Seil oder Band, das ist hier die Frage.
- Wolfgang T2b *354
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Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Hallo,
wir haben hier doch eine Menge Leute, die mit dem Abschleppen und Bergen von Fahrzeugen zu tun haben. Oder dem Bewegen von Lasten, egal, ob haupt- oder nebenamtlich. Ich habe nämlich eine Frage zu (Abschlepp-)Seilen vs. (Gurt-)Bändern.
Wir haben unterwegs immer zwei Nylon-Abschleppseile dabei, 10 m und 45 m lang. Deren Bruchlast lag mal bei 1,5 t, dürfte heute aber deutlich darunter liegen, denn die Seile sind knapp 30 Jahre alt und oft benutzt worden. Ich brauche also neue Seile. Oder Bänder. Ich habe den Eindruck, die Bänder sind heute die technisch bessere Variante. Ist das so? Also entweder wieder 50 m Seil mit 2-3 t Bruchlast oder dasselbe als Band. Allerdings habe ich im Internet kaum Bänder über 10 m Länge gefunden. Gibt es dafür einen technischen Grund?
Meine aktuelle Vorstellung wäre: 10 m Band mit 3-4 t Bruchlast und 30 m mit 2 t, beide am Ende mit Schlaufen, damit ich sie mit Schäkeln am Fahrzeug festmachen kann. Eine viel höhere Bruchlast macht wenig Sinn, da meine Seilwinde nur maximal 1t schafft. Das kurze Stück sollte ein wenig stabiler sein, falls mich mal ein größeres – und kräftigeres - Fahrzeug rausziehen muss.
Ist meine Vorstellung vernünftig oder Unsinn, was meint Ihr?
Danke im Voraus für Eure Hinweise und schöne Grüße
Wolfgang
wir haben hier doch eine Menge Leute, die mit dem Abschleppen und Bergen von Fahrzeugen zu tun haben. Oder dem Bewegen von Lasten, egal, ob haupt- oder nebenamtlich. Ich habe nämlich eine Frage zu (Abschlepp-)Seilen vs. (Gurt-)Bändern.
Wir haben unterwegs immer zwei Nylon-Abschleppseile dabei, 10 m und 45 m lang. Deren Bruchlast lag mal bei 1,5 t, dürfte heute aber deutlich darunter liegen, denn die Seile sind knapp 30 Jahre alt und oft benutzt worden. Ich brauche also neue Seile. Oder Bänder. Ich habe den Eindruck, die Bänder sind heute die technisch bessere Variante. Ist das so? Also entweder wieder 50 m Seil mit 2-3 t Bruchlast oder dasselbe als Band. Allerdings habe ich im Internet kaum Bänder über 10 m Länge gefunden. Gibt es dafür einen technischen Grund?
Meine aktuelle Vorstellung wäre: 10 m Band mit 3-4 t Bruchlast und 30 m mit 2 t, beide am Ende mit Schlaufen, damit ich sie mit Schäkeln am Fahrzeug festmachen kann. Eine viel höhere Bruchlast macht wenig Sinn, da meine Seilwinde nur maximal 1t schafft. Das kurze Stück sollte ein wenig stabiler sein, falls mich mal ein größeres – und kräftigeres - Fahrzeug rausziehen muss.
Ist meine Vorstellung vernünftig oder Unsinn, was meint Ihr?
Danke im Voraus für Eure Hinweise und schöne Grüße
Wolfgang
- Rolf-Stephan Badura
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Hallo Wolfgang,
die statische Abschleppseile/Nylonseile geben jeden Ruck an die Fahrzeuge brutal ungedämft weiter oder reißen.
Auch das Zugfahrzeug gräbt sich dabei schneller ein, da es sich nicht weiterbewegen kann, solange das andere feststeckt.
Eher elastische/kinetischen Bergegurte/Seile verwenden. Sind aber um einiges teurer als ein Baumarkt-Abschleppseil.
Ein Gurt (statt Seil) lässt sich schön platzsparend aufrollen für unseren kleinen Bulli.
