Typ 4 Kupplung trennt nicht
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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
boggsermodoa hat geschrieben:Mit dem Kreuzschnabel / den Innenmeßschenkeln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Messschieber
... und ich dachte bei mir es heisst >Schiebleere<, wie ich so das Tiefenmass in die Leere geschoben habe

- boggsermodoa
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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
Eine Lehre im technischen Sinne ist ein Maßverkörperung, also irgend ein Ding, das eine bestimmte Gestalt hat (Länge, Durchmesser, Winkel, Profil (z.B. Gewindelehre)) und das zum Überprüfen irgendwelcher Gegenstände auf eben diese Gestalt dient. Mit der Fühlerlehre ("Spion") prüfst du das Ventilspiel, indem du es mit der Dicke eines Lehrenblattes vergleichst. Aber du mißt den Spalt damit nicht aus, sondern vergleichst ihn nur mit dem Sollwert.
Standardisierte Lehren gibt's in vielen Formen fertig zu kaufen, z.B. Grenzlehrdorne oder Rachenlehren für genormte Toleranzen die auf einer Seite das untere, auf der andern das obere Abmaß liefern. Wenn in eine Bohrung dann das untere Abmaß reinpaßt, das obere aber nicht, dann weißt du, daß der Bohrungsdurchmesser innerhalb der Toleranz liegt. Seinen genauen Wert weißt du jedoch nicht - und er interessiert auch niemanden.
Nicht standardisierte Lehren, etwa für räumliche Gebilde, werden ebenfalls häufig benötigt und müssen dann eigens angefertigt werden. Lehrenbau ist eine Unterabteilung des Formenbaus. Wenn etwa eine Autotür aus mehreren Blechen zusammengeschweißt wird, will man am Ende wissen, ob ihre endgültige Form nun den Vorgaben entspricht und benötigt dazu eine Lehre. Die Tür muß ja nicht nur an den Scharnieren und dem Schloß passen, sondern auch zu den angrenzenden Karosserieflächen, die Dichtung muß überall mit der korrekten Pressung anliegen etc. Dazu fertigt man eine Vorrichtung, in der die Tür an drei Punkten aufliegt/eingespannt ist und die ansonsten eine Negativform der relevanten Flächen mit einem konstanten Abstand zu diesen darstellt. Dieser Abstand heißt "Lehrenluft", typischerweise 3 oder 5mm und dient wieder zum "Ausspionieren" mit einer Fühlerlehre oder Endmaßen.
Die alte Bezeichnung "Schieblehre" wird heute als falsch empfunden und wurde schon lange durch "Meßschieber" ersetzt, weil das Gerät meist zum direkten Messen eingesetzt wird. Hat der Bohrer nun 6 oder 6,2mm? Schieblehre!
In der Prä-CNC-Ära, als im Werkzeug- oder Maschinenbau noch alles und jedes von Hand zusammengepaßt wurde, wäre jedoch niemand auf die Idee gekommen, daß am Namen "Schieblehre" irgendwas falsch sein könnte, denn damals wurde sie häufig als wirkliche Lehre verwendet. Wenn man etwa auf der Drehbank einen Zapfen hergestellt hat, der in eine bereits vorhandene, fertig geriebene Bohrung reinpassen sollte, dann hat man den Bohrungsdurchmesser mit dem Kreuzschnabel abgenommen und dann die Außenmeßschenkel über die Welle gleiten lassen. So hat man sich langsam an das Sollmaß herangetastet, umso kleinere Spänchen abgenommen, je näher man dem Ziel kam, je weiter die Schieblehre über den Zapfen geglitten ist. Kein Mensch hat dabei auf die Skala geguckt, weder auf der Schieblehre, noch am Handrad des Drehbankschlittens. Die Schieblehre war also eine echte Lehre, eine - wenn auch verstellbare - Verkörperung eines Maßes (Bohrungsdurchmesser).
Oisklaa?
PS: Als Gewindelehre kannst du jede Schraube verwenden, deren Steigung du kennst. Eine M6 hat z.B. 1mm Steigung. Um zu prüfen, ob deine M7-Schraube an der Kupplung die gleiche Steigung hat, hältst du ihr Gewinde gegen das einer M6er-Schraube und das Ganze gemeinsam gegen das Licht.
PPS: So ziemlich jede Taschenschieblehre, die ich bislang in der Hand hatte, verfügte neben Außenschenkel, Innenschenkel und Tiefenmaß noch über eine vierte Meßeinrichtung, die i.d.R. nie erwähnt wird: Der Schieber schließt im zusammengefahrenen Zustand vorne bündig mit dem Grundkörper ab. Dies stellt also ein Stufen- oder Streichmaß dar, das man ohne Abzüge in der B-Note z.B. zum schnellen Anreißen verwenden kann.
