt, daß es sowas fertig zu kaufen gibt: immer her damit!

Grüße,
Harald
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OldieLiebe
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von OldieLiebe »

Also ich verstehe Dich nur zu gut Harald - die schöne Bulli-Front möchte ich eigentlich auch am Liebsten ohne Löcher sehen :dafür:
aber irgendwo muss das Reserverad ja hin.

Bin mal gespannt wie die Sache aus geht. :gut:
Herzliche Grüße Wanja

68PS kann man, muss man aber nicht ... lieber originell, als Original.

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MichaB
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von MichaB »

Ich mach mich jetzt mal wie üblich unbeliebt.

Ich finde die meisten Spekulationen hier schlicht abenteuerlich.
Ich hab so nen Bugradhalter noch in der Garage rumliegen.
Befestigung sieht zwei 8 oder gar 10mm Schrauben am Prallelement vor.
Das gleiche oben in der Karrosse.
Das Rad wird mit 4 Schrauben auf diesem Halter aufgeschraubt.
Das Ding ist Fest verzurrt Bestandteil der gefederten Masse des Fahrzeuges.

Meines Erachtens kann das Rad nichtmals in der Auf- und Abbewegung
(Schlaglöcher) wirklich Belastung auf diese Konstruktion bringen wenn sie fest ist.

Beim Beschleunigen oder Bremsen ? Ich darf doch Lächeln oder ?
Bei Kurvenfahrten ist das ebenso unwarscheinlich.
Wo sollen die erforderlichen G-Kräfte herkommen bei 80 oder 100 in der Kurve?

#micha#
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T2beule
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von T2beule »

MichaB hat geschrieben:Ich mach mich jetzt mal wie üblich unbeliebt.

Ich finde die meisten Spekulationen hier schlicht abenteuerlich.
Ich hab so nen Bugradhalter noch in der Garage rumliegen.
Befestigung sieht zwei 8 oder gar 10mm Schrauben am Prallelement vor.
Das gleiche oben in der Karrosse.
Das Rad wird mit 4 Schrauben auf diesem Halter aufgeschraubt.
Das Ding ist Fest verzurrt Bestandteil der gefederten Masse des Fahrzeuges.

Meines Erachtens kann das Rad nichtmals in der Auf- und Abbewegung
(Schlaglöcher) wirklich Belastung auf diese Konstruktion bringen wenn sie fest ist.

Beim Beschleunigen oder Bremsen ? Ich darf doch Lächeln oder ?
Bei Kurvenfahrten ist das ebenso unwarscheinlich.
Wo sollen die erforderlichen G-Kräfte herkommen bei 80 oder 100 in der Kurve?

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... aber was ist, wenn Du mit 80 oder 100 einem drauf knallst? Dann geht das Ding locker fliegen und zwar durch die Heckscheibe des Vordermanns. Na da möchte ich lieber nicht auf der Rückbank sitzen.
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MichaB
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von MichaB »

... aber was ist, wenn Du mit 80 oder 100 einem drauf knallst?
Dann würd ich aber sowas von egoistisch. :dogeyes:
Allerdings ziehe ich es vor aufmerksam zu fahren.
Daher musste ich mich in den letzten 26 Jahren mit dieser Vorstellung nicht beschäftigen.
Dann geht das Ding locker fliegen
Bei entsprechender ordnungsgemäßer Anbringung (dazu hat es ja
einige Hinweise gegeben) sicherlich nicht.

Aber testen soll das besser jemand anderes. :mrgreen:

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Wolfgang T2b *354
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

MichaB hat geschrieben:Ich mach mich jetzt mal wie üblich unbeliebt.
Hallo Micha,

Du machst Dich ja nicht unbeliebt, wenn Du eine andere Meinung hast ...

Deine Vermutung, dass Kurvenfahrt nicht zu großen Kräften führt, ist ja auch ganz richtig. Nur beim Schlagloch liegst Du knapp daneben. Schlaglöcher führen nicht nur zu Auf- und Abbewegungen, sondern auch zu Drehbewegungen um die Längs- und die Querachse.