Hier mal eine Quelle, für das was ich meine
(auf der 2. Seite auch 20m Gurte aus Australien - und Soft-Schäkel, die weniger weh tun
):
http://www.off-road-products.de/shop/co ... e/d29.html
(so ein 8t kinetischer Bergegurt sollte passen)
Grüße,
die statische Abschleppseile/Nylonseile geben jeden Ruck an die Fahrzeuge brutal ungedämft weiter oder reißen.
Auch das Zugfahrzeug gräbt sich dabei schneller ein, da es sich nicht weiterbewegen kann, solange das andere feststeckt.
Eher elastische/kinetischen Bergegurte/Seile verwenden. Sind aber um einiges teurer als ein Baumarkt-Abschleppseil.
Ein Gurt (statt Seil) lässt sich schön platzsparend aufrollen für unseren kleinen Bulli.
Hier mal eine Quelle, für das was ich meine
(auf der 2. Seite auch 20m Gurte aus Australien - und Soft-Schäkel, die weniger weh tun

http://www.off-road-products.de/shop/co ... e/d29.html
(so ein 8t kinetischer Bergegurt sollte passen)
Grüße,
Sabine & Rolf-Stephan Badura
1979er VW L-Bus Camping Umbau
1970er VW Karmann-Ghia Coupé, 1982er Eriba Pan, HAZET Werkzeug-Sammlung
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Zu sowas wie in dem Link würde ich wohl auch greifen.
Auf unserem großen roten Auto haben wir zwar noch mehr und belastbarere Seile und Endlosschlaufen. Aber die sind auch verdammt schwer. Ich würde mir um die Bruchkraft keine Gedanken machen. Wenn du n langes Seil hast und glaubst, die Belastung ist zu groß, dann nimm es einfach doppelt. Dadurch verdoppelt sich auch die mögliche Zugkraft. Und wenn du immer noch Schiss hast, nimm es dreifach.
Du musst nur aufpassen, daß die Seile an den Festpunkten nicht wild übereinander liegen und daß eventuell notwendige Knoten (beispielsweise ein doppelt gelegte Achterknoten) sauber ausgeführt sind. Das schwächt sonst das Material dramatisch und erzeugt ne sichere Sollbruchstelle.
Auf unserem großen roten Auto haben wir zwar noch mehr und belastbarere Seile und Endlosschlaufen. Aber die sind auch verdammt schwer. Ich würde mir um die Bruchkraft keine Gedanken machen. Wenn du n langes Seil hast und glaubst, die Belastung ist zu groß, dann nimm es einfach doppelt. Dadurch verdoppelt sich auch die mögliche Zugkraft. Und wenn du immer noch Schiss hast, nimm es dreifach.
Du musst nur aufpassen, daß die Seile an den Festpunkten nicht wild übereinander liegen und daß eventuell notwendige Knoten (beispielsweise ein doppelt gelegte Achterknoten) sauber ausgeführt sind. Das schwächt sonst das Material dramatisch und erzeugt ne sichere Sollbruchstelle.
Mitgliedsnr 773 (Sicherheitsvermerk, Nr aus Protest gegen flegelhaftes Verhalten aus Profil gelöscht)
Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Ist es eigentlich möglich, einen kleinen Fanghaken an eine Antriebswelle zu schweißen? Dann könnte man sich auch noch ne kleine Seilführung irgendwo am Vorderwagen schaffen. Da dann das Seil durch und im Haken eingehakt. Nu 1. Gang rein und vorsichtig angefahren. Da müsste sich das Seil eigentlich auf der Antriebswelle aufwickelt und man kann sich selbst ausn Dreck ziehen.
Nur mal so als Gedanke.
Beim Afrikabus kann das dem deutschen TÜV ja egal sein. Die Frage ist, was können die Wellen und Gelenke ab.
Nur mal so als Gedanke.
Beim Afrikabus kann das dem deutschen TÜV ja egal sein. Die Frage ist, was können die Wellen und Gelenke ab.
