Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

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ulme*326
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von ulme*326 »

Klaus*13 hat geschrieben: ......
Ich gebe zu, das ist seltsam :roll:
nein das ist nicht seltsam - sondern das ist genau die Schei...sse von der ich gestern sprach. Mahlzeit. :wein: Eben nicht jetzt passiert sondern bereits eine Besitzergeneration vorher z.B. als der Sportauspuff dran kam.
Stehbolzen von 35 Jahre alten WTs haben schon viel erlebt. Die können was erzählen :cry: . Und als es die Foren noch nicht gab wurde ein solcher mitdrehender Stehbolzen auch mal unbemerkt von der Weltöffentlichkeit so drehmomentfrei (natürlich mit Mutter drauf) nur zur Zierde belassen und poppt eben als Thread-Problem Jahre später hoch und entpuppt sich dann als geräuschverursachende Murks-Vorschädigung.
Es gab mal M9-Übermaßbolzen - das Problem 1 ist aber heute: wo? - ich empfehle hier tatsächlich VW-Classic-Parts. Handelsüblich verbreitete M10/M8-Bolzen sind bereits sehr dick und zehren umgebendes Alu"fleisch" auf.
Man vergibt bei diesem Doppelschritt auch eine Reparaturstufe.
Das bedeutet nun : über Kopf Gewindebohren. Hierzu die unbedingte Empfehlung beim Bohren des Sackloch-Gewindes als Fluchtungslinial auf mindestens einen, besser alle drei der restlichen Stehbolzen ein 20 cm langes Röhrchen mit Innengewinde M8 aufsetzen und mindestens die volle Gewindelänge der Stehbolzen draufdrehen , am besten im Stehen arbeiten auf ner Hebenbühne und nen Beobachter dabei haben zur anfänglichen Beobachtung der Bohrerflucht relativ zu den Kontrollröhrchen. Wenn nämlich der Bohrwinkel nur annähernd nicht stimmt geht der WT anschliessend nicht drauf weil der eine Bolzen dann irgendwie gepfeilt quer im Stall steht. Ich spreche aus leidlicher Erfahrung.

PS: Zusatz: richtig - den Typ 4 -Motor gab es ja ab Start of production des VW411. Also hat VW immerhin von 67 bis 78 gebraucht das zu ändern. Ginge heute schneller.
PS2: ENSAT : nur als ultima ratio am Ende - wenn nichts mehr geht (also M9 und M10 als Weg ausscheiden) - sonst natürlich ne saubere Sache :gut: Aber bei M8-innen ist man schnell bei 12mm Ensat-Aussengewinde - da wird es dann schwierig mit der Restwanddicke.
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ulme*326
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von ulme*326 »

mucks hat geschrieben:Hallo Klaus,

wenn das mit Haftstahl nicht klappen sollte, kann ich Dir nur die Ensat-Gewindeeinsätze empfehlen. Vorrausgesetzt Du hast genug Material an der Stelle. Damit hättest Du dort ein Stahlgewinde und brauchst keinen Stehbolzen mit größerem Gewinde. Habe damit erst vor kurzem meinen Achsstummel repariert. Fotos davon gibt es hier.

Viel Erfolg,
Marijan

zugegeben ein bischen offtopic:
ist das nicht auf Deinem Avatar das Cover von Deep Purple Fireball? :respekt:
Und schon sind wir wieder in den frühen Siebzigern - als die meisten unserer WT-Anschlüsse noch oval waren :dafür:
Äh - andere Frage: was genau am Achsstummel hast Du mit ENSAT repariert? :unbekannt:
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mucks
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von mucks »

Scheinbar haben einige User dieses Forums nicht nur einen guten Geschmack bei Autos, sondern auch bei Musik - Clemens lobte das Cover ebenfalls :D
Laut Datenblatt reicht es bei Aluminium für den Einsatz von Ensat 10,5-11mm vorzubohren. Bei meinem Achsstummel musste ich schon auf 11,4mm gehen, was zugegeben viel ist. Da aber fünf der sechs Gewinde zur Aufnahme der Antriebswelle versaut waren und Helicoil schon von einem der Vorbesitzer "versucht" wurde einzusetzen gab es nicht viele Möglichkeiten. Die Urlaubstour mit ca. 4000km hat die Reperatur schon überstanden und das stimmt mich zuversichtlich. Das letzte Foto in meinem Thread zeigt den Achsstummel mit Ensat-Einsätzen.
Durch die Schneiden am Ende der Einsätze verengen sich diese ein bisschen, was eine Schraubensicherung ohne Mittel à la Loctite zur Folge hat. Das wäre bei dem Stehbolzen für den WT auch hilfreich.
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ulme*326
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von ulme*326 »

ach so - dieser Achsstummel. Ich dachte eher an vorn. Ach ja - den John Lord Gedächtnis-Thread hatte ich noch gar nicht mitbekommen..... :nighty:
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rogerWilco
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von rogerWilco »

Hallo,
ulme*326 hat geschrieben:Es gab mal M9-Übermaßbolzen - das Problem 1 ist aber heute: wo? - ich empfehle hier tatsächlich VW-Classic-Parts. Handelsüblich verbreitete M10/M8-Bolzen sind bereits sehr dick und zehren umgebendes Alu"fleisch" auf.
Der Schrauber meines Vertrauens hat einfach eine M8 und eine M9 Gewindestange zusammengeschweisst und zurechtgeschliffen. Das hat jahrelang gehalten.

luftgekuehlte gruesse

Edgar
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Klaus*13
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von Klaus*13 »

