Zylinderkopf

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Norbert*848b
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lawrence,
Panambeachbums hat geschrieben: 09.03.2017 14:45 Normal sei mind. >100 (keine Ahnung was für eine Einheit) und links hatten wir 90.
Der Mechaniker arbeitet mit der amerikanischen Maßeinheit psi (Pound Force per square Inch), wir halt nach bar. :D
100 psi entsprechen 7 bar und das stellt auch die Verschleißgrenze dar, 90 psi (6,2 bar) ist somit also schon zu wenig.
Panambeachbums hat geschrieben: 09.03.2017 14:45 rechts war alles gut mit 140
.. das wären dann 9,7 bar, bin ich mit zufrieden.
Panambeachbums hat geschrieben: 09.03.2017 14:45 die kompressionswerte gespannt" damit meinst du nach dem Einbau oder?
Ja gut die Vorher- / Nachherwerte halt.
Panambeachbums hat geschrieben: 09.03.2017 14:45 Die Kolben sind nicht ausgebaut... um die Kolben auszubauen müssten wir den motor Spalten oder?
Dann kann man natürlich den Feuersteg nicht sehen, Zylinder abziehen reicht, spalten nicht nötig.
Nun hängt es von dem Mechaniker ab, denn der bräuchte ja zum Wiederaufsetzen der Kolben auch ein Kolbenringspannband.
Dass die Kolben keine Spuren am Zylinder hinterlassen haben ist ja schon einmal gut. Ob die Kolbenringe auch noch gut freigängig sind, lässt sich aber leider nur bei abgenommenem Zylinder überprüfen.
Panambeachbums hat geschrieben: 09.03.2017 15:46 Das obere soll das Problem sein "Ventil"
Ja, sieht mir nach Auslassventil aus. Fehlt da oben schon die kleine helle Ecke? Da könnte es natürlich durchgepustet haben. Eine Ansicht von der Dichtfläche Ventil zum Ventilsitz wäre auch nicht schlecht, aber nicht unbedingt nötig.
Wenn dann neue Ventile eingesetzt werden ist das ja eh egal.
Die Ölkohle bitte auch gleich entfernen (lassen), macht sich auch besser bei schlechter Spritqualität weil dann auch gleich wieder die Verdichtung geringer ausfällt.
Weiterhin gutes Vorankommen!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Panambeachbums »

Hey Norbert,
Wenn du mal in berlin bist, dann sag bescheid. Ich lade dich zum bier ein;) Ich habe alles was du geschrieben hast mit dem Mechaniker gemacht und Willy läuft wieder richtig rund. 1:1 des Typ 1 Motor habe ich jetzt drauf;) Die Auslassventile waren das Problem. Alles andere große intakt und das kleine wie Dichtungen haben wir überall gewechselt. LG aus Santiago, noch 10km bis Mexiko
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Norbert*848b
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lawrence,
na das ist ja einmal eine gute Nachricht, dass die Reparatur erfolgreich war. :gut:
Das Angebot mit dem Bier behalte ich im Hinterkopf und wenn meine Weg einmal nach Berlin führen sollten melde ich mich. Vielen Dank für die Einladung. :bier:

Nu weiß ich nicht, welche Worte Dein Mechaniker Dir mit auf den Weg gegeben hat. Nach meinen Erfahrungen hatte ich die Auslassventile wenn sie dann neu waren, bzw. ein neuer Zylinderkopf montiert war, anfangs mit 0,2 mm anstelle 0,15 mm eingestellt. Kontrolle alsbald nach 250, 500 und dann 1000 km. Bei der 5000er Inspektion natürlich auch wieder. Es kann doch vorkommen, dass sich diese Ventile recht schnell setzen und das Spiel zu eng wird. Wenn man schon einmal dabei ist, prüft man natürlich die Einlassventile auch gleich mit. Bei vorsichtigem Vorgehen des Lösens der Ventildeckel, kann man sogar die Dichtungen wieder verwenden. Nachdem die Klammer gelöst ist, einfach vorsichtig mit einem kleinen Hammer rechts und links auf den Deckel klopfen. Man hört dann schon wenn dieser "frei" wird.
Die Angelegenheit mit dem Keilriemen hast Du ja nun verstanden und mit etwas Blessuren hinter Dich gebracht. Ich kenne Beispiele wo es weitaus schlimmer ausging.
Entsprechend Vorsorge wirst Du sicherlich mit Ersatz getroffen haben und öfter einen Blick auf das "Sensibelchen" werfen z.B. bei jeder Ölkontrolle.