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- Rolf-Stephan Badura
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Hallo Polle,
mal abgesehen von den armen Antriebswellen, da musst Du dann aber noch dran kommen -
im Sand kann man sich da noch drunter buddeln, im Matschwasser wird übeler...
Für den Zweck gibt es entweder elektrische Seilwinden - entweder fest montiert
(hatte ich auch schon mal überlegt, leider hätte es vorne Überhang, den der TÜV nicht gerne sieht oder zurückgesetzt die Heizluftrohre innen stören und müssten eine Umleitung erfahren)
oder es gibt auch welche, die man hinten mit wenigen Handgriffen auf die AHK klemmen kann.
Oder etwas unabhängiger von funktionierende Technik und auch wesentlich billiger:
eine Handratsche mit Stahlseilzug plus Bergegurte...
Grüße,
mal abgesehen von den armen Antriebswellen, da musst Du dann aber noch dran kommen -
im Sand kann man sich da noch drunter buddeln, im Matschwasser wird übeler...
Für den Zweck gibt es entweder elektrische Seilwinden - entweder fest montiert
(hatte ich auch schon mal überlegt, leider hätte es vorne Überhang, den der TÜV nicht gerne sieht oder zurückgesetzt die Heizluftrohre innen stören und müssten eine Umleitung erfahren)
oder es gibt auch welche, die man hinten mit wenigen Handgriffen auf die AHK klemmen kann.
Oder etwas unabhängiger von funktionierende Technik und auch wesentlich billiger:
eine Handratsche mit Stahlseilzug plus Bergegurte...
Grüße,
Sabine & Rolf-Stephan Badura
1979er VW L-Bus Camping Umbau
1970er VW Karmann-Ghia Coupé, 1982er Eriba Pan, HAZET Werkzeug-Sammlung
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Wenn unabhängig, dann Handratsche. Aber so n Greif-Zug hat auch Gewicht und ist nicht klein. Und das Auto großzügig umbauen fällt aus.
Wenn man es genau nimmt braucht man nur n Festpunkt (Baum, Fels, eingebuddeltes Reserverad, etc.), n Seil und n Radkreuz. Dann kommt man aus allem raus.
Aber es muss ja auch kraftsparender und trotzdem Platz- und Gewichtsparend gehen. Deswegen meine Frage zum Haken an der Welle. Logischerweise müsste dann an jede Welle ein Haken. Wegen der gleichen Belastung. Müsste man halt buddeln. Aber theoretisch müsste es doch gehen. Oder?
Wenn man es genau nimmt braucht man nur n Festpunkt (Baum, Fels, eingebuddeltes Reserverad, etc.), n Seil und n Radkreuz. Dann kommt man aus allem raus.
Aber es muss ja auch kraftsparender und trotzdem Platz- und Gewichtsparend gehen. Deswegen meine Frage zum Haken an der Welle. Logischerweise müsste dann an jede Welle ein Haken. Wegen der gleichen Belastung. Müsste man halt buddeln. Aber theoretisch müsste es doch gehen. Oder?
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- Matthias S.
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Hallo
bei mir ist eine elektrische Seilwinde zum Einhängen mit 10m Stahlseil an Bord. Als Verlängerung gibt es noch verschieden lange Stahlseile von 2-30m mit 6 und 8mm Durchmesser und mehrere Schäkel. Stahlseile sind sehr belastbar und klein zu verpacken und kosten kaum was. Und wenn ich etwas beim Arbeiten mit der Winde nicht gebrauchen kann, dann ein elastisches Seil. Und wenn doch, kommt noch das 10m Nylonseil dazwischen.
Grüße, Matthias
bei mir ist eine elektrische Seilwinde zum Einhängen mit 10m Stahlseil an Bord. Als Verlängerung gibt es noch verschieden lange Stahlseile von 2-30m mit 6 und 8mm Durchmesser und mehrere Schäkel. Stahlseile sind sehr belastbar und klein zu verpacken und kosten kaum was. Und wenn ich etwas beim Arbeiten mit der Winde nicht gebrauchen kann, dann ein elastisches Seil. Und wenn doch, kommt noch das 10m Nylonseil dazwischen.
