Neulackierung

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Tom Turbo
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Re: Neulackierung

Beitrag von Tom Turbo »

Also die Kunstharz Zeit ist endgültig vorbei,wird vielleicht noch bei Traktoren verwendet und da auch nur wenn BILLIGLACKIERUNGEN gemacht werden.
Trockenkammer beschleunigt den Arbeitsablauf aber ändert an der Lackierung nichts. (oder zuminderst nicht viel,Staubeinschlüsse usw.)

Das mit der Ablüftzeit ist schon richtig,aber man kann es auch übertreiben. Im Normalfall wird der alte Lack fast zur gänze entfernt und dann neu aufgebaut. Wenn ich sehr viel Material verwende braucht es auch einige Zeit um Restlos durchzutrocknen. Logisch! Aber 1Jahr? Ich habe meinen Bus in 6 Monaten komplett neu aufgebaut(zerlegt geschweißt,gestrahlt,grundiert,gespachtelt,gefüllert,lackiert, und wieder zusammengebaut) alles in allen brauchte ich für die Lackierung ca. 2 Monate. (alleine und immer nach der Arbeit) Wenn der Lackiere für eine Lackierung 1 Jahr braucht , muß er ja unzählige Fahrzeuge in seiner Halle haben die Trocknen müßen. Oder wartet er bis dein Bus trocken wird und macht erst dann den nächsten?
Leider stehen die Bilder Kopf,kann ich nicht ändern. :oops:
mfg Thomas
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Franz-Josef
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Re: Neulackierung

Beitrag von Franz-Josef »

Hallo, also das mit den Billiglackierungen bei Traktoren kann ich so nicht stehen lassen.
Traktoren werden bei Restos heute ja oft wie Autos lackiert - so haben die aber nie ausgesehen früher und kamen so auch nicht aus dem werk.
Und zu unterstellen, dass Kunstharz nur für Billiglackierungen verwendet werden bzw. das das Ergebnis dann so sein soll, halte ich für völlig falsch.
Aber jedem das Seine.
Viele Grüsse Franz-Josef
Tom Turbo
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Re: Neulackierung

Beitrag von Tom Turbo »

Genau das schreibe ich ja, bei Billiglackierungen werden noch Kunstharzlacke verwendet, wenn Traktoren ordentlich gemacht werden,wird sogar dort mit 2K-Lacken gearbeitet.
Franz-Josef
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Re: Neulackierung

Beitrag von Franz-Josef »

Dann hast Du mich nicht ganz verstanden - Autos wurden aber früher auch im Werk nicht so wie Autos lackiert - in meinen Augen sehen die dann heute oft unnatürlich aus.
Viele Grüsse Franz-Josef
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ulme*326
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Re: Neulackierung

Beitrag von ulme*326 »

Kunstharz-Lack ist bis Mitte der Siebziger Jahre in jedem Fall zeitgenössisch für nen T2. 2K mag zwar qualitativ besser sein, jedoch hat 2K (womöglich noch mit schichtdicken-triefendem Klarlack) in meinen Augen auf einem 70iger Jahre Klassiker nichts zu suchen.
Gleichwohl hat man das Problem nur mühsam an Material und Lackierer zu gelangen.

Wäre doch gelacht wenn wir dieses pfingstmüde Forum nicht ein wenig wachkitzeln mit diesem immer wieder kontrovers diskutierten Thema...... :wink: :dog:
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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Rolf-Stephan Badura
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Re: Neulackierung

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Da wird aber 'ne Menge durcheinandergewürfelt... man, man, man...

macht Euch doch erst mal schlau.... gibt genug Literatur dazu.
Ackyl-Lacke gibt es als 1- und 2-Komponenten-Lacke.
Im Fahrzeugbereich sind 2-K Lacke wegen Kratzfestigkeit und Haltbarkeit bevorzugt.

Moderne Wasserlack hat bei Wegwerfautos aus Umwelt- und Gesundheitsaspekten durchaus seine Berechtigung.
Ein Klarlackschicht macht den Wasserlack haltbar. (lässt sich aber schlecht punktuell ausbessern)
Das ganze ist trotz der zusätzlich Klarlackschicht heute billiger für den Lackierer,
weil weniger teure Sonderauflagen wie bei 2K Acryl-Lack.
Bei Landmaschinen und LKWs war Acryl noch lange Zeit geduldet, die Zeit ist aber auch vorbei.

An meinem Oldtimern mag ich nur 2-Komponenten Acryl-Lacke, wie in den 70ern verwendet.
Gibt es heute eher nur noch bei Oldtimer Werkstätten mit Lackierer - eher nicht für "billig".

Grüße,
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woita
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Re: Neulackierung

Beitrag von woita »

Tschuldigung, meine natürlich 2K-Lack.
Untenstehend ist ersichtlich, dass allg. Kunstharzlack bereits Anfang der 70er Jahre abgelöst wurde.


Quelle: http://www.glasurit.com/de/glasurit-classic-car-colors
2-Komponenten und Co.
Anfang der 1970er Jahre wurden Alkydharzlacke von den 2-Komponenten-Lacken aus Acryl und Polyurethan abgelöst. Diese 2-K-Lacke waren noch beständiger, trockneten noch schneller und zeichneten sich durch ihre hervorragende Beständigkeit gegenüber äußeren Einflüssen – wie zum Beispiel Wetter, UV-Strahlen, saurer Regen oder Steinschlag – aus.
Hauptsächlich in den USA und Großbritannien sowie in den belgischen Produktionsstätten von Opel wurden thermoplastische Acryllacke (TPA) bis in die 80er Jahre verarbeitet. Diese Art der Lackierung ist stark temperatur- und lösemittelempfindlich. Bei einem Lösemitteltest quellen TPA-Lackierungen stark an oder lösen sich sogar auf.

Glasklare Vorteile: Lacke auf Wasserbasis

Das wachsende Umweltbewusstsein in den 1980er Jahren führte dazu, dass gesundheitsschädliche Pigmente aus den Lacken verbannt und organische Lösemittel immer weiter reduziert wurden. 1992 bringt Glasurit mit der Reihe 90 eines der ersten wasserbasierten Reparaturlack-Systeme auf den Markt.
Die Vorteile für die Werkstätten sind enorm: das Lacksystem ist umweltfreundlich und zugleich auch noch einfach anzuwenden, sparsam im Verbrauch und qualitativ hochwertig. Diese Vorteile haben dafür gesorgt, dass mittlerweile viele Werkstätten weltweit bei der Autoreparatur mit der Glasurit Reihe 90 arbeiten.
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ulme*326
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Re: Neulackierung

Beitrag von ulme*326 »

klappt doch 8) : und hier ein Beitrag aus einer Spiess-Hecker-Quelle: Acryllack ab 1975
Lackhistorie.pdf
auf kürzliche Anfrage aus dem Spiess-Hecker-Archiv
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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Re: Neulackierung

Beitrag von sandkastenheld »

OK, Thomas.
Es kommt mir auch zu lang vor.
Gruß,

Thorben

vanstories.com - Busgeschichten für's Auge.
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Toni43
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Re: Neulackierung

Beitrag von Toni43 »

Hallo!

Ich bin mittlerweile der Meinung ein T2 muss nicht perfekt restauriert sein. Da es ja ein Fahrzeug ist und kein Stehzeug. Welchen Lack man verwendet ist einfach nur geschmack Sache, er sollte das Fahrzeug möglichst lange schützen.
Meine Rettung wird in den nächsten jahren sicher nicht Restauriert. So lange sich der Zustnd nicht wircklich verschlechtert, bleibt mein Bus so wie er ist.

Mfg Toni
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