Stephan hatte bereits den Hinweis gegeben an den ich auch noch erinnern möchte. Es ist halt peinlichst darauf zu achten, dass beide Riemenräder in einer Flucht liegen, so dass der Riemen nicht am Rand aufscheuert. Diese Vermutung kommt sicherlich nicht von ungefähr, nicht dass da bastelfreudige Amis Teile von einer 38 A Lichtmaschine mit den Komponenten einer 30 A gemischt haben.

Hier noch Hinweise zum Keilriemen da ich sie gerade zur Hand hatte:
Bezeichnung: 9,5 x 905 XDA (Extra Dehnarm)
bzw. auch passend (nach neuerer Bezeichnung) 10 x 905
VW Teilenummer 111903137D
Keilriemenspannung (Neu-Teil) 9-11 mm
gelaufen 11-14 mm
gemessen mit einem kräftigen Daumendruck (7,5 kg) in der Mitte zwischen den beiden Riemenscheiben.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Panambeachbums »

Hey Norbert,
Ich habe keine Hinweise bekommen für die Weiterfahrt.Ich werde aber die Ventile wie du geschrieben hast überprüfen. Würdest du die Kompression auch nochmal checken lassen oder nur die abstände der Ventile?
Bezüglich dem Keilriemen achten wir drauf. Sind jetzt auch mit hochwertigeren Keilriemen unterwegs. Woran sehe ich dass die Lichtmaschine nicht passt?

Leider hat sich gerade mein Tankfühler verabschiedet. Es zeigt seit heute morgen max. Leer an, obwohl gestern Abend ich bei 2/3 Tank geparkt hatte. Ich habe gerade nochmal getankt, aber der Tank ist dicht und ich habe nur 15 l reinbekommen. Das passt zur Strecke gestern. Wie kann ich den Fühler wechseln/ adjustieren oder vielleicht ne andere Idee? LG
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Norbert*848b
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lawrence,
zunächst bin ich einmal irritiert, dass Dein Thread nun 2 x auftaucht, einmal unter der ursprünglichen Rubrik IG T2 Open Forum und dann aber noch im Technik Forum (wo es sicherlich fachlich am besten anzusiedeln wäre).
Gut, wer weiß was da auch immer passiert ist.

Nun zu Deinen Fragen: Einen Kompressionstest hätte ich eigentlich nach Abschluss der Reparatur erwartet, um die erfolgreiche Instandsetzung zu dokumentieren und dem Kunden, also Dir das vorzuführen. Falls das nicht passiert ist, halte ich für sinnvoll das nachzuholen. Wenn nach 1000 km das 3. Mal das Ventilspiel geprüft / korrigiert ist, halte ich einen weiteren Kompressionstest für angebracht. Bei der dann folgenden 5000er Inspektion dann noch einmal die gleiche Vorgehensweise. So befindet man sich eben auf der sicheren Seite und mögliche Frühausfälle von Material werden rechtzeitig erkannt ohne dass es erst zu eventuellen Folgeschäden kommt. Ich hab mir auch angewöhnt, stets nach 5tkm das Ventilspiel sowie Kompression zu prüfen, obwohl die Werksvorgabe das eigentlich bei jeweils nach 10tkm vorsieht. Naja, hab immerhin reichlich Erfahrungen über 46 Jahre mit Lufties gesammelt und musste mir die teilweise teuer erkaufen. :(
Panambeachbums hat geschrieben: 12.03.2017 15:07 Bezüglich dem Keilriemen achten wir drauf. Sind jetzt auch mit hochwertigeren Keilriemen unterwegs.

