Das ist kritisch, Thomas. Je nachdem, was die Führung da drin gemacht hat, ist die Bohrung nun weder rund, noch führt sie geradeaus. Deshalb wäre es auf jeden Fall besser, sie neu herzustellen, also aufzuspindeln. Und dies am besten konzentrisch zum Sitzring, sonst mußt du den nämlich auch noch überarbeiten (nachfräsen).Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 1. Ich muss mir noch ein Innenmessgerät besorgen, damit ich die Bohrung der Sitzführung ausmessen kann.
Obwohl es also letztlich nur darum geht, "ein Rohr in 'n Loch zu kloppen", gerät der Heimwerker da doch sehr schnell an seine Grenzen. Gib das lieber 'nem Profi, der 1.) weiß, was er tut, bei dem 2.) jeder Handgriff sitzt und der 3.) auch noch über das ganze Meß-, Bohr- und Maschinengeraffel verfügt, das du dir wegen einer einzigen Führung ganz gewiß nicht anschaffen willst.
Oops, hätte gedacht, das sei bekannt. Pardon!Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 3.Das muss ich mir mal während der Feiertage in Ruhe durcharbeiten. Ich bin im Netz auf eine Passungstabelle gestoßen....boggsermodoa hat geschrieben:Das Maß ist 8H7 (0.000 bis +0.015).
Das Ventil hat in der Führung etwa 0,05mm Spiel. Die Passung dürfte 8H7/f7 sein (Laufsitz).
ISO-Passungen:
In der Technik ist eine gute Näherung an die Lösung immer gleich der Lösung selbst. (Deshalb werden Techniker von den Mathematikern nie ernst genommen.

Meist ist es am zweckmäßigsten, die kleinstzulässige Bohrung mit dem Nennmaß gleichzusetzen. Eine 8er Ventilführung hat also einen Durchmesser von 8 oder größer. Damit das Ventil leicht darin läuft, muß sein Schaft zwingend kleiner als 8mm sein. Sein Durchmesser wird also 7,95 oder kleiner betragen. Sein "Toleranzfeld" liegt also in Gänze unterhalb des Nennmaßes und beinhaltet dieses auch nicht als Grenze.
Die Toleranzfelder werden mit Buchstaben bezeichnet, wobei Großbuchstaben die Bohrung oder Aussparung bezeichnen, Kleinbuchstaben die Welle oder den Zapfen. (Das Ganze gilt nicht nur für zylindrische Geometrien, sondern auch für prismatische und alles weitere, wo Innen- und Außenmaße aufeinandertreffen.) Der Buchstabe H bzw. h kennzeichnet immer ein Toleranzfeld, dessen eine Grenze gleich dem Nennmaß ist. Ein Bohrung nnHn hat immer den Durchmesser nn oder größer, eine Welle nnhn den Durchmesser nn oder kleiner. Die Ziffer hinter dem Buchstaben gibt die Größe des Toleranzfeldes an, je größer die Zahl, desto grober die Toleranz.
Die komplette Passung wird dann z.B. mit 10H7/m6 (Übergangspassung z.B. für einen 10er Paßstift in seiner Bohrung) bezeichnet, jedoch ohne Bruchstrich und die Paßmaße klein und übereinandergeschrieben.
Merksatz: Die Booohrung steht oooben und erhält den Groooßbuchstaben.
Ich hätte mir das alles erspart (ist für den Job auch nicht wirklich wichtig) und dich auf diese beiden Wikipedia-Links verwiesen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Passung
https://de.wikipedia.org/wiki/Passungssystem
... wenn der zweite nicht diesen unhaltbaren Satz enthalten würde:
Nicht die Toleranz wird in das andere Werkstück verlegt, sondern die Definition der Passungsart (Preß-, Übergangs- oder Spielpassung). Jedes mechanische Werkstück ist immer toleranzbehaftet. Die Lage der Toleranzfelder zueinander bestimmt die Passungsart, die Größe der einzelnen Passungsfelder die Passungsqualität.Der Grundgedanke eines solchen Systems besteht darin, eines der beiden zu einer Passung gehörenden Werkstücke möglichst einheitlich zu fertigen und die zugehörige Toleranz in das andere Werkstück hinein zu verlegen.
fugetaboutit! Die hat der ein oder andere Nobelmotorenbauer. Ansonsten kommen sie in Hydraulikblöcken zur Anwendung und sind dafür im Fachhandel erhältlich. Für den Heimwerker ist das absolut nix, denn damit wird die Bohrung zwar sehr gut rund, dafür sind der Durchmesser und auch die Zylindrizität am heimischen Bohrständer Zufallsprodukte. Die Oberfläche wird auch nix, ohne reichlich gefiltertes Öl mit ordentlichem Druck.Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben:P.S.
Wo bekommt man Hohnwerkzeuge für so kleine Bohrungen?