In der Technik ist das Schlagloch ein sog. Dirac-Stoß, eine Anregung mit großer Kraft in extrem kurzer Zeit :schlaumeier:. Solch ein Stoß regt das Fahrzeug zu Schwingungen in allen Frequenzen an, also auch in allen Eigenfrequenzen. Das heißt, das Reserverad wackelt nach so einem Stoß in allen Richtungen wie ein Lämmerschwanz, sofern es nicht massiv gedämpft wird (zum Beispiel durch Andrücken an die Karosserie).

Das größere Problem bei Bugradträgern sind nicht die Gewaltbrüche, sondern die Dauerbrüche, also Anregungen über lange Zeit mit niedrigeren Kräften. Zum Beispiel durch Schlaglöcher oder Wellblech.

Ehe das hier zu einer Fachdiskussion in Schwingungslehre degeneriert: es gibt glücklicherweise viele Lösungen für das Problem und fast alle funktionieren. Irgendwie. Jedenfalls habe ich bisher nur wenig von Unfällen durch herumfliegende Reserveräder gehört.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Harald
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von Harald »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:
MichaB hat geschrieben:Ich mach mich jetzt mal wie üblich unbeliebt.
Du machst Dich ja nicht unbeliebt, wenn Du eine andere Meinung hast ...
Das sehe ich aber ganz genauso! Das tolle an unserem Technik-Forum ist doch gerade, daß einerseits tolle technische Antworten kommen und das andererseits - geerade weil manchmal unterschiedliche Auffassungen vertreten werden - da unheimlich Qualität drin steckt. Hätte beispielsweise nicht erwartet, über nen Reserverad-Thread mir mal Gedanken zu machen über Verwindungskräfte (hoffentlich nennen die sich nun so). Spannend jedenfalls - und letztendlich belibt ja dann Jedem selbst überlassen, was er drauß macht.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: Das heißt, das Reserverad wackelt nach so einem Stoß in allen Richtungen wie ein Lämmerschwanz, sofern es nicht massiv gedämpft wird (zum Beispiel durch Andrücken an die Karosserie).
Jepp, so hatte ich Clemens auch verstanden - nicht die vertikale Bewegung ist die, die einem Sorge machen sollte. Die wird bei entsprechender Konstruktion ausreichend über die Abstützung auf dem Prallelement aufgefangen. Die horizontale Bewegung gilt es zu beachten. Und eine solche kann es eben geben, weil bei der belgischen Konstruktion - wie ja auch auf meinen Bildern ganz gut zu erkennen ist - das Rad nicht in voller Breite an der Karosserie anliegt sondern eben da Luft hat.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: es gibt glücklicherweise viele Lösungen für das Problem und fast alle funktionieren. Irgendwie.
Von denen hätte ich gerne noch ein wenig mehr.

Micha: was hast Du für eine Konstruktion in der Garage liegen? Das Teil, wo oben zwei Löcher in der Höhe des VW-Kennzeichens gebohrt werden müssen? Oder was ganz anderes?

Grüße,
Harald
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MichaB
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von MichaB »

Hallo zuammen.
Also ich hab ein Problem hiermit.
Das größere Problem bei Bugradträgern sind nicht die Gewaltbrüche, sondern die Dauerbrüche,
also Anregungen über lange Zeit mit niedrigeren Kräften. Zum Beispiel durch Schlaglöcher oder Wellblech.
Grundsätzlich sehe ich das ein, aber damit diese Stösse Wirkung zeigen würde ich Voraussetzen das eines
der verwendeten Bauteile lose im Sinne von nicht Fest verbunden ist. Will heißen wenn Schrauben sich
langsam lösen ist dieser Effekt nachvollziehbar. Ansonsten ist dieser Effekt im Alltagseinsatz doch eher theoretisch
zu bewerten. Denn je kraftschlüssiger die Bauteile verbunden sind, umso relativer wird der Begriff "Anregung über längere Zeit".