Dummerweise ist der Bolzen bereits ein M9-Derivat und mich beschleicht das Gefühl, dass der Vorbesitzer des Motors den Bolzen schon so ähnlich da rein gebappt hat, wie ich :roll: Jedenfalls konnte ich ihn vor dem letzten Einbau des WTs noch fest ziehen, als der WT drauf war, hat sich das beim Mutter fest ziehen alles etwas zerbröselt und ich konnte den Bolzen mit der Hand raus schrauben (es kamen auch einige Brösel mit raus). Jetzt klebt er wieder drin, morgen versuche ich mal, ob er auch hält.
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ulme*326
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von ulme*326 »

na ja es ist eben auch die Kunst des Freihand-Gewindebohrens gefragt. Windeisen statt Ratsche oder Gabelschlüssel, ständige Achsierungs-Kontrolle des Bohrers. Am besten Einmessen. Geht über Kopf halt nicht wirklich. Es ist nahezu unmöglich kein Übermaß-Gewinde dabei zu fabrizieren. Dann kippelt der Bolzen, die Flanken tragen nicht zu 100% und schon bröselt beim Anziehen ein Gewindering nach dem anderen Dir entgegen. Allzu tief geht der Bolzen da übrigens auch nnicht rein. Ich erinnere mich da an so max,15mm - bin mir aber nicht ganz sicher.
Spätestens beim ENSAT mit dem 11-12 Aussendurchmesser - Gewindebohrer mußt Du höllisch drauf achten daß das Gewinde nicht zu sehr Übermass hat bzw. konisch wird denn sonst bist Du danach mit dieser Methode am Ende. Ehrlich gesagt würde ich ENSAT nur bei demontiertem Kopf maschinell machen.
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boggsermodoa
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von boggsermodoa »

ulme*326 hat geschrieben:na ja es ist eben auch die Kunst des Freihand-Gewindebohrens gefragt. Windeisen statt Ratsche oder Gabelschlüssel, ständige Achsierungs-Kontrolle des Bohrers.
:confused:

Ich finde, daß es mit nichts so schwer ist, die Richtung zu halten, wie mit 'nem ollen Windeisen. Das ist das einzige Werkzeug, bei dem man keinen Fixpunkt hat - und am Auto hat man dafür sowieso nie Platz. Gewinderatsche, Akku-Schrauber, elektronische Handbohrmaschine, selbst 'ne olle Brustleier, so man noch eine hat, (da ist 'ne Ratsche drin!) eignen sich m.E. allesamt besser.

Aber Klaus hat ja ein bisschen Werkstatt, oder?
Säulenbohrmaschine?
--> Bohrungsabstand am Krümmerflansch ausmessen,
- Alu- oder Stahlklotz vorbereiten mit 8er Durchgangsloch auf der einen Seite, Gewindeloch auf der anderen
- Klotz am noch heilen Stehbolzen anschrauben, moderat festziehen
- Gewindeloch als Führung für den Gewindebohrer benutzen
Feddich!
:surprised:
Ein M9er Gewinde bohrt man übrigens mit 7,8mm vor. Wenn ein M8er Gewinde ausgerissen ist, dann ist der Bohrungsdurchmesser i.d.R. schon deutlich zu groß. Kein Grund also, den M8/M9-Stehbolzen nachzutrauern.

Gruß,

Clemens
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ulme*326
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von ulme*326 »

boggsermodoa hat geschrieben: --> Bohrungsabstand am Krümmerflansch ausmessen,
- Alu- oder Stahlklotz vorbereiten mit 8er Durchgangsloch auf der einen Seite, Gewindeloch auf der anderen
- Klotz am noch heilen Stehbolzen anschrauben, moderat festziehen
- Gewindeloch als Führung für den Gewindebohrer benutzen
......
Ein M9er Gewinde bohrt man übrigens mit 7,8mm vor. Wenn ein M8er Gewinde ausgerissen ist, dann ist der Bohrungsdurchmesser i.d.R. schon deutlich zu groß. Kein Grund also, den M8/M9-Stehbolzen nachzutrauern.

Gruß,

Clemens
die Idee mit dem Stahlklotz ist gut...........
M9 ist die offizielle Reparaturempfehlung - der M9/M8-Stehbolzen hatte sogar ne VW-Nr.
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Klaus*13
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Re: Wo sind meine Wärmetauscherdichtungen?

Beitrag von Klaus*13 »

Mahlzeit,
habe heute morgen den WT angeschraubt und wider Erwarten konnte ich ihn auch gut fest ziehen. Probefahrt gemacht, alles wieder lose und bröselig :heul:
Den Grund für den ganzen Unsinn hat Clemens sehr richtig beschrieben:
Ein M9er Gewinde bohrt man übrigens mit 7,8mm vor. Wenn ein M8er Gewinde ausgerissen ist, dann ist der Bohrungsdurchmesser i.d.R. schon deutlich zu groß.
Der Bolzen hat sich nämlich schon beim abbauen mit raus gedreht und dabei gewackelt. Ich schätze also, dass ich mit den Gewindeeinsätzen arbeiten muss.
Fazit: Haftstahl ist zwar ein geiles Zeug, aber so geil leider auch nicht :happy:
--> Bohrungsabstand am Krümmerflansch ausmessen,
- Alu- oder Stahlklotz vorbereiten mit 8er Durchgangsloch auf der einen Seite, Gewindeloch auf der anderen
- Klotz am noch heilen Stehbolzen anschrauben, moderat festziehen
- Gewindeloch als Führung für den Gewindebohrer benutzen
Das ist ne gute Idee!
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