Grüße, Matthias
Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Ob elastisch oder statisch ist wohl ne Frage des Verwendungszwecks. Um Anfahrtstöße beim abschleppen oder rausziehen mit einem Fremdfahrzeug zu verringern, sind elastische Systeme aus meiner Sicht besser. Um wirksam und mit direkter Kraftumsetzung zu arbeiten ist ein statisches System besser. Da geb ich dir recht. Die Frage ist halt, was im afrikanischem Outback eher benötigt wird.
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- Wolfgang T2b *354
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Uuuiii, hier geht ja richtig 'was ab. Danke Euch allen.
@Rolf-Stephan
Die Bänder unter Deinem Link sind besser als das, was ich bisher gefunden habe. Jedenfalls findet man da auch vernünftige Längen.
Ich brauche auf jeden Fall einen einigermaßen elastischen Gurt. Das Seil, was wir bis jetzt im Einsatz hatten, war allerdings viel zu elastisch. Das konnte ich auf 30 m locker um 6 m dehnen, bei nur 0,5 t Zugkraft. Elastizität hat zwar große Vorteile, wenn man sich selber z.B. aus dem Sand herausziehen will, und sie verhindert extreme Laststöße auf die Karosserie, doch der böse Nachteil ist: das Seil nimmt enorm Energie auf, die sich im Falle des Reißens schlagartig entlädt. Wir hatten neulich gerade ein Erlebnis der unschönen Art. Wir wurden rückwärts rausgeschleppt, hatten das 40 m Seil doppelt und es ist am anderen Fahrzeug beim Ziehen gerissen. Im Bruchteil einer Sekunde war das gesamte Seil mit lautem Knall auf unserer Motorklappe aufgewickelt. Seitdem haben wir in das frisch lackierte Blech ein „D“ eingestanzt. Es ist immer wieder verblüffend, welche Gewalt dieses labberige dünne Seil unter Spannung entwickelt. Unsere Rettung war dann ein Stück dicker Draht von vielleicht 4 mm Durchmesser, mit dem wir problemlos herausgekommen sind. Ich hatte dem anderen Fahrer aber deutlich gesagt, dass er bitte keine Bocksprünge macht, sonst reißt’s uns die Stoßstange ab.
@Polle
Kann man mit den Gurtbändern auch normale Knoten machen oder gibt es da spezielle?
Du erwähnst den Greifzug bzw. eine Seilwinde. Ich habe zwar Winde geschrieben, in Wahrheit haben wir aber genau so einen Greifzug (Jockey 0,5t, mit Umlenkrolle 1 t), weil: kein Umbau, wenig Platz (wenige Liter Volumen), wenig Gewicht (ich schätze ca. 3 kg), universell einsetzbar. Und selbst komplett unter Matsch hat das Ding dieses Jahr einwandfrei gearbeitet.
Das mit dem Aufwickeln auf die Antriebswelle habe ich schon mehrfach gelesen. Es klingt zunächst auch faszinierend, den eigenen Motor als Kraftquelle zu nehmen anstatt einer relativ schwachbrüstigen Seilwinde. Leider hat es einen ganz entscheidenden Nachteil. Es funktioniert nur, wenn die Räder weiterhin massiv durchrutschen, denn bei 1 Umdrehung der Antriebswelle werden vielleicht 10 cm Seil aufgewickelt, das Rad müsste aber währenddessen 2 m zurücklegen, also 1,90 m rutschen. Deshalb gab es auch Konstruktionen, die außen in den Felgenlöchern eingehängt wurden und in etwa den Aufwickeldurchmesser der Felge hatten. Damit war das Rutschproblem zwar nicht gelöst, aber entschärft. Im Einsatz habe ich das nie gesehen. Beide Varianten haben den gemeinsamen Nachteil, dass das Seil zwangsläufig irgendwo an der Karosserie umgelenkt werden muss. Entweder mit Schutzaufwand oder mit Schaden.