Laut Werksvorgabe ist demnach der Zustand des Keilriemens sowie die Spannung alle 5tkm zu überprüfen. Ich schaue aber nach spätestens jedem 2. oder 3. Tanken schon einmal danach.
Bei neuen Keilriemen die sich noch einlaufen müssen halte ich es für sinnvoll, diese nach 250, 500 und dann nach 1000 km zu überprüfen.
Panambeachbums hat geschrieben: 12.03.2017 15:07 Woran sehe ich dass die Lichtmaschine nicht passt?
Der Keilriemen soll also über beide Riemenscheiben fluchten wie Stephan das schon einmal anmerkte. Das bedeutet also, dass es keinen Versatz der Scheiben zueinander geben darf. Die Riemenscheiben müssen also in gerader Linie zueinander stehen. Bei den kurzen Abständen reicht meistens schon das Augenmaß. Ich hab's (brauchte es) noch nicht ausprobiert, einen geraden Stab oder auch Draht an die Motorriemenscheibe anlegen sollte zeigen, ob der Keilriemen dazu parallel steht.

Bei dem Tankgeber ist mir leider noch nicht klar geworden, ob er beim letzten Volltanken noch etwas angezeigt hat oder auf "Leer" stehen blieb.
Panambeachbums hat geschrieben: 12.03.2017 15:07 Wie kann ich den Fühler wechseln/ adjustieren oder vielleicht ne andere Idee?

Wenn bei dem Bus noch keine Revisionsklappe für den Tankgeber installiert ist, wird das leider etwas schwierig. In der Knappmannsammlung gibt es eine Prüfanweisung, um den Fehler einzugrenzen, also um festzustellen, in welcher Richtung etwas kaputt ist:
http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... 0/332.html
Wenn Du 1 an Masse hältst (dieses Kabel sieht man im hinteren rechten Radkasten, muss dann die Gummidurchführung lösen, um an den Zwischenstecker zu gelangen), sollte die Tankanzeige sehr schnell voll anzeigen. Du brauchst für diesen Test nicht unbedingt einen 10 Ohm Widerstand, der Test sollte aber wirklich nur kurz erfolgen bis sich der Zeiger in Richtung max. bewegt (schließlich werden die 10 Ohm unterschritten! ... und das Messgerät darf nicht lange überbeansprucht werden).
Ist dieser Test erfolgreich, so existiert ein Problem mit dem Tankgeber (oder dem Masseanschluss dafür). Bei negativem Test, besteht ein Problem vorn in der Anzeige oder beim Spannungskonstanter.

Es sollte auch Deine Entscheidung sein, ob und wie lange Du Dich mit diesem "Schönheitsfehler" herumärgerst. Ich hab das früher einmal so gemacht, dass ich mir einen Tageskilometerzähler zum Aufkleben aufs Armaturenbrett gesetzt hatte, um die "Tankkilometer" zu dokumentieren und als Erinnerung fürs rechtzeitige nachtanken.
Viel Erfolg!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Panambeachbums »

Hey Norbert,
Kabel hinter dem Armaturen Brett war lose. Tankanzeige geht wieder. Leider musste ich nochmal in die Werkstatt Der Motor hat kein Benzin mehr bekommen. Zuendspule war defekt. Zudem hatte ich kein Benzin Filter. Jetzt fährt das Auto ganz anders, der Motor ist viel ruhiger. Oh Mann. Jetzt habe ich aktuell nur noch ein Thema offen;) da Gummi am Tankdeckel ist defekt und beim tanken muss ich das jetzt übernehmen, weil sonst fließt an der Innenseite der Verkleidung das Benzin runter. Einen neuen Gummi gibt es wohl erst wieder in Mexiko;) das Ventil spiel und Kompression lasse ich auf jeden Fall regelmäßig jetzt checken

