Achsmanschetten Wechsel für Faule in 1 Stunde

[Grim99]

Moin zusammen,

über das Thema Qualität der Achsmanschetten wurde hier schon viel geschrieben.
Meine „Top Qualität“ Manschetten haben knapp 2 Jahre und ca. 10 TKm gehalten.

Später habe ich auch gelesen das es guten VW Ersatz gibt. Aber ggf. ist das hier eine Alternative da sie sehr schnell geht.

Nachteile: Es wird Spezialwerkzeug benötigt:
1) Ein handelsüblicher Kompressor
2) SKF SCHLAUCHKLEMMENZANGE ENDLOS
3) SKF SPREIZWERKZ MANSCHETTEN PNEUMATISCH

Und natürlich die 4) SKF ACHSKOPFMANSCHETTE UNI TRP

[Grim99]

Zunächst einmal die alte Achsmanschette lösen

Dann den Stoßdämpfer lösen, da man sonst nicht mit dem Spreizer ran kommt

Die Manschette auf den Spreizer schieben (dieser ist natürlich an dem Kompressor angeschlossen)

Ganz aufspreizen und rüber schieben

Und wieder rausziehen

[Grim99]

Jetzt muss die Universal Manschette an dem zweiten Ring zurecht geschnitten werden

Danach das Gummi der alten weggeschnitten werden. Das könnte man natürlich auch vorher machen, ich habe mich bei der zweiten dagegen entschieden, da es dann deutlich weniger schmierig ist

Die Manschette mit dem richtigen Drehmoment von 35 nm festschrauben

Sauber machen. Im besonderen auch die Ränder der alten Achsmanschette

Die Manschette ganz über die Gelenkwelle schieben, Ich habe sie bewusst hinter der Welle und der alten Achsmanschette angebracht, da sie hier guten Halt hat.

Als letztes die Manschette festmachen. Ich habe es zunächst ohne das SKF Werkzeug mit einer Zange versucht. Das hat leider nicht gut geklappt.
Auch mit dem Werkzeug muss man aufpassen dass man nicht zu doll zieht. Eine Schelle habe damit geschrottet und es sind nur genau 2 in dem Set
Eine für die dicke Seite und eine für die Welle.

[Grim99]

Nach dem die Manschette sitzt, muss sie möglichst flach sein, damit sie hinter nirgendwo scheuert.

Die Flügel umbiegen

Die Manschette habe ich relativ weit zum Motor gezogen, da sie dann deutlich weniger Falten wirft und diese in meinen Augen auch die Sollbruchstellen sind.

[Grim99]

Ach, noch ein kleiner ggf. vertrauensbildender Nachtrag. Ich bin seit dem Wechsel ca 3.800 km gefahren und noch ist alles gut

[Norbert*848b]

Moin Marcel,
danke für den Beitrag, schön beschrieben.

Die Manschette mit dem richtigen Drehmoment von 35 nm festschrauben

Bist Du Dir da wirklich sicher? Ich meine Vielzahn-Inbusschrauben erkannt zu haben und die werden in der Festigkeitsklasse 12.9 geliefert und sollten mit 45Nm angezogen werden.
Für die Nachhaltigkeit sind auch neue Schnorrscheiben einzusetzen, davon erwähnst Du leider nichts.

Im Parallelbeitrag ist es ja zu Problemen gekommen und das erst nach gefahrenen 10tkm.
viewtopic.php?p=321694#p321694

[Grim99]

Moin Norbert,

vielen dank für die Rückmeldung.

Bei den Schnorrscheiben hast du absolut Recht, diese sollte man erneuern. In der Tat habe ich das auch nicht gemacht und da mir beim Fiat auch mal die Welle hinten abgeschert ist, weiß ich genau was du meinst.
Da muss ich noch einmal ran!

Die Angabe des Drehmoments habe ich aus dem RLF Ausgabe Januar 1975

Sollten die Schrauben etwas fester angezogen werden?

Liebe Grüße aus Hamburg
Marcel

[MichaB]

Ist das nicht eine unnötig aufwändige Methode ?

Ich würde:
1) die Antriebswelle lösen .
2) Sicherungsring des Kreuzgelenkes abnehmen.
3) Kreuzgelenk abziehen.
4) alte Manschette entfernen.
5) neue Aufziehen
6) Kreuzgelenk wieder drauf
7) Sicherungsring wieder drauf.
8 ) Manschette befestigen
9) Antriebswelle wieder anschrauben.
Fertig.

Da braucht es kein Spezialwerkzeug,
keine spezielle Manschette.
Der Stoßdämpfer bleibt dran.
Und was schneller geht stell ich auch mal in Frage.

#micha#

Fett reinschmieren u.s.w. setzte ich mal als gegeben voraus.

[schrauberger]

Nach dem die Manschette sitzt, muss sie möglichst flach sein, damit sie hinter nirgendwo scheuert.

Die Manschette habe ich relativ weit zum Motor gezogen, da sie dann deutlich weniger Falten wirft und diese in meinen Augen auch die Sollbruchstellen sind.
jpegIMG_7994.

Hallo Marcel,
ich glaube nicht unbedingt daß das Strecken vorteilhaft ist.
Je mehr Wülste vorhanden , auf mehr „Gelenke“ verteilt sich die Verformung des Materials selbst. Die Manschette sollte bei belastetem Rad möglichst im Urzustand stehen also so wie sie bei der Herstellung aus der Form gefallen ist, und je weniger die Manschette gezogen oder gestaucht wird, desto länger wird sie halten.
Ziel sollte sein, die Verformungen welche durch das Einfedern/Ausfedern entstehen möglichst klein zu halten.
Mit mangelndem Freigang zu anderen Teilen hatte ich eigentlich nie Probleme.

Ralph

[Norbert*848b]

Moin Marcel,

Die Angabe des Drehmoments habe ich aus dem RLF Ausgabe Januar 1975

Ja, das weiß ich, dass da eine gewisse "Unschärfe" vorhanden ist, weil man nicht auf die beiden eingesetzten
Schraubentypen eingegangen ist.

Sollten die Schrauben etwas fester angezogen werden?

Nunja, was ich geschrieben hatte, bei Innenvielzahn halt 45Nm.
Seite 11: http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html
Leider fehlt die Angabe für die Schrauben.
Seite 6: http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html
... da gibt es aber leider einen falschen Hinweis für die Schraubentype.