@Mathias
Wie hier ja auch schon mehrfach gesagt wurde, ist Elastizität per se weder gut noch schlecht. Die Beurteilung ist abhängig vom Einsatz. Als es mir die Beule in die Motorklappe gestanzt hat, habe ich sie verflucht. Doch als wir uns durch einen sandigen Trockenfluss durcharbeiten mussten, war ich dankbar für jeden Meter Elastizität. Mit der Seilwinde haben wir das längste Seil maximal gespannt, dann Motor an und Klötze weg, und das Seil hat uns locker 5 m durch den Sand gezogen, ehe es schlaff war. Oftmals hat das gereicht, um dank der brüllenden 50 PS genug Geschwindigkeit aufzunehmen.
Im afrikanischen Outback brauche ich beides, elastisch und unelastisch, je nach Problem. Ich werde also nach Bändern mit variabler Elastizität suchen
.
Ich entnehme Euren Beiträgen, dass es wenig Positives zu Kunststoffseilen gibt. Wenn, dann entweder Stahlseile (10 m vom Greifzug haben wir eh dabei) oder Bänder. Generell sind mir Stahlseile zu unelastisch, also tendiere ich zurzeit eher zu Bändern. Ich werde mich mal schlau machen, wie elastisch die in Wirklichkeit sind. Jetzt muss ich nur noch welche finden, die nicht allzu überdimensioniert sind. 4 oder 8 t Bruchlast brauche ich sicher nicht, 2 würden mir schon reichen. Ist ja auch eine Gewichts- und Volumenfrage. Und vermutlich auch eine Geldfrage.
Danke für Eure Denkanstöße
Wolfgang
@Rolf-Stephan
Die Bänder unter Deinem Link sind besser als das, was ich bisher gefunden habe. Jedenfalls findet man da auch vernünftige Längen.
Ich brauche auf jeden Fall einen einigermaßen elastischen Gurt. Das Seil, was wir bis jetzt im Einsatz hatten, war allerdings viel zu elastisch. Das konnte ich auf 30 m locker um 6 m dehnen, bei nur 0,5 t Zugkraft. Elastizität hat zwar große Vorteile, wenn man sich selber z.B. aus dem Sand herausziehen will, und sie verhindert extreme Laststöße auf die Karosserie, doch der böse Nachteil ist: das Seil nimmt enorm Energie auf, die sich im Falle des Reißens schlagartig entlädt. Wir hatten neulich gerade ein Erlebnis der unschönen Art. Wir wurden rückwärts rausgeschleppt, hatten das 40 m Seil doppelt und es ist am anderen Fahrzeug beim Ziehen gerissen. Im Bruchteil einer Sekunde war das gesamte Seil mit lautem Knall auf unserer Motorklappe aufgewickelt. Seitdem haben wir in das frisch lackierte Blech ein „D“ eingestanzt. Es ist immer wieder verblüffend, welche Gewalt dieses labberige dünne Seil unter Spannung entwickelt. Unsere Rettung war dann ein Stück dicker Draht von vielleicht 4 mm Durchmesser, mit dem wir problemlos herausgekommen sind. Ich hatte dem anderen Fahrer aber deutlich gesagt, dass er bitte keine Bocksprünge macht, sonst reißt’s uns die Stoßstange ab.
@Polle
Kann man mit den Gurtbändern auch normale Knoten machen oder gibt es da spezielle?
Du erwähnst den Greifzug bzw. eine Seilwinde. Ich habe zwar Winde geschrieben, in Wahrheit haben wir aber genau so einen Greifzug (Jockey 0,5t, mit Umlenkrolle 1 t), weil: kein Umbau, wenig Platz (wenige Liter Volumen), wenig Gewicht (ich schätze ca. 3 kg), universell einsetzbar. Und selbst komplett unter Matsch hat das Ding dieses Jahr einwandfrei gearbeitet.