Standardisierte Lehren gibt's in vielen Formen fertig zu kaufen, z.B. Grenzlehrdorne oder Rachenlehren für genormte Toleranzen die auf einer Seite das untere, auf der andern das obere Abmaß liefern. Wenn in eine Bohrung dann das untere Abmaß reinpaßt, das obere aber nicht, dann weißt du, daß der Bohrungsdurchmesser innerhalb der Toleranz liegt. Seinen genauen Wert weißt du jedoch nicht - und er interessiert auch niemanden.
Nicht standardisierte Lehren, etwa für räumliche Gebilde, werden ebenfalls häufig benötigt und müssen dann eigens angefertigt werden. Lehrenbau ist eine Unterabteilung des Formenbaus. Wenn etwa eine Autotür aus mehreren Blechen zusammengeschweißt wird, will man am Ende wissen, ob ihre endgültige Form nun den Vorgaben entspricht und benötigt dazu eine Lehre. Die Tür muß ja nicht nur an den Scharnieren und dem Schloß passen, sondern auch zu den angrenzenden Karosserieflächen, die Dichtung muß überall mit der korrekten Pressung anliegen etc. Dazu fertigt man eine Vorrichtung, in der die Tür an drei Punkten aufliegt/eingespannt ist und die ansonsten eine Negativform der relevanten Flächen mit einem konstanten Abstand zu diesen darstellt. Dieser Abstand heißt "Lehrenluft", typischerweise 3 oder 5mm und dient wieder zum "Ausspionieren" mit einer Fühlerlehre oder Endmaßen.
Die alte Bezeichnung "Schieblehre" wird heute als falsch empfunden und wurde schon lange durch "Meßschieber" ersetzt, weil das Gerät meist zum direkten Messen eingesetzt wird. Hat der Bohrer nun 6 oder 6,2mm? Schieblehre!
In der Prä-CNC-Ära, als im Werkzeug- oder Maschinenbau noch alles und jedes von Hand zusammengepaßt wurde, wäre jedoch niemand auf die Idee gekommen, daß am Namen "Schieblehre" irgendwas falsch sein könnte, denn damals wurde sie häufig als wirkliche Lehre verwendet. Wenn man etwa auf der Drehbank einen Zapfen hergestellt hat, der in eine bereits vorhandene, fertig geriebene Bohrung reinpassen sollte, dann hat man den Bohrungsdurchmesser mit dem Kreuzschnabel abgenommen und dann die Außenmeßschenkel über die Welle gleiten lassen. So hat man sich langsam an das Sollmaß herangetastet, umso kleinere Spänchen abgenommen, je näher man dem Ziel kam, je weiter die Schieblehre über den Zapfen geglitten ist. Kein Mensch hat dabei auf die Skala geguckt, weder auf der Schieblehre, noch am Handrad des Drehbankschlittens. Die Schieblehre war also eine echte Lehre, eine - wenn auch verstellbare - Verkörperung eines Maßes (Bohrungsdurchmesser).
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PS: Als Gewindelehre kannst du jede Schraube verwenden, deren Steigung du kennst. Eine M6 hat z.B. 1mm Steigung. Um zu prüfen, ob deine M7-Schraube an der Kupplung die gleiche Steigung hat, hältst du ihr Gewinde gegen das einer M6er-Schraube und das Ganze gemeinsam gegen das Licht.
PPS: So ziemlich jede Taschenschieblehre, die ich bislang in der Hand hatte, verfügte neben Außenschenkel, Innenschenkel und Tiefenmaß noch über eine vierte Meßeinrichtung, die i.d.R. nie erwähnt wird: Der Schieber schließt im zusammengefahrenen Zustand vorne bündig mit dem Grundkörper ab. Dies stellt also ein Stufen- oder Streichmaß dar, das man ohne Abzüge in der B-Note z.B. zum schnellen Anreißen verwenden kann.
Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
Amen
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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
Jo! Und irgendwie kommt mir meine kleine Messschubse auf einmal viel wertiger vor 

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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
boggsermodoa hat geschrieben:Der Schieber schließt im zusammengefahrenen Zustand vorne bündig mit dem Grundkörper ab. Dies stellt also ein Stufen- oder Streichmaß dar, das man ohne Abzüge in der B-Note z.B. zum schnellen Anreißen verwenden kann.

so wie ich das aufgefasst habe, sollte sich das wohl hierum handeln


Ps: Da fällt mir noch ein und es ist auch klar auf dem Messschieber zu erkennen, das M7 Gewinde hat man sträflich vernachlässig.

