Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

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User 1337 - Gelöscht

Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von User 1337 - Gelöscht »

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Shit happens.
Wenn jemand vielleicht eine Idee hat, warum sich da die Stehbolzen der Kipphebelwelle hoch drehen können?
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Sgt. Pepper
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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von Sgt. Pepper »

wodipo hat geschrieben: 16.08.2018 12:56 Wenn jemand vielleicht eine Idee hat, warum sich da die Stehbolzen der Kipphebelwelle hoch drehen können?
Puh, ja da hast du echt nochmal Glück gehabt.
Du hast nicht zufällig schraubbare Ventildeckel verwendet, oder?

Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, dass sich da was gelockert hat, wenn da plötzlich solch ein Massives Ventilspiel auftritt und entsprechende Schläge auf den Ventiltrieb wirken.
Ggf, war die Mutter auch vieleicht einfach nicht fest genug angezogen worden.

Grüße,
Stephan
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User 1337 - Gelöscht

Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von User 1337 - Gelöscht »

Stephan,
du hast mich "überführt".
Mir ist beim Anziehen der Kipphebelwelle (erste Ventilreparatur im Nachbarzylinder) eine Kupfer-Mutter wahrscheinlich kaputt gegangen. Ich habe nicht weiter nachgezogen, weil ich keinen Ersatz hatte.
Dann später neue Muttern bestellt, aber nicht gleich eingebaut und losgefahren. Ich habe den Ventiltrieb masslos unterschätzt, was (Löse)Momente angeht.

Sind bei dir auch Kupfermuttern (SW11, ich glaube M7) drin oder Stahlmuttern?
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Sgt. Pepper
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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

das sind meines Wissens nach Stahlmuttern M7 also SW11. Ich meine die haben sogar noch einen Helicoil-Einsatz drin, kann mich da aber auch täuschen.
Naja, du hast ja stoßartige Belastungen was im Maschinenbau so ziemlich das schlechteste ist. Warum VW hier M7 statt M8 genommen hat, keine Ahnung, vieleicht um den Querschnitt der Kipphebelwelle nicht unnötig zu schwächen. Anzugsmoment sind 15Nm, was nicht so viel ist.

Grüße,
Stephan
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Norbert*848b
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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von Norbert*848b »

Sgt. Pepper hat geschrieben: 16.08.2018 14:15 das sind meines Wissens nach Stahlmuttern M7 also SW11.
Ja, beim großen Motor verkupferte Stahlmuttern M7 mit der Teilenummer N 0110077.
Infoquelle: https://volkswagen.7zap.com/de/rdw/typ+ ... 01-3000/#7
VW schreibt auch vor, nur diese speziellen zu verwenden, denn einfache Stahlmuttern könnten sich lösen, selbst bei vorschriftsmäßigem Anzugsmoment...
Hier ein Bild davon: https://www.amazon.co.uk/Original-VW-He ... B077LG7D5C
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von User 1337 - Gelöscht »

Wobei ich dazu sagen muss, dass die Muttern nicht locker waren. Nach dem ersten Klackern hatte ich auch gleich neue Muttern drauf gemacht, aber nur nach Gefühl festziehen können. Aber so weit wie der eine Stehbolzen raus ist, muss da vorher was gewesen sein. Vielleicht beim Ausbauen der Kipphebel gleich mit angelöst und vor-rausgedreht.
Die sind definitiv aus Kupfer https://www.wagenteile.de/shop_de/no-01 ... 10077.html.
Ich kann mir vorstellen, dass das aus Sicherheitsgründen ist, weil Kupfer nicht so schnell was zerstört im Kurbeltireb, wenn sie mal ab ist (?)