Dank dir nochmal
Panambeachbums
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Panambeachbums »

Hey Norbert,
Bin gerade in der Atacama Wueste und verzweifle an unserem Keilriemen. Wir haben schon den 5ten drauf nach 12k km und jedesmal ist das Problem, dass er sich bereits nach kurzer Zeit die Spannung verliert und dein beschriebener Abstand nicht mehr passt. Wir verwenden nur noch die teuersten von Continental. Die Teilenummer passt zu deiner aber am Ende steht ein "E" anstatt einem "D". Macht das ein Unterschied? Nach Ca. 1500km kann man ihn auch nicht mehr richtig festziehen, sondern muss ihn wechseln. Wir haben folgende Bezeichnung noch hier stehen: 11,3x912. Hast du ne Idee woran es liegt? Der Riemen liegt in den beiden fuchen und wir sehen keinen Versatz. LG
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Norbert*848b
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lawrence,
Panambeachbums hat geschrieben: 23.03.2017 16:26 Die Teilenummer passt zu deiner aber am Ende steht ein "E" anstatt einem "D". Macht das ein Unterschied?
Nein, nicht wirklich. Der 111903137D (9,5 x 905 XDA) ist der Keilriemen für einen Motor mit Gleichstromlichtmaschine und
der 111903137E (11,3 x 912) wird bei Motoren eingesetzt, die eine Drehstromlichtmaschine verbaut haben.
Letzteren kann man aber auch bei der Gleichstromlichtmaschine einsetzen, weil er zudem belastbarer ist. (Hab ich auch so in meinem Fahrzeug gemacht und fahre etliche tKm damit ohne jedwede Probleme.)
Von der Länge her passt das auch, weil der Keilriemen für die Drehstromlima halt etwas höher auf den Riemenscheiben sitzt.
Zur Erklärung, falls nicht bekannt, 9,5 mm (11,3) ist die gemessene Breite (an der breitesten Stelle, also oben), 905 mm (912) ist der Umfang (also einmal um den Keilriemen herum gemessen).

Lange Rede kurzer Sinn, daran sollte es nicht liegen dürfen.

Nun ist eine Ferndiagnose wirklich nicht so einfach.
Dass die Riemenscheiben fluchten, was du ja bestätigt hast, ist ja schon einmal eine Grundvoraussetzung. Des Weiteren darf aber auch kein Höhenschlag der Riemenscheiben bzw. auch nur einer vorliegen. Wenn das nämlich der Fall ist bzw. wäre, ist ein sehr früher Verschleiß vorprogrammiert und führt zur schnellen Überdehnung dieses Bauteils.
Wenn der Motor läuft darf man also nicht beobachten, dass der Riemen auf den Scheiben in der Höhe variiert. In einer Garage mit Handlampe (vom Wechselstromnetz betrieben!) könnte man so etwas gut wegen des sich ergebenden Stroboskopeffekts ausmachen. Gut, in der Wüste ist das nicht so gegeben. Hat man aber eine Stroboskoplampe für die Zündeinstellung zur Verfügung, so könnte man den Keilriemen anblitzen um sich von der Laufruhe, oder auch nicht, zu überzeugen.

Wenn der Riemen richtig gespannt ist und man kurzzeitig Gas gibt, muss die rechte Seite als "Zugseite" flatterfrei laufen. Die linke Seite hingegen darf dabei leicht "schwingen".

Sorry wenn ich nicht wirklich zur Problemlösung beitragen konnte, jetzt ist Deine Beobachtungsgabe gefragt.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Panambeachbums »

Die Bewegung sieht fuer mich ziemlich ok aus. Hier ein Foto, an dem man sieht, dass sich der linke Riemen ein bisschen schwingt und der rechte nur wenig. Die untere Scheibe hat jedoch ein bisschen spiel. Ich versuche mal auch ein video hochzuladen. Dank dir schonmal
Panambeachbums
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Panambeachbums »

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Hast du WhatsApp, dann könnte ich dir ein video mal senden

LG
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