Freundliche Grüße aus Algermissen
Norbert
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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
genow!T2NJ72 hat geschrieben:so wie ich das aufgefasst habe, sollte sich das wohl hierum handeln![]()
Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
Da musst Du Dir einen französichen Meßschieber besorgen.das M7 Gewinde hat man sträflich vernachlässig.
Da sollte 7 Millimeter keinesfalls fehlen.
Bei Zieh-Dröhn ist das Standard.
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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
... und jetzt nochmal zurück zur Lösung, aber natürlich nicht ohne eine weitere Frage zu stellen:
Mit wieviel NM würdet Ihr die neuen 8mm Schrauben anziehen, 25NM wie die originalen Feingewindeschrauben? Die 8er Innengewinde sind nachgeschnitten und für gut befunden.
... und: Korrekter Weise müsste ich hier fest-los geschrieben haben
Morgen kommt der Motor wieder rein!
Grüße
Hubertus
Mit wieviel NM würdet Ihr die neuen 8mm Schrauben anziehen, 25NM wie die originalen Feingewindeschrauben? Die 8er Innengewinde sind nachgeschnitten und für gut befunden.
... und: Korrekter Weise müsste ich hier fest-los geschrieben haben

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Re: Typ 4 Kupplung trennt nicht
Hallo Hubertus,
Vgl. bitte auch
http://www.schrauben-lexikon.de/downloa ... eDaten.pdf
Seite 22.
Ich spendiere immer noch einen Klecks Loctite 243 um ich mich zusätzlich zu beruhigen und um auch besser schlafen (äh ungestörter fahren) zu können.
Das mögen Einige für Quatsch halten, aber das ist so wie mit dem Beten, schaden kann es halt nicht.
Beim kleinen, älteren Motor mit der 200er Kupplung , der im Übrigen standardmäßig die M8er Schrauben für die Druckplattenbefestigung hat, ist auch von 25 Nm die Rede.
Vgl. bitte
http://www.amescador.nl/documenten/Werk ... 2_1975.pdf
Edit 10.10.2021, Mod. Norbert
Der Link …“amescador.nl/documenten/Werk ... 2_1975.pdf“
funktioniert leider seit langem nicht mehr.
Ein ebenbürtiges Nachschlagewerk findet sich in der Knappmann-Sammlung:
http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html
Ich hab jetzt nicht überprüft, ob die Seitenzahlen überein passen, bitte ggf. etwas blättern.
Seite 100.
PS: Im Übrigen ist M7 x 1 kein Feingewinde, sondern die Bezeichnung für das 7er Normalgewinde.
Ja, 25 Nm erscheint mir plausibel.kabul hat geschrieben:Mit wieviel NM würdet Ihr die neuen 8mm Schrauben anziehen, 25NM wie die originalen Feingewindeschrauben?
Vgl. bitte auch
http://www.schrauben-lexikon.de/downloa ... eDaten.pdf
Seite 22.
Ich spendiere immer noch einen Klecks Loctite 243 um ich mich zusätzlich zu beruhigen und um auch besser schlafen (äh ungestörter fahren) zu können.

Das mögen Einige für Quatsch halten, aber das ist so wie mit dem Beten, schaden kann es halt nicht.

Beim kleinen, älteren Motor mit der 200er Kupplung , der im Übrigen standardmäßig die M8er Schrauben für die Druckplattenbefestigung hat, ist auch von 25 Nm die Rede.
Vgl. bitte
http://www.amescador.nl/documenten/Werk ... 2_1975.pdf
Edit 10.10.2021, Mod. Norbert
Der Link …“amescador.nl/documenten/Werk ... 2_1975.pdf“
funktioniert leider seit langem nicht mehr.
Ein ebenbürtiges Nachschlagewerk findet sich in der Knappmann-Sammlung:
http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html
Ich hab jetzt nicht überprüft, ob die Seitenzahlen überein passen, bitte ggf. etwas blättern.
Seite 100.
PS: Im Übrigen ist M7 x 1 kein Feingewinde, sondern die Bezeichnung für das 7er Normalgewinde.

Freundliche Grüße aus Algermissen
Norbert
Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
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