Ein Beispiel:

Zufällig war heute ein Bus in Hilgen der den Bugradhalter auch verwendet.
Der hat ihn allerdings direkt verschweisst, ist Bombenfest.
Der Bus hat über 500.000 km auf der Uhr und das Rad ist immer noch dran.
@ Harald
Ja so ein Ding hab ich hier liegen.

#micha#
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Wolfgang T2b *354
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Micha,

lockere Schraubverbindungen sind keine Voraussetzung für Dauerbrüche. Ganz im Gegenteil, wenn die Teile sich voneinander gelöst haben („Luft“ haben), dann steigt die Wahrscheinlichkeit für Gewaltbrüche, sprich, die Schraube oder den Träger haut’s in einem Rutsch kaputt, wenn die Kräfte zu groß werden.

Das fiese an Dauerbrüchen ist ja, dass sie über lange Zeit mit vergleichsweise lächerlichen Anregungen entstehen. Erst ein paar mikrofeine Risse, die sich allmählich durchs Material arbeiten, dann der Bruch. Prädestiniert dafür sind Schrauben, weil sie durch das Gewinde schon „vorgekerbt“ sind, denn die Risse beginnen gern an scharfen Einschnitten.

Richtig übel wird es erst, wenn die Anregung in der Eigenfrequenz erfolgt und genau das lässt sich bei einem Schlagloch gar nicht vermeiden. Im Bereich der Eigenfrequenz schaukeln sich schon extrem winzige Kräfte ganz schnell auf, wie man an den eingestürzten Brücken sieht, die durch den Wind in Schwingungen versetzt worden sind. Oder an dem Weinglas, dass durch Beschallen in der Eigenfrequenz zerspringt. Es gibt letztlich kein Bauteil, was auf diese Weise nicht umgebracht werden könnte, egal, wie stabil es ist.

Na ja, in der Praxis sind die Dinge meist nicht ganz so dramatisch. Obwohl, mit ’nem richtig fetten Subwoofer ... :mrgreen:

Schöne Grüße

Wolfgang
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boggsermodoa
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Re: Bugradhalter, was sagt ihr dazu

Beitrag von boggsermodoa »

MichaB hat geschrieben:Hallo zuammen.
Also ich hab ein Problem hiermit.
Das größere Problem bei Bugradträgern sind nicht die Gewaltbrüche, sondern die Dauerbrüche,
also Anregungen über lange Zeit mit niedrigeren Kräften. Zum Beispiel durch Schlaglöcher oder Wellblech.
Grundsätzlich sehe ich das ein, aber damit diese Stösse Wirkung zeigen würde ich Voraussetzen das eines
der verwendeten Bauteile lose im Sinne von nicht Fest verbunden ist.
Hallo Micha,