Ja, im Kopf sind Helicoil Gewinde drin.
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bullijochen
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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von bullijochen »

Hmmm warum sollten Kupfermuttern ein Lösen verhindern und besser sein als Stahlmuttern??? Genau das Gegenteil ist doch der Fall, Kupfer ist doch weich und setzt sich somit stärker als Stahl und somit löst sich die Verbindung bei gleicher Belastung schneller. Das ergibt für mich so noch keinen Sinn..
Vorstellbar wäre das mit den Kupfermuttern ein höheres Momentübertragen wird weil die Reibung zwischen Mutter Gewinde und Block eine andere ist..oder Ausdehnung bei Temperatur anders...Korrosion...etc.
Gruß Jochen
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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von Norbert*848b »

wodipo hat geschrieben: 16.08.2018 14:47 Die sind definitiv aus Kupfer
(… ungläubiger Thomas!?!)
Bei dieser Aussage handelt es sich definitiv um einen Irrtum. Habe gerade bei Cord Redlin von der Fa. Wagenteile angerufen. Der hat in seinen VW Normteile-Katalog geschaut und hat mir vorgelesen, dass das eine verkupferte Mutter mit der Festigkeit 10 ist (mit Kupfer könnte man das wohl nicht erreichen). Außerdem hat er noch einen Magneten an diese Mutter gehalten und festgestellt, dass sie daran hängen bleibt. :thumb:
bullijochen hat geschrieben: 16.08.2018 15:14 Hmmm warum sollten Kupfermuttern ein Lösen verhindern und besser sein als Stahlmuttern???
Das wäre jetzt eine Fachfrage an die studierten Maschinenbauer...
bullijochen hat geschrieben: 16.08.2018 15:14 Vorstellbar wäre das mit den Kupfermuttern ein höheres Momentübertragen wird weil die Reibung zwischen Mutter Gewinde und Block..
Als "Laie" würde ich so etwas ähnliches vermuten....
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von User 1337 - Gelöscht »

Stimmt, ich hätte kupferfarben schreiben sollen. Es sind zumindest keine Standard Stahlmuttern. Einen Magnet habe ich erst nicht dran gehalten. Aber es stimmt, die sind magnetisch.
Die werden mW auch bei Auspuffkrümmern benutzt. Da ist es auch oft M7. Also auch dort, keine Kupfermutter. ;)
Irgendwas hitzebeständigeres scheint die Legierung zu ergeben.
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Re: Hydrostössel im Urlaub gestorben CU

Beitrag von Sgt. Pepper »

Norbert*848b hat geschrieben: 16.08.2018 15:50 Das wäre jetzt eine Fachfrage an die studierten Maschinenbauer...
bullijochen hat geschrieben: 16.08.2018 15:14 Vorstellbar wäre das mit den Kupfermuttern ein höheres Momentübertragen wird weil die Reibung zwischen Mutter Gewinde und Block..
Als "Laie" würde ich so etwas ähnliches vermuten....
Könnte ich dir als studierter Maschinenbauer auch grade nicht genau sagen. Die Reibpaarung Stahl/Stahl (0,15) und Stahl/Kupfer (0.07) sind ja schon etwas anders. Das mit dem vergößerten Anzugsmoment kann ich mir daher auch vorstellen. Allerdings verstehe ich dann nicht, warum VW den Aufwand mit den verkupfteren Muttern betrieben hat. Etwas Öl hätte da auch geholfen, mit einem entsprechenden Hinweis im RLF.
Egal... manchmal sollte man sowas auch nicht hinterfragen sondern sich immer denken: "Wenn es nicht wichtig gewesen wäre, hätten sie es weggelassen." Grade VW und bei der wirtschaftlichen Lage damals...

Also meine sehen nicht mehr verkupfert aus, das mag aber auch an den vielen Jahren im Betrieb liegen. Nen etwas eigentümlichen Glanz haben die aber schon noch. Eine erhöhte Festigkeitsklasse hätte ich an der Stelle auch erwartet, hatte mich schon gewundert warum die Muttern noch nicht ausgerissen sind, so oft wie ich die Kipphebelwellen schon draußen hatte.

Grüße,
Stephan
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