Öhöm, T3? Das issen Golf, der rückwärts fährt!
Neulich im Bugnet: Ein 1303 ist kein Käfer mehr, sondern ein Rundgolf!
Aber lassen wir das!
Mein erster Bus hat 300DM gekostet und ich war mit ihm in Südfrankreich. Mein zweiter hat 600DM gekostet und ich war zweimal mit ihm in Marokko, einmal in der Türkei, bis ganz in den Osten, unzählige Male an der Ardeche, meine Schwester hat ihn mal für eine Spanien-Portugal-Tour ausgeliehen (auf der er keinen Schraubenzieher gesehen hat) und ich habe ihn vier Semester lang für's Wochendendheimpendeln (hin und zurück jedesmal 400km) genutzt - und hinterher verkauft - und zwar für mehr als 600 Mark. Er war über bestimmt sechs Jahre mein Alltagsauto, war zuverlässig und hat ausgesehen, wie vom Schrott (wo er ja auch her war).
Warum soll das heute nicht mehr gehen?
Der T2 ist heute seltener, die Ersatzteile sind knapper und teurer und das Auto wird höher gehandelt. Ob's den Preis wert ist, muß jeder selbst wissen. Ich habe da so meine Bedenken, wenn ich sehe, was für Summen für manche Gurken aufgerufen werden.
Nehmen wir doch mal den von Peter E. als "Referenzmodell". Die Ausgangsbasis war ein ganz normaler Bus, so wie er eben nach 30 Jahren der leidenschaftslosen Benutzung aussieht. Die fälligen Arbeiten waren demnach das ganz normale Standardprogramm, das bei jeder Restauration fällig wird. Ungefähr so war mein 600DM-Bus vor nunmehr bald 30 Jahren auch - und der war damals erst 11 Jahre alt. Ich habe ihn damals umgeschmissen, war über zwei Wochen lang nur damit beschäftigt, faules Blech rauszutrennen, zwei weitere Wochen damit, die benötigten Reparaturbleche selbst anzufertigen (Mindestblechdicke überall 2mm

) um sie dann innerhalb von fast zwei Monaten einzuschweißen. Antriebsstrang wieder rein, Bremsen und Reifen erneuern -> TÜV. Bis Kniehöhe war alles neu und erstrahlte in Bleimenning-Orange, und die Autogennähte waren überall durchgeschweißt und nirgendwo verschliffen. Dem Prüfer hat's gefallen. Nach ein paar Jahren habe ich ihm dann doch mal 'ne Lackierung spendiert. "Ford Sahara-beige" mit der Rolle bei Mutti auf dem Rasen.

Die Schweißnähte blieben sichtbar!
Das hat Peter, wie wir wissen, etwas anders angepackt, und sein Bus stellt heute auch erheblich mehr dar, als meiner damals. Wenn er dafür heute eine fünfstellige Summe verlangen würde, wäre das wohl sogar gerechtfertigt, obwohl das Auto nach seinem eigenen Bekunden kein Zustand 1 ist. Bloß würde er damit erstens wohl noch immer kein Geschäft machen und zweitens käme er wohl nie auf die Idee, die Kiste nach all der Arbeit verhökern zu wollen.
Daraus könnte man schließen (und ich tue das), daß die am Markt für etwa 10.000€ angebotenen Busse in einem schlechteren Zustand sind, als der von Peter E.
Aber für einen zweimonatigen Trip durch Europa braucht man auch nicht solch eine Beauty-Queen, und für 5.000€ sollte eine Kiste zu beschaffen sein, die für solch eine Reise (etwa 15.000km) ohne Wenn und Aber geeignet ist. Meine persönliche Bereitschaft, bei solch einer Summe (das waren immerhin mal 10.000 Mark) auch noch zusätzliches Geld in notwendige Reparaturen zu investieren (das wäre also ein Zustand schlechter als 3) tendiert gegen Null.
Wenn sich das als unrealistisch herausstellen sollte, würde ich mir eine Kiste aus dem unteren Preissegment kaufen und Bremse, Vorderachse und Motor in Eigenregie auf Vordermann bringen. Mehr braucht's für solch einen Trip nicht.
Gruß,
Clemens