Hallo Clemens,
auch wenn es nicht in diesen Fred gehört: Du hattest mir weiter oben im Text ein paar Pässe nach Italien empfohlen. Ganz herzlichen Dank

. War ein voller Erfolg. Nach Süden sind wir über Reschen, Stelvio und Gavia und noch ein paar kleinere gefahren, zurück über den Nigerpass (ist nicht in Afrika, sondern unterm Rosengarten) und ein paar, deren Namen ich wieder vergessen habe. Der wildeste hatte 35% Steigung und 2,20 m Breite, da hätte ich mit dem Bus nicht mal drüber nachgedacht. Dank Servolenkung haben meine Armmuskeln auch ein paar hundert Spitzkehren schadlos überstanden.
Das war das erste mal seit 10 Jahren, dass wir nicht mit dem Bus unterwegs waren. Trotzdem bin ich bei jedem Campingplatzschild zusammengezuckt und hätte gern dort übernachtet. Andererseits ist ein Hotel mitten in Verona oder Padua auch nicht zu verachten. Nur das Bankkonto bekommt Schwindsucht, vor allem wegen Venedigs Preisen.
So viel Kultur waren wir gar nicht mehr gewohnt. Egal, wo man hinkommt, irgend ein Maler oder Baumeister war schon vor 500 Jahren da. Da rauscht der ganze längst vergessene Geschichtsunterricht wieder an einem vorbei. Hätte ich doch besser aufgepasst ...
Und noch etwas, was mir gar nicht so bewusst war. Immer wenn wir zuschauten, wie sich einer der hunderttausend Motorradfahrer aus seiner Pelle schälte, kam etwas anderes zum Vorschein als erwartet. Die meisten hatten mehr Jahre auf dem Buckel, mehr Geld in der Tasche und mehr Polster um den Bauch als der Durchschnittsbürger. Und ich dachte immer, Motorradfahrer wären die jungen Wilden. Easy Rider und so. Oder haben wir nur nicht richtig hingeschaut?
Jedenfalls waren es zwei spannende Wochen mit viel Neuem und seeehr viel Altem. Und einer ganz neuen Größenordnung im Spritverbrauch: 4,5 Liter (damit schaffen wir im Bus keine 50 km), ohne Reifenpanne, ohne Grenzkontrolle, nur Urlaub.
Werden wir wohl öfter mal machen.
Danke nochmals und schöne Grüße
Wolfgang