Das mit dem Aufwickeln auf die Antriebswelle habe ich schon mehrfach gelesen. Es klingt zunächst auch faszinierend, den eigenen Motor als Kraftquelle zu nehmen anstatt einer relativ schwachbrüstigen Seilwinde. Leider hat es einen ganz entscheidenden Nachteil. Es funktioniert nur, wenn die Räder weiterhin massiv durchrutschen, denn bei 1 Umdrehung der Antriebswelle werden vielleicht 10 cm Seil aufgewickelt, das Rad müsste aber währenddessen 2 m zurücklegen, also 1,90 m rutschen. Deshalb gab es auch Konstruktionen, die außen in den Felgenlöchern eingehängt wurden und in etwa den Aufwickeldurchmesser der Felge hatten. Damit war das Rutschproblem zwar nicht gelöst, aber entschärft. Im Einsatz habe ich das nie gesehen. Beide Varianten haben den gemeinsamen Nachteil, dass das Seil zwangsläufig irgendwo an der Karosserie umgelenkt werden muss. Entweder mit Schutzaufwand oder mit Schaden.
@Mathias
Wie hier ja auch schon mehrfach gesagt wurde, ist Elastizität per se weder gut noch schlecht. Die Beurteilung ist abhängig vom Einsatz. Als es mir die Beule in die Motorklappe gestanzt hat, habe ich sie verflucht. Doch als wir uns durch einen sandigen Trockenfluss durcharbeiten mussten, war ich dankbar für jeden Meter Elastizität. Mit der Seilwinde haben wir das längste Seil maximal gespannt, dann Motor an und Klötze weg, und das Seil hat uns locker 5 m durch den Sand gezogen, ehe es schlaff war. Oftmals hat das gereicht, um dank der brüllenden 50 PS genug Geschwindigkeit aufzunehmen.
Im afrikanischen Outback brauche ich beides, elastisch und unelastisch, je nach Problem. Ich werde also nach Bändern mit variabler Elastizität suchen

Ich entnehme Euren Beiträgen, dass es wenig Positives zu Kunststoffseilen gibt. Wenn, dann entweder Stahlseile (10 m vom Greifzug haben wir eh dabei) oder Bänder. Generell sind mir Stahlseile zu unelastisch, also tendiere ich zurzeit eher zu Bändern. Ich werde mich mal schlau machen, wie elastisch die in Wirklichkeit sind. Jetzt muss ich nur noch welche finden, die nicht allzu überdimensioniert sind. 4 oder 8 t Bruchlast brauche ich sicher nicht, 2 würden mir schon reichen. Ist ja auch eine Gewichts- und Volumenfrage. Und vermutlich auch eine Geldfrage.
Danke für Eure Denkanstöße
Wolfgang
- Rolf-Stephan Badura
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- Registriert: 12.05.2008 09:50
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Re: Seil oder Band, das ist hier die Frage.
Hallo Wolfgang,
Bei einer Seilwinde kommst Du kaum an günstigen Stahlseile vorbei - es sei denn Du greifst richtig tief in die Tasche. Dann gibt es da auch leichte feste Kunststofflösungen.
es kommt auf die richtige Knotentechnik an... http://de.wikipedia.org/wiki/Knotenfestigkeit
Grüße,
Naja, so ein billiges Kunststoffteil reicht mir hier in D-Land - auf überwiegend befestigten Straßen auf den man sanft angeschleppt werden kann und wenn ich mich mit dem Abschlepper gut verständigen kann (auch unterwegs per Lichtzeichen oder Mobiltelefon)... es ist leicht und pflegeleicht (aufpassen aber mit Sonnenlicht und UV). Sprich: muss man nicht verteufeln und wegschmeißen...Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Ich entnehme Euren Beiträgen, dass es wenig Positives zu Kunststoffseilen gibt.

Bei einer Seilwinde kommst Du kaum an günstigen Stahlseile vorbei - es sei denn Du greifst richtig tief in die Tasche. Dann gibt es da auch leichte feste Kunststofflösungen.
Knoten können die Schwachstelle werden und reduziert die Zugfestigkeit - erst mal egal ob Seil oder Band -auch normale Knoten machen oder gibt es da spezielle?
es kommt auf die richtige Knotentechnik an... http://de.wikipedia.org/wiki/Knotenfestigkeit
Grüße,
Sabine & Rolf-Stephan Badura
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