diesen Ersatzradträger könntest du ohne Weiteres mit drei 6er Fischerdübeln an die Garagenwand spaxen, das Rad dran schrauben und bedenkenlos ein Kleinkind drunter spielen lassen. Das ist keine Frage. Statisch ist das alles voll im grünen Bereich. Wir sind nun aber nun mal hier nicht im Baugewerbe, sondern beim Fahrzeugbau und da sind die Dinge etwas komplexer, geht's um Dauerfestigkeit, Wöhlerkurven etc.
Du hast eine Masse (Ersatzrad), die mit einigem Abstand zur tragenden Struktur frei hin und her schwingen kann und die auch permanent zu solchen Schwingungen angeregt wird. Diese Schwingungen bedeuten immer auch schwingende Belastungen im Träger selbst und an seinen Befestigungspunkten. Ohne mich jetzt hier in allzuviel Fachchinesisch zu verlieren kann ich nur klipp und klar sagen, daß für solche Belastungen die Bauteile deutlich anders dimensioniert werden müssen, als wenn sie nur eine statische Last aufnehmen müssen. Eine Schraubverbindung hält z.B. nur deswegen, weil die gespannte Schraube elastisch um ein sehr kleines Maß gedehnt wird. Wenn du nun ein Loch durch's Frontblech bohrst, da anschließend eine Schraube durch 3mm Flacheisen (Ersatzradträger), 0,7mm Karosserieblech und weitere 3mm Flacheisen (rückseitige Verstärkung, T-Stück) durchsteckst, dann hast du ganze 6,7mm Dehnlänge am Schraubenschaft. Wenn du beim Bohren des Frontbleches etwas Grat nach innen gezogen hast und diesen Grat beim Anziehen der Schraube zwischen den beiden Flacheisen einklemmst, dann hast du bei statischer Last deswegen kein Problem. Bei dynamischer Last wird jedoch das eingeklemmte Material zu fließen beginnen, die Schraubverbindung setzt sich um ein paar Hundertstel Millimeter und damit ist die komplette Schraubenspannung weg. Schraube locker --> Ersatzrad fällt ab. Das ist nur mal ein ganz kleines und eigentlich unbedeutendes Randproblem, das den grundsätzlichen Unterschied zwischen statischer und dynamischer Belastung aufzeigen soll. Die wirklichen Probleme betreffen vielmehr den Halter selbst, bei dem z.B. die Flacheisen an den Abkröpfungen ständig hin und her gebogen werden könnten, weswegen es dort dann irgendwann zu Materialermüdungen und Rissen kommen könnte, aber auch die Schrauben und selbstverständlich auch das Karosserieblech, denn das ist ja dort letztlich nur "Tapete" und in keiner Weise dafür gedacht und gestaltet, irgendwelche Lasten aufzunehmen.

Nehmen wir mal an, wir wollten die Front nicht durchlöchern und biegen uns deswegen ein U-förmiges Rohr mit etwa 30mm Durchmesser und einer Schenkelweite, die etwas schmaler als der Durchmesser der Felgenschüssel ist. Dieses U stellen wir überkopf auf die Stoßstange und verschrauben es dort. In der Felgenschüssel biegen wir den üblichen Flacheisen-Kladdaradatsch, um Befestigungspunkte für die Radschrauben zu schaffen. Jetzt fehlt nur noch eine Abstützung nach oben in den Lüftungskasten. Und weil wir das Rad schön eng an die Karosserie bringen wollen, nehmen wir dafür kein Rohr, sondern biegen uns irgendwas abenteuerliches aus Flacheisen. Das ist dann natürlich wieder weich und biegsam - und damit ist schon wieder alles Mist! Von der Seite betrachtet hat man nur zwei weit auseinander liegende Stützpunkte, nämlich gaaanz unten an der Stoßstange und gaaanz oben am Lüftungsgitter. Die Masse liegt dazwischen - und wenn die nun vor und zurück schwingt, dann werden die damit verbundenen Kräfte in und gegen die Fahrtrichtung vektoriell in die Richtungen übersetzt, in der die Träger laufen und die Befestigungspunkte sitzen. Da können ganz überraschende Beträge dabei rauskommen, je nachdem, wie der Träger gestaltet ist. Jetzt ist gerade so die Zeit, in der sich die Staren sammeln, um nach Süden zu fliegen. Das machten die früher, als es das noch gab, gerne auf 'ner Stromleitung und dabei haben sie auch schon mal den ein oder anderen Kurzschluß verursacht. (Das nur als Beispiel dafür, was unter vektorieller Addition zu verstehen ist.)
Das Flacheisen scheidet also aus. Es muß ein Rohr her! Das läßt sich aber nicht mehr zwischen Rad und Karosserie durchfädeln. Deswegen ist das kleine, enge U gestorben und es muß ein großes U her, das so ungefähr dem Reifendurchmesser nahe kommt. Da wird's dann wieder kritisch mit dem Fußgängerschutz, aber das könnte eine darstellbare Lösung ergeben.
Wie auch immer: Solch ein Ersatzradhalter muß schon ein wenig "engineered" sein und ist nix, was man so nebenbei erledigt. Und mit "Ersatzrad an die Garagenwand spaxen" ist das alles wirklich nicht vergleichbar.


Gruß,

Clemens
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